Leben mit der Angst und weiteres

Psychische Störungen und Krankheiten - Forum für Psychos ;-)

Geschrieben von Stern am 30. Oktober 2002 17:43:27:

In mir wirbeln die Gedanken durcheinander - wie ein dreckiger reißender Fluss, der mich in die Tiefe reißen will.
Da ist die Angst... die allgegenwärtige Angst.
Muss mir wohl eingestehen, dass ich tatsächlich Angst im Dunkeln habe.
Der Raum wird verdunkelt... ich sitze da... und die Anspannung steigt. Ich werde aufgeregt... meine Wahrnehmung für die eigene körperliche Befindlichkeit steigt. Ich bekomme eine Gänsehaut... sie beginnt im Nacken, breitet sich aber über den ganzen Körper aus. Ich atme komisch... versuche nicht zu heftig zu atmen, darf ja keiner merken... es jagen mir Schauer über den Rücken... ich schwitze... mir wird abwechselnd heiß und kalt... mein Magen zieht sich zusammen... ich verkrampfe mich... versuche es so zu tun, dass es nicht auffällt... mein Herz rast... ... ... ...
Die Angst kommt so plötzlich. Nicht nur im Dunkeln... leider auch, wenn eine Veranstaltung sehr voll ist (meine Psychologieveranstaltungen sind alle drei überfüllt, aber ich habe Medis). Oder sie kommt einfach so... ich weiß nicht warum...
Und immer diese Angst: Hoffentlich merkt keiner was!
Warum darf es keiner merken? Mh... das kann ich nicht erklären... vielleicht, weil ich "normal" sein will. Es soll keiner wissen, dass ich...
Und das Monster? Ich kann es nicht benennen, weiß nicht, was mich so bedroht, was mir so Angst macht. Es ist einfach da. Es hat sich verändert. Ist größer geworden... Warum?
Da ist der Arzttermin... Ich war erst Montag da, warum muss ich morgen schon wieder hin? *zeter* Montag war ich lange drin. Hatte ein schlechtes Gewissen, weil es sehr lange war und das Wartezimmer so überfüllt... Arzt hat lange mit mir gesprochen... hat mir nur wenige Tabletten mitgegeben (Rationisierung ist eh zu spät, habe schon einen Vorrat)... will mich morgen wieder sehen... weiß, wie schlecht es mir zur Zeit geht. Weiß von meinen bösen Gedanken... von meinem Vorrat... habe Angst, was mich morgen erwarten wird... vielleicht bekomme ich ein neues Medikament. Hoffe, es ist nicht wieder eines, dass Hunger macht. Bin mit dem, das ich jetzt nehme zufrieden... damit nehme ich nämlich wieder ab, was ich mit dem Vorgänger zugenommen habe... aber, na ja, Wirkung sollte sich ja vielleicht auch zeigen?
Gibt es überhaupt noch ne Hilfe für mich? Medikamente können mir auch keine Perspektive aufzeigen... auch von diesen Zweifeln weiß mein Arzt jetzt. Dass ich glaube, dass mir Arzt und Thera auch nicht helfen können, dass ich an Kliniken zweifle (nicht, wenn da Therapie passiert), Kliniken, wie ich sie erfahren habe nur als Schutz vor mir selber sehe und als Aufbewahrung... ok, zugegeben, es ging mir jedesmal hinterher besser... aber warum hält das nicht?
Ich habe Angst vor morgen...
Lieben Gruß, Stern


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