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Dieses immer-nur-stark-sein ertrage ich nicht mehr. Ich fühle mich wie gefesselt im eigenen Körper. Ich habe verlernt, meinem Gegenüber zu sagen, dass es mir beschissen geht. Ich lache an der Stelle, an der ich eigentlich weinen möchte (gegenüber Anderen). Ich habe ein Problem und das ist, über mein Problem nicht zureden. Wenn ich meinen Schutzwall verlasse, setz ich meine Maske auf und bin das aufgedrehte, lustige Mädel. Eine Lösung, die ich mir irgendwann zurecht legte, um der Welt zu zeigen: Ihr interessiert Euch nicht für meine Probleme, also tu ich so, als ob ich keine hätte. Wie gerne würde ich auf eine "Wie gehts dir"-Frage ehrlich antworten können. Ich möchte verheult in den Arm genommen und getröstet werden, wenn mir danach ist. Etwas in mir zwingt mich, es nicht zu tun.
In diesem Moment frage ich mich schon wieder, warum ich mich hier eigentlich angemeldet habe und das alles hier überhaupt schreibe. Ich fühle mich wie eine tickende Zeitbombe, die leider auf "unendlich" installiert wurde. Am liebsten würde ich einfach alles aus mir herausschreien, ja zumindest Jemanden haben, mit dem ich reden kann. Doch es geht einfach nicht. Vielleicht hilft mir das Schreiben hier. Vielleicht wache ich aber auch morgen früh auf und lösche mich hier wieder. Immerhin muss ich doch stark sein - das denke ich - wünsche würde ich mir, auch mal wieder "schwach" zu sein...

Hallo, schoen, dass du hier bist*freu*.
Hier musst du nicht stark sein und bekommst Unterstuetzung, gern auch eine virtuelle Umarmung.
Warum willst du denn nicht sagen, wie es dir geht? Hast du so schlechte Erfahrungen gemacht?

Wenn du dir bei uns alles von der Seele schreibst, auch Rueckmeldung bekommst, lernst du vielleicht mit der Zeit,
auch wieder ueber deine Sorgen zu reden.

Ich gelte bei meinen Kollegen auch als total ausgeglichener und belastbarer Typ.....ein Witz eigentlich ,denn mir geht es ähnlich wie Dir.
Ich möchte die Leute ,die mit mir zusammenarbeiten nicht mit meinen Problemen belasten.
Die wissen eigentlich nichts von mir.
Aber ich habe eine gute Freundin und auch zwei erwachsene Kinder,mit denen ich reden kann,wenn ich Trost und Unterstützung brauche.
Hast Du denn niemanden,bei dem Du Dich mal fallenlassen kannst?
Was ist mit Eltern oder Geschwistern?
Schwäche und Trauer schrecken viele Leute ab,besonders,wenn es nur Bekannte sind und keine echten Freunde.
Leider sind wirklich gute Freunde,die auch zu Dir stehen,wenn es Dir schlecht geht, sehr selten.

Hier bei uns darfst Du aber ganz Du selbst sein!
Wir hören Dir zu und Du brauchst keine Maske aufzusetzten.
Schreibe Dir ruhig alles von der Seele,- das kann sehr erleichtern!
Fühl Dich mal virtuell geknuddelt:

Die Welt und wir machen uns kaputt. Mit diesen immer Stark sein, Leistung bringen, Cool sein, aufgedreht, Lebensinteressiertheitsmaske aufgesetzt ... Wenn wir alle ehrlich wären und zu unseren Schwächen ständen uns beistehen würden und helfen ... dann wäre die Welt besser und unser Leben angenehmer. Die Stärke des Menschen liegt in seiner Schwäche und die Gesundheit kommt erst mit dem zur Ruhe kommen.

Bleibe doch hier und erzähl uns bissel was von dir, was dich wirklich bewegt, was dir wirklich auf der Seele liegt.

Was ist schon stark, was ist schwach? Das ist doch alles nur Erziehungsindoktrination, nichts weiter. Mann, hatte ich mich schon deswegen in anderen Foren geärgert!

Sei wie du bist, mehr brauchst du nichts zu tun. Auch ich bin so, wie ich bin, jedenfalls im Internet. Und ich erwarte von jedem User Akzeptanz meiner Eigenart. Am Arbeitsplatz ist das etwas anderes, da verdient man Geld, und deshalb muss man sich den "Normen und Regeln" fügen. Aber im Privatleben dürfen und sollen wir schwach sein! Weg mit den Normen und Regeln, sie haben dort nichts verloren!
Dafür ist das Privatleben auch da, um eben schwach zu sein...
Im Grunde ist es doch genau das, was wir im tiefsten Innersten wollen. Ich jedenfalls will nicht stark sein...

