Suizid keine Lösung...**trigger**

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Suizid keine Lösung...**trigger**

Beitragvon Nickita » Do. 11.07.2013, 23:26

Manchmal frage ich mich ernsthaft,ob es nicht doch DIE Lösung ist.

Also falls es jemanden hier gerade extrem schlecht geht und diese Person (ebenfalls) mit dem Gedanken spielt,sich das Leben zu nehmen...lest lieber nicht weiter.
Ich möchte hier niemanden in diesen Gedanken bestätigen oder gar dazu bewegen!!
Auf gar keinen Fall!

Nun ja... manchmal frage ich mich,ob es nicht doch eine Lösung ist!
Klar,es ist EINE,aber sicher nicht DIE Lösung...es darf keine Lösung sein,sagen wir es mal so!
Aber...was soll ich sagen !?
Der Gedanke ist einfach zu schön.
Der Gedanke daran,dass es vorbei ist.
Und ehrlich gesagt will ich es auch gar nicht wirklich und es macht mir sogar Angst.
Der Gedanke an den Tod,bzw. den Freitod usw.
Konkrete Suizidgedanken usw. usf.

Und das Schlimme ist,dass es so Kleinigkeite sind,die letztendlich dazu führen,dass ich so "abstürze".
Völlig unrealistische Gedankengänge...Dinge,in die mich endlos hineinsteiger,resultierend aus "Phantasien",wie zum Beispiel : "Die Person ist jetzt so unendlich sauer auf mich".
Obwohl überhaupt nichts ist. O.o
-.-

Sachen,die mich runterziehen. Usw.
Und sobald "alles gut" ist,geht's mir wieder "richtig gut".
Das kann von jetzt auf gleich der Fall sein.
Nun ja..wie gesagt..weil ich Situationen grundsätzlich falsch verstehe,falsch einschätze...wie auch immer man es nennen mag!
-.-

Aber der ganze Rest macht mich natürlich auch fertig.
Es ist eben die grundlegende Situation..die Angst/Panik...die Depressionen an sich..ohne,dass ich mich in "krankhafte Phantasien" reinsteiger.
Wenn ich z.B. mitbekomme,wie alle anderen das schaffen,was ich auch gerne geschafft hätte,oder gerne schaffen würde,aber insgeheim weiß,dass es sicherlich nie mehr so weit kommen wird.
Das zieht halt auch sehr runter!

...und dann frag ich mich ,ob es nicht besser ist,es einfach zu beenden!
Zumindest läufts oft darauf hinaus.
Es tut einfach weh.
Kennt ihr sicher auch..der eine mehr,der andere weniger. :(

Und dann diese Momente,in denen man einfach nur reden möchte oder so,und es geht einfach nicht!
Es geht nicht!
Die Gewissheit,dass alles nie wirklich so sein wird,wie man es sich wünscht und dann parallel dazu zu sehen,wie es bei anderen läuft!

Naja,was soll's...es wird nie ein Ende nehmen!
-.-

Gute Nacht. <3
Nickita
 

Re: Suizid keine Lösung...**trigger**

Beitragvon Christine » Fr. 12.07.2013, 12:38

Deine Gedanken kenne ich sehr gut, habe alles was du schreibst so auch schon gedacht... Hunderte Male...
Aber letztlich bin ich zu dem Schluss gekommen, dass es nicht nur keine Lösung sein darf, sondern tatsächlich keine ist.

