Transsexuell und völlig am Ende

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Re: Transsexuell und völlig am Ende

Beitragvon Noisy_Shadow » Do. 20.06.2013, 01:34

Freut mich, dass einige der Rückinfos positiv für dich ausgefallen sind :cuddle:
Ich denke, du wirst immer seien es auch nur kleine Makel an dir finden, durch die du nicht deinem richtigen Geschlecht zugeordnet ist. Das wichtigste ist meiner Meinung nach, dass du dich selber als weiblich erkennst.
Noisy_Shadow
 

Re: Transsexuell und völlig am Ende

Beitragvon Christine » Do. 20.06.2013, 09:25

Noisy_Shadow hat geschrieben:Ich denke, du wirst immer seien es auch nur kleine Makel an dir finden, durch die du nicht deinem richtigen Geschlecht zugeordnet ist. Das wichtigste ist meiner Meinung nach, dass du dich selber als weiblich erkennst.

Das finde ich auch.
Ich denke, die meisten Frauen würden, wenn sie danach suchten, irgendeinen Zug an sich erkennen, der *tendenziell* eher männlich sein könnte. Es gibt z.B. viele Frauen mit eher breiten Schultern, maskulinem Körperbau. Genauso wie es viele Männer mit z.B. eher femininen Gesichtszügen gibt. (Und das kann durchaus auch attraktiv sein!)
Der Punkt ist, die meisten Menschen "suchen" bei sich nicht nach sowas. Warum auch, sie wissen welches Geschlecht sie haben und sind damit zufrieden.
Es ist unfair, dass du neu lernen musst, was für die meisten selbstverständlich ist; das hast du ja auch selbst schon geschrieben und ich finde da hast du völlig recht. Aber leider ist es so.
Ich kann mich jedenfalls den anderen nur anschließen, das was du am dringendsten ändern musst ist deine eigene Einstellung dazu. Wobei das verständlicherweise am schwersten ist :cuddle:
Christine
 

Re: Transsexuell und völlig am Ende

Beitragvon knuffelstern » Do. 20.06.2013, 12:27

Simone de Beauvoir sagte auch schon, Gender ist ein soziales Konstrukt, das geht nicht alleine. Frau geht nur, wenn es den Mann gibt. Plus nur, wenn es Minus gibt. Allein geht sowas nicht.

Man darf das halt nicht in einen Topf werfen. Frau oder Mann ist nichts, was man mit sich allein und seinem Körper ausmacht. Da mache ich mittlerweile Fortschritte und akzeptiere durchaus viele Dinge oder weiß, dass sich die noch ändern. Wie erwähnt finde ich mich teils sogar etwas hübsch ...

Frau an sich sind aber auch 50% gesellschaftliche Rolle, die man halt nur bedingt mit gestalten kann. Sei es nun wie dich die Kollegen nun behandeln, Freunde, Familie oder Fremde. Fremde stufen dich halt ganz banal über die Optik ein und diesen Kritieren muss man halt standhalten. Das interessiert eine Biofrau nicht, weil die hier selten durchfallen sollten. Als Kerl habe ich damals auch null Gedanken darüber gemacht. Wechselt man aber optisch das Geschlecht (nicht seelisch), dann wechselt man von Minus auf Plus und natürlich steht da die Frage immer wieder im Raum, ob man übern Berg ist oder nicht oder ob man das sowieso klappt. Der größte Teil des Selbstwertes entsteht dadurch Respekt und Anerkennung zu erhalten. Das passiert halt nur so. Du für dich allein kannst dir keine Selbstwert einreden - den muss erhalten und erfahren.

Egal, ob ich mich akzeptiere oder nicht - die Welt draußen hat andere Spielregeln, die mit meinem persönlichen Befinden nichts gemeinsam hat. Da gehts einfach darum allgemeinen Regeln gerecht zu werden und da gibts halt gewisse "Gender-"Grenzen. Und wenn das da draußen nicht klappt, kann deine Selbstakzeptanz noch so gut sein - es fehlen einfach mal 50% und auf einem Bein kann man nicht stehen!
knuffelstern
 

Re: Transsexuell und völlig am Ende

Beitragvon knuffelstern » Mo. 24.06.2013, 00:14

Problem habe ich erkannt: Ich habe eine Depression.
Ganz toll ... :cry:
knuffelstern
 

Re: Transsexuell und völlig am Ende

Beitragvon Atisha » Mo. 24.06.2013, 08:31

Wellcome, ich habe auch Depression, spätestens seit ich 5 bin, der Unterscheid ist nur ich stecke in der falschen Welt drin.
Atisha
 

