Ich weiß nicht ganz wie ich anfangen soll, bin nicht gut darin zu erklären was mit mir los ist. Ich fühle mich einfach leer, nutzlos, ausgelaugt, frustriert und schrecklich traurig. In allen Dingen fühle ich mich wie eine Versagerin.
Und das obwohl mir mal gesagt worden ist, dass ich früher ein glückliches Kind war, das viel Lebensfreude in sich hatte. Wenn ich mir das jetzt durchlese, denke ich mir, dass dieses Mädchen ein anderer Mensch war.
Dann ist meine Familie umgezogen, ich habe meine Freude verloren, weil ich vom Süden in den Norden von Deutschland gezogen bin. Der Kontakt wurde abgebrochen.
Als wir uns etwas eingelebt hatten, wurde ich eingeschult, fand schnell wieder Freunde und alles war gut. Bis ich in die dritte Klasse kam. Keine Ahnung was da passiert ist, warscheinlich hab ich das eh alles verdrängt. Oder es hat was mit der Scheidung meiner Eltern zu tun gehabt. Zu der Zeit war ich sehr still, meine Noten haben sich verschlechtert und ich musste oft weinen.
In der vierten Klasse habe ich über Selbstmord nach gedacht.
Ich kam auf die Realschule, nach einer Winterdepression mit Zukunftsängsten. Dort wurde ich sofort als Freak abgestempelt, weil ich ein Tomboy war. Schließlich habe ich mich geändert, Mädchensachen angezogen und ein Teil von mir abgelegt.
Meine damalige Freundin hat Lügen über mich verbreitet, ich habe mir geschworen niemanden mehr zu vertrauen und hab es bis heute geschafft.
In der Mitte der siebten Klasse bin ich auf eine andere Realschule gewechselt, wo ich mich wieder zurück ziehen wollte, die anderen mir es aber nicht möglich gemacht haben und mich schließlich wieder als Freak betitelt haben. Was später noch verstärkt wurde indem ich mal gesagt, dass ich Ketchup liebe.
Versteht mich nicht falsch Ketchup ist lecker in Maßen! Aber ich habe wie immer übertrieben. Ich wollte nicht mehr die Schüchterne sein, sondern jmd. die positiv verrückt ist. Ich wollte nicht mehr Langweilig sein.
Das hab ich mal verbockt.
Später hab ich mich geritzt, anfangs ums auszuprobieren, dann aus Sucht, weil es mir einfach gut getan hat. Leider haben welche die Narben entdeckt und mal wieder gelästert. So hab ich aufgehört und beiße mich jetzt oder schnalze ein Gummiband gegen mein Unterarm.
Jetzt denke ich täglich an Selbstmord, denke mir aus wie und so. Meiner Tante, Mutter und meinem Vater habe ich gebeichtet, dass ich heftige Platzangst, Angst vor Menschen, vor tiefen Wasser etc. habe. Von den Selbstmordgedanken allerdings nicht.
Ich will ja leben, weiß aber nicht wie!