Ich habe keine Angst vor dem Tod... Und ich vermute, damit bin ich hier nicht allein. Der Gedanke ist manchmal sehr verlockend. Aber was mich immer, auch in den schlimmsten Momenten, abhält, sind zwei Dinge.
Das ist einmal... die Angst, zu überleben. Was passiert denn, wenn man einen Suizidversuch überstanden hat? Je nach versuchter "Methode" kann man da extreme Folgeschäden haben. Geistige Behinderung, körperlich irreparable Folgen... Was da alles auf einen zukommen kann, will ich mir gar nicht ausmalen. Und selbst wenn man "gesund" aus der Sache rauskommt - den Menschen in meinem Umfeld, meinen Eltern und Freunden, könnte ich nie wieder in die Augen sehen.
Und damit komme ich auch gleich zum zweiten Punkt - meine Eltern und Freunde... Alle Menschen, die mich lieben und denen ich wichtig bin. Wenn ich erstmal tot bin, kann mir das vielleicht egal sein. Je nach dem, was nach dem Tod kommt. Aber vorher ist es mir nicht egal, und die Vorstellung, Menschen die ich liebe so sehr leiden zu lassen nur um nicht mehr hier sein zu müssen, ist mir unerträglich. So egoistisch kann ich nicht sein.

Abgesehen davon... Tod ist absolut endgültig. Du sagst ja selbst, oft sind es einfach falsche, "kranke" Einschätzungen von der Welt, die dich/uns so fertig machen. Was, wenn man lernen kann, alles richtiger einzuschätzen? Vielleicht wird das Leben dann schön? Und was ist mit dem Momenten in denen alles gut und perfekt ist, sind die es nicht auch irgendwie wert?
Der Gedanke ist irgendwie auch traurig, dass alles vorbei ist. Manchmal auch eine Erleichterung, ja... Aber nicht nur. Man kann überhaupt nicht erfassen, wie viele Chancen und Zukunftsmöglichkeiten es für einen auf der Welt gibt. Sich dessen zu berauben...
Ich kann letztlich nur sagen, ich hatte diese Gedanken auch. Schon so viele Male. Aber bisher ist noch immer wieder irgendetwas passiert, wovon ich froh war, es doch noch erlebt zu haben.
Christine
 

Re: Suizid keine Lösung...**trigger**

Beitragvon Nickita » Fr. 12.07.2013, 20:43

Ja,da hast du recht...echt.

Wobei....egoistisch würde ich das Ganze definitiv nicht nennen,vorallem nicht,wenn es -was es oftmals ist-das Resultat einer Krankheit,also quasi ein Krankheitssympthom ist!
Ich denke,da kann man nicht mehr klar denken,und vorallem auch nicht egoistisch denken,zumindest nicht bewusst.
Deswegen denke ich,dass Egoismus in dem Zusammenhang nicht wirklich passend ist,aber nun gut...

Bisher habe ich auch keine Versuche unternommen und - im Gegensatz zu dir - habe ich Angst vorm Tod!
Das ist ja das Paradoxe an der Sache....
Nickita
 

Re: Suizid keine Lösung...**trigger**

Beitragvon Christine » Fr. 12.07.2013, 22:42

Ich denke, so gut wie niemand handelt bewusst egoistisch. Nicht in Bezug auf Suizid, aber auch nicht bei anderen Verhaltensweisen...
Klar, das so zu formulieren ist schon provokant, aber habe es bewusst so geschrieben weil es letztlich eben doch so ist und ich hoffe, dass diese Betrachtungsweise vielleicht den einen oder anderen abhält.

Es als Krankheitssymptom zu sehen, ist für mich ein Grund mehr, es nicht zu tun, denn eine Krankheit kann auch geheilt werden und das bedeutet Hoffnung...
Hoffnung auf eine Zukunft. Diese Zukunft kann es aber nur geben, wenn man sich nicht vorher umbringt.

Ich finde gut, dass du Angst vorm Tod hast, das ist ja eigentlich auch die natürliche Betrachtungsweise :kiss:
Christine
 

Re: Suizid keine Lösung...**trigger**

Beitragvon Nickita » Fr. 12.07.2013, 23:03

Mhm..naja also als egoistisch würde ich es viel mehr dann sehen,wenn es eben eine bewusste Entscheidung ist.
Ähnlich wie bei dem Thema "Schuld".
Weißt du was ich meine ?
Naja gut,man kann es so und so sehen.
Zwiespältig.