Re: Transsexuell und völlig am Ende

Beitragvon Christine » Mo. 24.06.2013, 10:05

Ob falsche Welt, oder falscher Körper... Mit Depressionen fühlt man sich immer irgendwie fremd.
Was davon was bedingt, ist schwer zu sagen... Oder was hilft... Ach, lasst euch alle mal :troest: :troest:
Christine
 

Re: Transsexuell und völlig am Ende

Beitragvon Mariechen » Mo. 24.06.2013, 11:15

Hey knuffelstern,

ich kann dich in jeder Hinsicht verstehen! :troest:

Genau das gleiche habe ich vor Jahren auch durchgemacht. Ich bin nun 29 Jahre alt und habe alles hinter mir. Ich war auch jahrelang ein Junge der davon träumte ein Mädchen zu sein. Ich musste damit kämpfen von anderen akzeptiert zu werden und mich gegen anere Meinungen stellen. Es war eine schlimme Zeit. Alles ging langsam voran, meine Therapie, die Hormone...

In der Zeit musste ich leider eine depressive Stimmung in Kauf nehmen. Es ging mir seelisch sehr schlecht. Ich war depressiv, saß die ganze Zeit zuhause und wollte mich verstecken. Ich war zwar auch beim Arzt, aufgrund der Depression jedoch habe ich nie Antidepressiva einnehmen wollen. Schau mal hier:

http://www.docjones.de/krankheiten/depressionen

Ich glaube du leidest auch, aufgrund der Tatsache das du dich für immer veränderst, an Stimmungsschwankungen. Ich habe mir Johanniskraut-Extrakt in Tabletten-Form besorgt. Und die helfen noch heute. Sie mildern meine Ängste. Obwohl ich schon alles hinter mir habe, ist es ganz normal Angst zu haben oder depressiv verstimmt zu sein. Ich hoffe ich konnte dir helfen. ;)

Ich wünsch dir noch viel Glück und mach dir keine Sorgen. Alles wird gut :cuddle:
Mariechen
 

Re: Transsexuell und völlig am Ende

Beitragvon knuffelstern » Mo. 24.06.2013, 19:49

Hi Mariechen,

schön Dich zu treffen! :cuddle:
So früh begonnen ... da bist du sicher toll angekommen. Glückwunsch!

Ja, diese Anfangsdepression sind durchaus normal. Man hat eine lange Durststrecke bis die Hormone was zeigen, dass sie wirklich was machen und nicht nur bunte Bonbons sind. Es geht langsam etwas bergauf, dennoch weiß ich, dass ich auch ein seelisches Problem habe. Meine Angst da irgendwie zu scheitern lähmt mich halt nicht selten, ich verkrieche mich, gehe wenig raus und schäme mich ganz einfach für mein Aussehen. Nun bin ich Mitte 30 und keine 20 mehr ... die Schuldgefühle, die ich deswegen habe, sind auch nicht unerheblich. Im "Alter" wird es schwieriger - es ist alles irgendwie so aussichtslos manchmal. Dann weine ich hier stundenlang und mich verlässt jeglicher Mut am Leben bleiben zu wollen. Wofür auch? Abzuwarten, dass man vielleicht in ein oder zwei Jahren scheitert, obwohl man das ja "heute schon weiß".

Ich weiß halt nicht, ob ich je ankomme und so extrem offen als Trans leben kann ich nicht. Das stehe ich sicher nicht durch. Einfach ganz normal als Frau. Solange ich aber nicht wirklich weiß, dass das klappt, werde ich immer anfällig sein. Momenten muss ich mir aber die übermäßige Angst davor nehmen. Ob ich mir Sorgen mache oder nicht - das Ergebnis werde ich damit nicht beeinflussen. Tja, wenn ich das auch mal ins Unterbewusstsein bekommen könnte ...

LG Knuffelstern
knuffelstern
 

Re: Transsexuell und völlig am Ende

Beitragvon Vorresti » Di. 24.09.2013, 15:40

Hallo Knuffelstern, was haben die letzten Monate gebracht? Ist die Entwicklung so verlaufen wie von dir gewünscht?

Ich wundere mich, dass du dir einen eher männlich klingenden Nickname gegeben hast. Warum wählst du keinen weiblich klingenderen Namen?

