Am 1. November 2011 (das Datum ist leicht zu merken...

) war ich im Auto auf dem Weg zur Ausbildung spät dran. Es war sehr neblig auf der A4 und ich bin - entsprechend der Uhrzeit - recht fix gefahren. Beim Bahrebachmühlenviadukt bremste plötzlich das zweite Auto vor mir extremst auf der zweiten Spur ab, genauso das vor mir, ich sprang auf die Bremspedale, mein Kopf war leer. Links neben mir hielten die Autos auch, weil sich das vordere bremsende Auto quer auf die nächste Bahn gestellt hat.

Ich hörte das Radio nicht mehr. Eigentlich fühlte ich mich auch fast blind, als die Autos zum Stehen kamen. Kein Hupen, keine Reaktion, kein Crash. Ich sah die Frau, die so plötzlich bremste und wie sie wieder langsam losfuhr. Ich empfand dabei nichts - nicht mal Wut.
Niemanden hat es erwischt. Aber ich fuhr mit einem völlig neuen Gefühl wieder im 1. Gang los, genauso wie die anderen. Und stellte mir die Frage, ob es irgendein Ort der Welt Wert war, sein Leben für ihn herzugeben. Etwas später schmerzten mir dann die Hände, so fest muss ich mich gekrallt haben. Naja, die weitere Fahrt verlief ruhig. Schon weil ich noch von dem Schock gefesselt war.