Hast du auch nur jemals den Versuch gewagt,nein oder ?

Ich würde es nicht tun. Selbst in den Momenten in denen ich es "will" würde ich es nicht tun.
Selbst dann nicht,wenn ich es in der nächsten bzw. von der einen auf die andere Sekunde könnte und trotzdem brauche ich den Gedanken daran,der einfach irgendwie gut tut.

Manchmal.
Mehr oder weniger.
Nickita
 

Re: Suizid keine Lösung...**trigger**

Beitragvon Christine » Fr. 12.07.2013, 23:15

Nickita hat geschrieben:Mhm..naja also als egoistisch würde ich es viel mehr dann sehen,wenn es eben eine bewusste Entscheidung ist.
Ähnlich wie bei dem Thema "Schuld".
Weißt du was ich meine?

Ja, ich glaube ich weiß was du meinst... Stimmt auch irgendwie. Vielleicht ist egoistisch das falsche Wort, aber als selbstlos kann man es eben auch nicht bezeichnen; man tut das ja nur für sich selbst ohne Rücksicht auf andere zu nehmen. Also irgendwie doch egoistisch auf gewisse Weise. Wie du sagst, man kann es wohl so oder so sehen...

Nein, ich habe es auch nie versucht. Was bei mir weniger an der Angst vorm Tod liegt als viel mehr an der Angst vorm Überleben, dazu hatte ich ja schon was geschrieben.
Christine
 

Re: Suizid keine Lösung...**trigger**

Beitragvon mkdrive2 » Sa. 13.07.2013, 16:48

Nickita hat geschrieben:Wenn ich z.B. mitbekomme,wie alle anderen das schaffen,was ich auch gerne geschafft hätte,oder gerne schaffen würde,aber insgeheim weiß,dass es sicherlich nie mehr so weit kommen wird.
Das zieht halt auch sehr runter!
Das habe ich auch oft, wenn ich gutaussehende Männer in perfekt passenden Anzügen sehe. Aber überhaupt Leute in Anzügen haben bestimmt relativ lückenarme Lebensläufe und haben bisher zielgerichtet an ihren Karrieren gearbeitet, insbesondere mit einem abgeschlossenem Studium. Während ich vielleicht nicht mal eine Ausbildung abschließen (weil vorher gefeuert) bzw. überhaupt anfangen darf.

Außerdem habe ich einmal zwei osteuropäische Männer, die ihre Freundinnen (?) dabei hatten, umarmen sehen. Wie ich, keine Freunde zu haben ist vielleicht auch nicht ganz normal.

Die Gewissheit,dass alles nie wirklich so sein wird,wie man es sich wünscht und dann parallel dazu zu sehen,wie es bei anderen läuft!
mkdrive2
 

Re: Suizid keine Lösung...**trigger**

Beitragvon Christine » Sa. 13.07.2013, 16:59

Die Gewissheit,dass alles nie wirklich so sein wird,wie man es sich wünscht und dann parallel dazu zu sehen,wie es bei anderen läuft!

Das ist aber auch selektive Wahrnehmung - man sieht, was man sehen will.
Bzw in diesem Fall nicht was man "will", aber das, was zu den eigenen Überzeugungen passt.
Wenn man sich selbst als klein und schlecht ansieht, dann sieht man natürlich nur, dass es bei allen anderen läuft.
Aber schon die Anzahl der Leute die in diesem Forum (oder ähnlichen) angemeldet sind, die Zahl der Menschen die jedes Jahr Suizid begehen, die Zahl der Arbeitslosen... Das sollte einen eines besseren belehren.
Das man selbst der einzige unglückliche Mensch auf der Welt ist, ist schlicht und ergreifend falsch.
Auch wenn es sich manchmal so anfühlt.
Christine
 

Re: Suizid keine Lösung...**trigger**

Beitragvon Nickita » Sa. 13.07.2013, 20:04

mkdrive2 hat geschrieben: Aber überhaupt Leute in Anzügen haben bestimmt relativ lückenarme Lebensläufe und haben bisher zielgerichtet an ihren Karrieren gearbeitet, insbesondere mit einem abgeschlossenem Studium. Während ich vielleicht nicht mal eine Ausbildung abschließen (weil vorher gefeuert) bzw. überhaupt anfangen darf.