Übrigens meine ich, dass man sich bei neuen Bekannten vor allem über seinen Namen identifiziert. Es gibt doch wirklich Leute, bei denen man unsicher ist, ob man einen Mann oder eine Frau vor sich hat. Erfährt man ihren Namen, weiß man Bescheid. Der Name ist das entscheidende! Wenn sich mir eine Person, die ich auf den ersten Blick als Mann eingeordnet hätte, als Sandra vorstellt, dann ist sie für mich ab diesem Augenblick eine Frau. Punktum. Dann denke ich vielleicht insgeheim, oh, die Sandra hat aber eine ziemlich tiefe Stimme, kantige Gesichtszüge, ziemlich viele Härchen im Gesicht, hoffentlich macht ihr das nicht zu schaffen, aber sobald ich weiß, dass es sich um "Sandra" handelt, ist dieser eher männliche Eindruck, den ich von ihr hatte, unerheblich. Ich weiß, sie ist eine Frau und das reicht, mit ihr als Frau umzugehen.

Bei Fremden in der Fußgängerzone, die nur vorübergehen und die ich nicht kennen lerne, spielt es doch gar keine Rolle, ob ich sie als Frauen oder Männer wahrnehme.

Aber zu deinem Idealbild vom weiblichen Äußeren: Wie schon andere hier schrieben, entsprechen sehr viele, die mit weiblichen Geschlechtsmerkmalen geboren wurden, nicht dem Ideal UND fühlen sich deswegen nicht wohl. Meinst du nicht, dass sich eine Menge Frauen nicht im Bikini oder Badeanzug zeigen möchten, weil ihre Figur nicht weiblich genug ist? Wie viel Zeit Frauen damit verbringen, alle möglichen Haare und Härchen zu entfernen, um in der Öffentlichkeit nicht "negativ" aufzufallen? (In südlichen Ländern gilt es schon als "ungepflegt", Haare an den Armen zu haben!) Ist nicht so einfach, dem gesellschaftlichen Bild der Frau zu entsprechen, auch wenn seit dem ersten Lebenstag "weiblich" im Pass steht. Und: Die meisten Frauen, die nur Körbchengröße A (oder noch weniger) haben und die nach passenden BHs langwierig suchen müssen, lassen sich dennoch nicht mit Silikon aufpolstern.

In einer Firma, in der ich arbeitete, gab es eine Frau, die vorher Mann gewesen war. Sie lief einmal den gleichen Gang entlang und ich erkannte sie sofort. Nicht weil sie zu wenig weiblich wirkte, sondern weil sie übertrieben weiblich des Wegs kam. Sehr große Brüste, enges Oberteil, schmaler Rock, hohe Pumps, Ketten, Ringe, stark geschminkt, aufgetakelte Frisur, aufgeplusterte Lippen, ausgezupfte und dafür nachgefahrene Augenbrauen etc. Sorry, da war vieles zu viel des Guten...
Vorresti
 

Re: Transsexuell und völlig am Ende

Beitragvon Katzenzauber » So. 29.09.2013, 17:25

Huhu Knuffelstern ,

Ich hab jetzt noch nicht das ganze Thema gelesen (mache ich aber gleich noch) , aber wollte trotzdem schonmal was schreiben :

Was bekommst du denn an Hormonen z.B. ? Denn gerade wenn du Androcur bekommst , dann kann es sein , dass das die Depressionen verstärkt . Das war bei meiner Süßen (ebenfalls MzF TS) genauso , jetzt nimmt sie das nicht mehr , dafür aber Progesteron und zumindest die Depressionen sind etwas besser geworden .
Ein weiterer Punkt , an dem es hängen kann , ist das Thema Rauchen . Ich weiß jetzt ja nicht , ob du rauchst , aber bei meiner Freundin tut sich gerade auch nicht so viel , weil sie gerade ziemlichen Stress mit dem Gericht hat .

Wie sieht es bei dir mit den Gutachten aus ? VÄ schon durch ? (Weiß nicht , ob du das schon geschrieben hattest , aber mag das trotzdem mal fragen .. )

So , später mehr ..
Liebe Grüße
Katze
Katzenzauber
 

Re: Transsexuell und völlig am Ende

Beitragvon knuffelstern » Mo. 30.09.2013, 22:19

Hallo, habe erst gemerkt, dass hier nochmal geantwortet wurde:

@Vorresti:
Ich weiß nicht so recht, was Du mir sagen möchtest, denn vieles sind doch sehr typische Vorurteile, die man Transfrauen gegenüber hat. Knuffelstern ist für mich eher etwas weibliches ... habe den Nick von einer weiblichen Userin mal "geklaut", fand ich irgendwie süß und ich denke nicht darüber nach, was weiblich ist oder nicht. Wieso sollte ich das tun??