Wenn ich mein sicheres zuhause, meinen Schutzwall verlassen muß trage ich auch
eine Maske. Wirke nach außen arrogant und abweisend.
Dabei habe ich nur Angst vor den Menschen.
Das Gefühl man möchte einfach mal in den Arm genommen und getröstet werden,
jemanden zum reden haben, sich fallen lassen können aber in der
realen Welt ist niemand da das kenne ich nur zu gut.
Hier mußt du nicht stark sein.
Wir hören dir zu.

Einen guten Morgen in die Runde.. Habt Dank für Eure Worte und dafür, einem Neuling hier geantwortet zu haben Wie ihr seht... Ich bin noch da. Es bringt mir nichts, wieder wegzulaufen und in meine eigene Gedankenwelt zu flüchten. Ich lasse Euch, einem kleinen Teil dieser Welt, teilhaben. Ich werde es jetzt einfach tun. Wenn schon nicht reden, dann wenigstens schreiben. Der Klumpen in mir muss weg.

Zu Eurer Frage, ob ich Niemanden zum Reden habe. Natürlich habe ich eine wundervolle Mutter, mit der rede ich auch ab und zu über Probleme in meiner Jugend. Da sie aber genug andere Sorgen hat, zeige ich ihr, dass es mir gut geht. Ihr soll es ja auch gut gehen und einer von uns muss stark sein und den Überblick behalten, damit sie nicht auch neben ihren körperlichen Leiden, seelische dazu bekommt. Außerdem lebe ich seit 4 1/2 Jahren in einer Beziehung. Ich habe meinem Freund viel zu verdanken. Er hat mein Herz damals wieder aufgetaut. Als ich damals merkte, dass sich da etwas anbahnt zwischen uns, habe ich das erste Mal in meinem Leben einem Mann gegenüber mit offenen Karten gespielt. Ich sagte ihm: "Pass auf, manchmal ist nichts wie es scheint. Wenn ich mich jetzt vor dir ausziehen würde, würdest du Wunden an meinem Körper sehen, die du nicht verstehen wirst." Nach und nach erzählte ich ihm über mein Päckchen, das ich zu tragen habe. Und, er ist immer noch da. Doch manchmal glaube ich, ihm gegenüber stark sein zu müssen. Vielleicht habe ich Angst, ihn zu verlieren, wenn ich doch zu schwach bin. Blödsinn, ich weiß. Ich kann vor ihm auch mittlerweile mal weinen. Da ich das viele Jahre nicht vor anderen Menschen konnte, weiß ich, was ein großes Geschenk es ist.
Und doch wünschte ich mir manchmal, ich würde noch mehr reden können.

Zu der Frage, warum es so sein könnte, wie es ist...
Manchmal macht man im Leben unschöne Erfahrungen. Erfahrungen, die einen Menschen von heute auf morgen verändern... (Verdammt, ich neige schon wieder dazu, in der "man"-Form zu schreiben um es abzuwälzen...)... Also ICH habe Erfahrungen in meiner Jugend gemacht, die mich sehr veränderten. Ich wurde depressiv, Selbstverletzung, das ganze Drumherum... Mein näheres Umfeld bemerkte dieses natürlich. Mit meiner Mutter wollte ich nicht reden (den Grund habe ich ja bereits beschrieben), sie sollte nicht leiden. Mein Vater kam nie auf die Idee nach einem WARUM für meine Veränderung zu fragen. Stattdessen lies er mich wissen, dass ihm mein Verhalten ankotzt, ich "doch nicht ganz rund laufe" und wieder die Alte werden soll. Meine damaligen Freundinnen... Wir waren in einem Alter von 14 / 15.. Meine Freundinnen waren im Gegensatz zu mir noch ziemlich kindlich. Ok, sie mussten ja auch nicht die selbse Erfahrung machen wie ich. Sie waren noch nicht reif genug, den Tatsachen ins Auge zu sehen. Sie verstanden mich nicht. Eines Tages, ich weiß es noch wie heute.. Wir saßen auf dem Fußboden der Turnhalle während des Schulsports. Eine fragte ganz ehrlich, was mit mir los ist. Ich gab eine ganz ehrliche Antwort zurück, es folgte Gelächter...
Seit dem rede ich nicht mehr, ich denke, es versteht mich doch eh keiner. Natürlich sind auch sie erwachsener geworden, aber nie würde ich mit denen nochmal darüber reden. Aber die Wege mit den Mädels haben sich dann eh nach der Schulzeit getrennt..