Das ist wohl auch nicht so ganz richtig. ;)
Das denkt man aber oft und genau das ist es,was einen runterzieht-das meinst du sicher ?
Aber es ist wirklich nicht ganz richtig.
Ich kenne zum Beispiel eine,die ist mittlerweile Ärztin! Und sie hat wirklich alles andere als einen "relativ lückenarmen Lebenslauf" hinter sich.
Ganz schlimme Kindheit,etc.
Was ich da zu hören bekam,das war der absolute Hammer. O.o
Ich würde mal vage behaupten,dass mit ihr so schnell keiner tauschen mag -ich mit eingeschlossen!
Naja,mittlerweile ist sie einigermaßen stabil,hat ihr Leben gut im Griff (Ärztin,2 Kinder usw. ) aber leidet natürlich noch unter den Ausmaßen! :/
Seit ihrer Jugend in Therapie usw.
Also da kann man mal sehen : Nicht alles was glänzt,ist Gold.
Das meine ich in Bezug darauf,dass eben nicht alle auch einen lückenlosen Lebenslauf haben,die eben den Anschein machen.
Aber ich verstehe natürlich,was du meinst...man denkt es und es zieht runter,wenn man genau diese Leute sieht,weil man insgeheim weiß,dass man nie an deren Stelle sein wird.
Weil es nie so weit kommen wird bzw. kann.
Und dann fühl man sich wieder so klein...kleiner,als man möglicherweise ist und ganz tief unten. -.-

Leider konnte ich auch keine Berufsausbildung abschließen.
Auf Grund der Erkrankung musste ich damals die Schule abbrechen und das quasi kurz vor Abschluss.
Besser ging's natürlich nicht! -.- -.-
Aber was läuft schon nach Plan im Leben...
..und mittlerweile bin ich an dem Punkt und sage,ich gebe mich mit dem zufrieden was ich habe.
Ich stelle meine Träume und Ziele ( zumindest die,die noch unerreichbar sind ) hinten an und vielleicht klappt es eines Tages.
Vielleicht werde ich eines Tages insoweit stabil sein,dass ich das schaffe!
Wenn ich eins gelernt habe,dann ist es das,dass man gewisse Dinge nicht erzwingen kann und viel mehr noch : Es zieht nur mehr runter,wenn man Dinge auf Biegen und Brechen möchte,die derzeit aber nicht erreichbar sind!
Also konzentrier ich mich viel mehr auf die Dinge,die ich derzeit hinbekomme und es macht mich schon unheimlich stolz,dass ich das was ich alles schaffe,auch schaffe. Einigermaßen!
Ich denke dafür,dass es so ist wie es ist,ist das wirklich gut!
Und ich weiß,dass ich dadurch kein schlechter Mensch.
Dadurch,dass ich eben nicht all das schaffe,was andere vielleicht schaffen oder schon geschafft haben!
Naja...und parallel dazu eben dieses "alles ist scheiße-Gefühl" inklusive Suizidgedanken..ich weiß,widerspricht sich etwas ;) aber nun ja..was soll ich sagen : So ist es eben!

