von Panyria » Di. 29.10.2013, 15:53
Das Rollenmodell:
Die Kinder passen sich den Verhältnissen an. Die ganze Aufmerksamkeit der Erwachsenen gilt der Sucht. Folgende ungeschriebene "Gesetze" gelten:
· Das Wichtigste im Familienleben ist der Alkohol.
· Der Alkohol ist nicht die Ursache von Problemen.
· Der abhängige Elternteil ist nicht für seine Abhängigkeit verantwortlich, schuld sind andere oder die
Umstände.
· Der Status quo muss unbedingt erhalten bleiben, koste es, was es wolle.
· Jeder in der Familie ist ein »enabler« (Zuhelfer).
· Niemand darf darüber reden, was »wirklich« los ist.
· Niemand darf sagen, wie er sich wirklich fühlt.
Rollenmodelle (Rollen können sich auch vermischen)
Held: oft das älteste Kind in der Familie, aktives Engagement, sucht beispielsweise durch schulische oder sportliche Leistungen Aufmerksamkeit und Anerkennung, frühe Selbständigkeit wird gelobt, ebenso sein Streben nach Verantwortung, schützt sich vor Gefühlen von Angst und Hilflosigkeit durch aktives Handeln, braucht aber den äußeren Erfolg, um sich wertvoll und angenommen zu fühlen, durch Erfolge wird die Familie nach außen hin aufgewertet und bekommt ebenfalls Anerkennung
Sündenbock: Rebellion und Auflehnung, Trotz, Feindseligkeit, Wut, niedriges Selbstwertgefühl, oft mit dem Gesetz in Konflikt, nimmt früh Alkohol oder illegale Drogen zu sich, Verhalten wird in der Familie zum Problem und lenkt damit vom eigentlichen Problem, dem Alkohol, ab
Das verlorene Kind: zieht sich eher in seine eigene Welt zurück, eckt nicht an, unauffällig, einsam und fühlt sich bedeutungslos, bekommt wenig Aufmerksamkeit und Anerkennung, allenfalls für sein »braves Verhalten«, leistet keinen Widerstand, geht Konflikten zumeist aus dem Weg, wirkt unsicher, hilflos und zeigt Kontaktschwierigkeiten
Clown: meistens das jüngste Kind, komisch, lustig, unterhaltsam, bekommt durch seine aufgeschlossene Art viel Aufmerksamkeit, wirkt unreif, ängstlich und wenig belastbar, Familie bringt es Freude und Humor und lenkt von den Alltagssorgen ab