Nun ja, nun habe ich doch ganz schön viel geschrieben, mehr als ich erwartet habe. Meine Gedanken sind durcheinander, ich hoffe, ich schreibe Euch nicht zu verwirrend (wieder dieses Problem: versteht ihr mich, könnt ihr mir folgen?! Es wird sicher mit der Zeit besser).
Ich danke Euch! Gruß!

Ja die gemachten Erfahrungen prägen sich ein in einem, die negativen. Daher geht es darum, bewusst und mit Kraft und mit Hilfe, als Erwachsener neu und selbstvertretend mit sich umzugehen und bessere Erfahrungen zu machen. Aber das wisst ihr ja alles. Eigentlich sollte das nur eine Erweiterung sein, zu der Aussage, dass es mir heute noch übel wird wenn ich früh um 7:00Uhr am beleuchteten Kindergarten vorbeigehe, die Kinder dort abgegeben sehe ... das tut mich richtig bissel triggern ... denn meine Kindergartenzeit war für mich sehr unangenehm, auch zu Hause.

He Atisha, du sagst es. Natürlich bin ich nicht mehr so wie vor 10 Jahren (zum besseren Verständnis:ich werde ich den nächsten Tagen 25). Ich habe mich in den letzten Jahren mit mir auseinander gesetzt und eigentlich gehts mir auch ganz gut damit. Ich habe keine langen depressiven Phasen mehr, das ist eher nur so an vereinzelten wenigen Tagen. Ich bin mir meinen Problemen bewusst, ich weiß mittlerweile, warum ich so bin wie ich bin. Ich muss nur diesen Klotz mal loswerden. Mal reden, was alles so in meinem inneren los ist. Ich habe nicht den Mut, eine Therapie zu machen. Seit Jahren versuche ich es, doch wenn der Termin ran ist, flüchte ich. Ich kann (und wahrscheinlich will ich momentan einfach noch nicht), mich einer fremden Person, die mir Auge in Auge gegenüber sitzt, öffnen. Ich habe Angst davor. Das muss sich ändern. Ein Grund, warum ich mich hier angemeldet habe. Vielleicht kommt der Zeitpunkt, an dem ich bereit bin. Es würde mir gut tun.

Oh...diese Gefühl kenn ich...
Auch wenn dir das nicht hilft, es spricht mir aus der Seele...

Aber hier kannst du wirklich tröstende Worte finden.
Meld dich nicht gleich wieder ab, versuch es wenigstens.

Hey withoutwings. Danke, das ist lieb von dir. Mir geht es nicht darum, getröstet zu werden oder bei irgendjemanden Mitleid zu erwecken. Das wäre mir sehr unangenehm. Mir gehts darum, Jemanden zu finden, den ich einfach zu texten darf mit meiner Geschichte. Aber das wird sicher nicht so einfach. Vielleicht ist dieses Forum doch nicht die richtige Plattform, hier gibt es Leute, denen geht es schlechter als mir. Und doch, wo sollen mich Leute verstehen, wenn nicht hier?!

schlohweißer_tag hat geschrieben:Vielleicht ist dieses Forum doch nicht die richtige Plattform, hier gibt es Leute, denen geht es schlechter als mir.

Danach darfst du nicht gehen, es gibt immer jemanden, dem es schlechter geht als einem selbst. Aber jeder hat sein Päckchen zu tragen und jeder hat das Recht, sich jemanden zu suchen, mit dem er darüber reden kann. Wir hören dir hier alle gerne zu und und stehen dir zur Seite, wenn du uns lässt.

Hey du!

Das dachte ich mir am Anfang auch. Es gibt doch Leute, denen geht es viel schlechter als mir. Viel mehr Scheiße erlebt.
Aber es ist für dich belastend, du leidest. Und hast ein Recht auf Hilfe und Anteilnahme, die wir dir gerne geben. Dafür gibt es das Forum doch.

LG Carmen

Okay, ihr scheint alle seh begeistert von dem Forum zu sein. Es lohnt sich wohl, hier zu bleiben?-

Es lohnt sich auf jeden Fall. Besonders, wenn man mit den anderen Boards vergleicht.

Du kannst dich hier aussprechen und auskotzen so viel du willst und über wen du willst. Es wird nur sehr selten und schwach gekontert. Lass also deinen Emotionen freien Lauf! Das ist ja das Schöne am Internet, aber auch im Internet muss man die richtigen Orte kennen, sonst kann man auf die Schnauze fallen, das tut dann höllisch weh. Dieses Forum ist ein solcher richtiger Ort, wo man sich (fast) uneingeschränkt austoben kann. Mit der Zeit wirst du noch einige interessante Möglichkeiten dafür entdecken.