Christine,

darf ich mal fragen wie alt du bist und was es bei dir genau ist ? :/


LG
Nickita
 

Re: Suizid keine Lösung...**trigger**

Beitragvon Christine » Sa. 13.07.2013, 20:13

Nickita hat geschrieben:Christine,
darf ich mal fragen wie alt du bist und was es bei dir genau ist ? :/

Ich bin jetzt 20. Bei mir sind es seit 7 Jahren chronische Depressionen mit zeitweise SVV.
Christine
 

Re: Suizid keine Lösung...**trigger**

Beitragvon Nickita » Sa. 13.07.2013, 21:49

Oh,auch noch so jung...
Nickita
 

Re: Suizid keine Lösung...**trigger**

Beitragvon Carmen » Sa. 13.07.2013, 22:53

Christine hat geschrieben:Deine Gedanken kenne ich sehr gut, habe alles was du schreibst so auch schon gedacht... Hunderte Male...
Aber letztlich bin ich zu dem Schluss gekommen, dass es nicht nur keine Lösung sein darf, sondern tatsächlich keine ist.

Ich habe keine Angst vor dem Tod... Und ich vermute, damit bin ich hier nicht allein. Der Gedanke ist manchmal sehr verlockend. Aber was mich immer, auch in den schlimmsten Momenten, abhält, sind zwei Dinge.
Das ist einmal... die Angst, zu überleben. Was passiert denn, wenn man einen Suizidversuch überstanden hat? Je nach versuchter "Methode" kann man da extreme Folgeschäden haben. Geistige Behinderung, körperlich irreparable Folgen... Was da alles auf einen zukommen kann, will ich mir gar nicht ausmalen. Und selbst wenn man "gesund" aus der Sache rauskommt - den Menschen in meinem Umfeld, meinen Eltern und Freunden, könnte ich nie wieder in die Augen sehen.
Und damit komme ich auch gleich zum zweiten Punkt - meine Eltern und Freunde... Alle Menschen, die mich lieben und denen ich wichtig bin. Wenn ich erstmal tot bin, kann mir das vielleicht egal sein. Je nach dem, was nach dem Tod kommt. Aber vorher ist es mir nicht egal, und die Vorstellung, Menschen die ich liebe so sehr leiden zu lassen nur um nicht mehr hier sein zu müssen, ist mir unerträglich. So egoistisch kann ich nicht sein.

Abgesehen davon... Tod ist absolut endgültig. Du sagst ja selbst, oft sind es einfach falsche, "kranke" Einschätzungen von der Welt, die dich/uns so fertig machen. Was, wenn man lernen kann, alles richtiger einzuschätzen? Vielleicht wird das Leben dann schön? Und was ist mit dem Momenten in denen alles gut und perfekt ist, sind die es nicht auch irgendwie wert?
Der Gedanke ist irgendwie auch traurig, dass alles vorbei ist. Manchmal auch eine Erleichterung, ja... Aber nicht nur. Man kann überhaupt nicht erfassen, wie viele Chancen und Zukunftsmöglichkeiten es für einen auf der Welt gibt. Sich dessen zu berauben...
Ich kann letztlich nur sagen, ich hatte diese Gedanken auch. Schon so viele Male. Aber bisher ist noch immer wieder irgendetwas passiert, wovon ich froh war, es doch noch erlebt zu haben.



Gut gesagt bzw. geschrieben :)

Solche Gedanken hab auch manchmal, weil ich dann gerade depressiv bin, keinen Ausweg mehr sehe (auch was SVV betrifft) und dann, alles beenden. Aber bei mir sind es dann meine Freundin, der ich das nicht antun will, wie du schon sagtest und ich glaube, soweit würde ich das agr nicht bringen.
Carmen
 

Re: Suizid keine Lösung...**trigger**

Beitragvon Nickita » Sa. 13.07.2013, 23:08

Mhmm...
Nickita
 

Re: Suizid keine Lösung...**trigger**

Beitragvon mkdrive2 » So. 14.07.2013, 15:29

Nickita hat geschrieben:Das ist wohl auch nicht so ganz richtig. ;)
Das denkt man aber oft und genau das ist es,was einen runterzieht-das meinst du sicher ?
Nein, das dachte ich nicht nur oft, sondern war davon überzeugt, dass die meisten Männer in Anzügen tatsächlich die "relativ lückenarme Lebensläufe" haben bis ich deine Erfahrung gelesen habe. Ich denke aber nicht, dass es deshalb überhaupt keine talentierten Menschen gibt, die eben solch gute Lebensläufe haben. Das glänzende Gold erinnert mich daran, dass es solche Menschen gibt.