Mein "Idealbild" orientiert sich am normalen biologischen Bild der Frau. Auch eine Frau mit 10kg zu viel ist halt eine Frau und weißt typische Merkmale auf, wie Fettverteilung (Birnentyp), Brust usw. ... zumindest trifft das auf die meisten zu. Ein Arzt würde selten auf die Idee kommen einen Körper einen Frauenkörper ausversehen als männlich einzustufen - da muss dann schon gewaltig Sport getrieben werden o.ä. ... mein Körper würde der Arzt rein optisch schon als männlich einstufen, weil ich halt die Fettverteilung und Muskeln eines Mannes habe und es sich auch wenig bewegt dabei. Meine Brust ist ganz 10 Wochen gewachsen, seither ist nichts passiert. Ein knappes AA welches man mit viel Fantasie als Brust erkennt.

Es geht mir nicht um ein Idealbild, sondern darum die unterste Schwelle zu nehmen irgendwie körperlich (nicht optisch) als Frau eingestuft zu werden. Das gelingt mir aber (noch) nicht und ob es ja passiert, steht in den Sternen. Ich laufe auch nicht überzogen draußen herum. Ich bin 1 Jahr "dabei" und traue mir nicht mal einen Rock zu tragen oder etwas sehr feminines. Ich leide darunter, weil sich alles so im Kreis dreht. Es gibt so vieles, wovon ich immer träumte und doch nicht tuen kann. Draußen merkt niemand mehr was, aber ich haben dennoch Hemmungen wegen mir und des Körpers.


@Katze:
Ja, ich nehme Androcur mit 12mg, vertrage es aber sehr gut. Meine Depris kommen einfach aus meiner Lebens- und Körpersituation. Nächstes Jahr werde ich einen Brustaufbau brauchen, weil ich das nicht ertrage. Hormonseitig habe ich alles mögliche mit meinem Endo probiert, aber bei 2mg tut sich nix, auch nicht bei 6mg. Im Gesicht tut sich hingegen recht viel ... muss ich nicht verstehen.

LG Knuffelstern
knuffelstern
 

Re: Transsexuell und völlig am Ende

Beitragvon Katzenzauber » Mo. 30.09.2013, 22:39

Hallo Knuffelstern , ACHTUNG TRIGGER MÖGLICH !

(ich finde übrigens Knuffelstern sehr weiblich , nur nebenbei bemerkt *zwinker* )

Nur mal so , ich weiß nicht , ob dir das bewusst war .. aber Androcur ist wirklich ein Teufelszeug . Es hat einen Grund , weshalb es in vielen Ländern verboten ist . Weißt du , wer (außer MzF TSlern) Androcur bekommt ? Sexualstraftäter ! Normalerweise wird das verwendet , um diese damit zu kastrieren !
Ich hoffe , ich habe dich damit jetzt nicht zu sehr geschockt ... Meine Freundin hat das Zeug wie gesagt , ziemlich schnell abgesetzt und sich von ihrer Frauenärztin (ja , da kannst du auch jetzt schon hingehen) Progesteron verschreiben lassen . Evtl gibt dir aber auch deine Endo Progesteron . Letztendlich müssen die dich nur über die Risiken aufklären , und wenn du das wirklich haben willst , dann verschreiben die das auch . Mit Progesteron tut sich jetzt auch endlich wieder was bei ihr .

Ähm , ich bin gerade etwas unsicher : An die Admins / Mods , bitte die Teile weglöschen , wenn irgendwas an dem Text nicht ok ist , ich bin gerade nicht sicher , ob ich das so schreiben darf wegen Medikament etc ...

Wie weit bist du denn allgemein mit der Transition ?
Ist dein Vorname schon geändert ?
Wenn du schon ein Jahr rum hast , ist das eine Jahr Alltagstest vermutlich schon rum ?

Liebe Grüße
Katze
Katzenzauber
 

Re: Transsexuell und völlig am Ende

Beitragvon knuffelstern » Mo. 30.09.2013, 23:38

Huhu Katze,

ich kenne mich mit der medizinischen Seite recht gut aus und habe mich zum Androcur recht genau informiert. Es wurde übrigens als künstliches Progesteron entwickelt für die Pille. Verboten wurde es, weil es zusammen mit Ethinylestradiol (Diane, usw.) ein sehr hohes Thromboserisiko aufweist. Da ich aber schon oft gehört habe, dass Androcur irgendwas stoppen soll, werde ich wohl mal einen Test starten bzw. die Dosis schrittweise nach unten fahren.

LG Knuffelstern
knuffelstern
 

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