Seite 1 von 1
endlich entlassen

Verfasst:
Mo. 03.03.2014, 17:04
von Katrinchen
hallo ihr lieben,
ich bin nach 8 wochen endlich entlassen worden. Meine Gefühle kann ich nur ganz schwer fassen, eine Mischung aus Freude, Ängstlichkeit und Bitterkeit. Ich hoffe so sehr, dass meine Freiheit von langer Dauer sein wird. Ich ertrage die Drehtürpsychiatrie nicht mehr.
Jetzt freue ich mich gerade ganz dolle, denn mein Freund kommt gleich zum Abendbrot.
Hoffentlich kann ich heute nacht schlafen!
liebe Grüße
Re: endlich entlassen

Verfasst:
Mo. 03.03.2014, 18:01
von Vanilla
Ich wünsche dir wirklich sehr, dass du nun mit ambulanter Behandlung klar kommst
Guten Appetit beim Abendbrot.
Re: endlich entlassen

Verfasst:
Mo. 03.03.2014, 18:34
von ketamin89
Ich hoffe das du jetzt erstmal zu ruhe kommst und dich sortieren kannst
Ich drück dir die Daumen
Grüße
Re: endlich entlassen

Verfasst:
Mo. 03.03.2014, 20:09
von GefallenerEngel
Hallo Katrinchen,
ich werde auch gleich zum Abendbrot essen, wünsche dir einen guten Appetit.
Genieße die Freiheit, und möge sie dir für immer erhalten bleiben.
LG Gefallener Engel
Re: endlich entlassen

Verfasst:
Di. 04.03.2014, 00:36
von Mad-Ich
Hallo Katrinchen,
ich hab auch noch ne recht frische Psychiatrieerinnerung, kann dich da verstehen. Magst nen wenig erzählen, wies da für dich war? Meine letzte Erfahrung reicht von völligem Desinteresse des Pflegepersonals, selbstherrliche Entscheidungen von einem der Ärzte, bis hin zu "hier krieg ich das erste Mal im Leben wirklich Hilfe". Nen so breites Spektrum, gar nen Tod eines Mitpatienten mit dem ich grad in der Ergotherapie ne Weihnachtsdeko für das angeschlossene Hospiz fertiggestellt hatte (das wir nen Tag nach seinem Ableben dort überreichen wollten) gehörte dazu. So viele Erinnerungen, die irgendwo in mir rumschwirren, die auch irgendwo hinwollen.
Im Grunde Erfahrungen sammeln beschreibts am besten. Und das man selber muss, andere doch wenig Möglichkeiten haben zu helfen, teils auch gar nicht wollen, oder es einfach nen Zeitmangel ist und nem verwahren gleichkommt, wenn man sich nicht selber dahinterklemmt. Irgendwie einfach nur das Leben.
Und das Essen war teils übel - und dass man seine Grundrechte dort aufgeben musste, auch wenn man dort freiwillig war. Alllein nen Stationsgebot für jeden in der ersten Woche ... ich weiß jetzt, dass ich auf sowas nur wieder drauf zurückgreifen würde, wenns gar nicht mehr anders geht.
Genieß einfach das Gefühl der Freude solange es anhält, ertrag die Angst und ignorier die Bitterkeit, jedem Gefühl das was es verdient.
Re: endlich entlassen

Verfasst:
Mi. 05.03.2014, 11:02
von Katrinchen
hallo Mad-Ich,
ich kann dir in vielem nur zustimmen. Ich hatte allerdings den Vorteil, dass ich schon sehr oft auf dieser Station war, man mich also kannte und so das Pflegepersonal zum großen Teil sehr nett zu mir war und mir oft auch echt geholfen hat. da gab es nur so zwei bis drei Ausnahmen. Die Ärzte und der Oberarzt waren auch gut, nur nützt es nicht viel, sich nur zweimal die Woche für fünf Minuten bei der Visite zu sehen, da lässt sich nicht viel entwickeln. Es geht eigentlich nur um die Medikamente. Ich habe eine Umstellung gemacht, die mir sehr geholfen hat. Das größte Problem so finde ich ist der Zeitmangel wegen chronischer Unterbesetzung, das kann man echt so sagen. Die würden alle viel mehr für einen machen, wenn sie es von der Zeit her könnten. Das glaube ich ganz bestimmt.
Ich hatte in der ersten Woche auch keinen Ausgang, aber ich war auch suizidgefährdet. Danach hatte ich den Vorteil, freiwillig auf der Station zu sein und habe so allmählich Ausgang bekommen. Wenn man einen Beschluss hat, dauert das noch viel länger, das musste ich leider auch schon einige Male erleben.
Das Allerschlimmste dort war allerdings, dass die ganze Station total heruntergekommen und dreckig ist, auch in den Zimmern. Es war teilweise richtig ekelhaft.
Soviel erstmal für den Moment, liebe Grüße!