Dann fange ich an, mich mit Menschen mit normaler Kleidung zu vergleichen und muss leider meist feststellen, dass sie auch ihre Macs und IPhones aus ihren unscheinbaren Taschen rausholen, Eheringe tragen und insbesondere Kleidung tragen, die nicht von anderen belächelt wird. Ich weiß nicht warum, aber Fremde um mich herum schnaufen ständig, wenn sie meine Aufmachung sehen.
Ich bin außerdem davon überzeugt, dass Leute ohne Freunde oder ohne jegliche Beziehungsfähigkeit nur in großer Minderheit vertreten sind. Sogar in diesem Forum.
Sie müssen gar nicht sonderlich glänzen, um das Berufliche und das Zwischenmenschliche viel besser hinzubekommen als ich.

Und dann fühl man sich wieder so klein...kleiner,als man möglicherweise ist und ganz tief unten. -.-
Der einzige Weg, mich nicht so klein zu fühlen, ist anscheinend unabhängig von äußeren Gegebenheiten und Meinungen anderer Menschen über mich als Person und das Leben nachzudenken. Das ist immer wieder sehr unzufriedenstellend und habe oft das Gefühl, ich würde mir nur was vormachen und/oder mich nur von der Wahrheit ablenken. Nämlich, dass ich vielleicht doch ein Wurm bin im Vergleich zu (fast) jeden Menschen in der Umgebung, genau so wie sie es auch von mir denken.
Es ist ein Konstrukt aus Philosophien, die ich mir zu meinem Schutz immer wieder aufsage. Alle neuen Informationen werden zu einem Teil dieses Konstruktes gemacht, sodass ich nie denken muss, jetzt bin ich ein Versager oder jetzt hat das Leben keinen Sinn mehr. Nein, egal wie sehr ich versage, oder wie wenig Gutes (oder wie viel nicht Gutes) in meinem Leben geschieht, ich als Person bleibe davon unangetastet (d.h. ich bin weder gut noch schlecht deshalb) und mein Leben ist nie komplett Scheiße.

Aber was läuft schon nach Plan im Leben...
..und mittlerweile bin ich an dem Punkt und sage,ich gebe mich mit dem zufrieden was ich habe.
Ich stelle meine Träume und Ziele ( zumindest die,die noch unerreichbar sind ) hinten an und vielleicht klappt es eines Tages.
Vielleicht werde ich eines Tages insoweit stabil sein,dass ich das schaffe!
Wenn ich eins gelernt habe,dann ist es das,dass man gewisse Dinge nicht erzwingen kann und viel mehr noch : Es zieht nur mehr runter,wenn man Dinge auf Biegen und Brechen möchte,die derzeit aber nicht erreichbar sind!
Also konzentrier ich mich viel mehr auf die Dinge,die ich derzeit hinbekomme und es macht mich schon unheimlich stolz,dass ich das was ich alles schaffe,auch schaffe. Einigermaßen!
Ich denke dafür,dass es so ist wie es ist,ist das wirklich gut!
Und ich weiß,dass ich dadurch kein schlechter Mensch.
Dadurch,dass ich eben nicht all das schaffe,was andere vielleicht schaffen oder schon geschafft haben!
Vieles davon hört sich stoisch an. Solche und ähnliche Gedanken habe ich auch.
mkdrive2
 

Re: Suizid keine Lösung...**trigger**

Beitragvon Nickita » So. 14.07.2013, 20:17

Vielleicht ist es aber manchmal in der Tat so,dass man sich selbst so sieht und nur meint,dass andere einen auch so sehen!
Nickita
 


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