Neurotisches Verhalten reduzieren *wahrscheinlich trigger*

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Neurotisches Verhalten reduzieren *wahrscheinlich trigger*

Beitragvon mkdrive2 » So. 28.04.2013, 01:31

Ich bin überzeugt ungepflegt. Ich habe mich seit mehr als vier Wochen nicht geduscht (wahrscheinlich ca. sechs Wochen) und in dieser Zeit durchgängig die gleichen Klamotten angehabt. In dieser Zeit hatte ich einmal Filzläuse, die ich durch Rasur meiner Haare (mit Damen-Einweg-Rasierer mit Aloe-Extrakt und Rasierschaum) im betroffenem Bereich sofort wieder losgeworden bin. (Ich weiß allerdings immer noch nicht, wie ich mich angesteckt hatte und war eigentlich der Ansicht, dass es sich um Kopf- bzw Körperläuse handelte).

In dieser Zeit habe ich gelernt, dass ich keiner gesundheitlichen Folgen ausgesetzt war, mit denen ich nicht umgehen konnte und weiter umgehen könnte. Viele Menschen reagierten zwar negativ und ich hatte ständig das Gefühl, als Zigeuner angesehen zu sehen, der bewusst ungepflegt durch die Straßen läuft, um sich finanzielle Vorteile zu verschaffen (mehr Mitleid bekommen, etc.). Aber wenn das wirklich mein Plan gewesen wäre, wäre ich sehr daran gescheitert, denn so gut wie jeder reagiert defensiv auf diese Erscheinung und würde mir nie wohlwollend gegenübertreten. So sind die Menschen nicht. Eher sind es die Obdachlosen und Armen, die eine gepflegte Erscheinung haben, denen besonders viel geholfen wird. Denn die Leute im Sozialbereich wissen alle Bescheid, dass es in Deutschland keine absolut Armen gibt und schätzen es, wenn die Bedürftigen ihnen ihre Arbeit so angenehm wie möglich machen, nämlich durch gepflegtes Auftreten.

Als Arbeitsloser hatte ich jedoch kaum Probleme, trotz der Kritik und des Misstrauens der Menschen, genügend Essen zu bekommen. Aber es ist immer diese Unsicherheit da, dass die Leute mir wegen meiner Ungepflegtheit Steine in den Weg legen würden.

Warum wasche ich mich dann nicht einfach, wenn ich dadurch jede Menge Probleme und Sorgen loswerden würde? Ich sagte mir immer wieder, dass ich die Kritik brauche, die mir meine Mitmenschen geben, um mich emotional von ihnen unabhängig zu machen. Und ich wollte mir beweisen, dass es wirklich nicht schlimm ist, anders als das, was meine Umgebung mir dauernd eintrichtern möchte. Und schließlich hatte ich einfach keine Lust und sah es als Zeitverschwendung, um mich vor der Konfrontation mit anderen Menschen zu drücken. Was noch? Ist das alles? Ich glaube schon.

Nun gibt es aber eine Reihe von Zielen, die ich wahrscheinlich alle erreichen könnte, wenn ich von meiner neurotischen Ungepflegtheit loskomme.
1) Ich kann vielleicht den freiwilligen Wehrdienst machen. 50% (Die Bundeswehr nimmt im Gegensatz zu früher anscheinend nicht alle Bewerber auf. Sie müssen ja schließlich das Gehalt bezahlen. Als Ungepflegter: ca. 10% Chance. Vielleicht Beides zu optimistisch.)
2) Ich könnte evtl. tatsächlich eine Therapie bei einem kassenzugelassenen REBT-Therapeuten eine Therapie machen. 80% Hier in Frankfurt gibt es anscheinend einen, im Gegensatz zu Hamburg! (Nach dem, was ich in den beiden Foren über Therapeuten gelesen habe, und auch nach meine eigenen Erfahrungen, sind Therapeuten auch nur normale Menschen und könnten Ungepflegtheit schon als Grund ansehen, mich nicht als Patienten anzunehmen. Als Ungepflegtem: ca. 30%. Wieder wahrscheinlich beide Abschätzungen zu optimistisch.)
3) Ich könnte eine stationäre Therapie machen. 90% (Als Ungepflegten lassen sie mich den anderen Patienten zuliebe evtl nicht rein. Als Ungepflegtem: 20%.)

ToDo-Liste
Sa 27.04.2013 (nachts)
- duschen (mit Unterhemd als Schwamm) DONE
- Gegenstände von Klamotten rausholen (!) DONE
- Jacke (+ Innenjacke) und Strumpfhose bei 30°C waschen. DONE
- Unterwäsche und Handtuch bei 60°C waschen DONE
- Rest bei 40°C waschen DONE

So 28.04.2013
- nichts (bzw. weiter planen, editieren, was ich geschafft habe)

Mo 29.04.2013
- Auszahlung ALG2 8-10 Uhr
- Termin mit REBT-Therapeuten ausmachen (Mo-Fr 9-12, MoDiDo 15-18)
- Termin mit Wehrdienstberatungsbüro Frankfurt am Main ausmachen
- Vollwaschmittel (Persil Universal Megaperls), Duschgel und Shampoo (balea med hautneutral) kaufen

Di 30.04.2013
- duschen (mit Unterhemd als Schwamm)
- Gegenstände von Klamotten rausholen (!)
- Unterwäsche und Handtuch bei 60°C waschen
- Rest bei 40°C waschen

zu 1) Ich möchte sehen, ob ich es dort aushalte (Expositionstherapie?), und der Gehalt ist ziemlich hoch für meine Verhältnisse.
zu 2) Ich stelle mir das evtl zu übertrieben positiv vor und der Therapeut wählt die gleichen Methoden wie alle anderen Therapeuten auch.
zu 3) Ich möchte Sozialkompetenz lernen. Bin aber nicht zu optimistisch. Ich möchte nur die Stimme loswerden, die mir ständig einzureden versucht, dass ich eine gute Gelegenheit verpasste, mir doch Sozialkompetenz beizubringen, und dass es doch nicht unmöglich ist. Nach dem Besuch werde ich es vielleicht ungefähr abschätzen können, wie hoch meine Chancen sind.

Edit2: Ein weiterer Grund, warum ich bisher neurotisch an meiner Ungepflegtheit festgehalten habe war, weil ich es zwar noch für möglich hielt, einmal zu duschen, aber dann nochmal regelmäßig weiter mich zu pflegen, Klamotten zu waschen, Duschgel und Vollwaschmittel zu kaufen, etc. war mir zu viel Arbeit, um die Akzeptanz von Leuten zu ergattern, die durch ihre Intoleranz zugegebenermaßen noch schlechter verhalten als ich es schon tue. Aber ihr schlechtes Verhalten macht sie nicht zu schlechteren und/oder geringeren Menschen. Und außerdem haben die psychischen Probleme von anderen Menschen wenig mit mir zu tun. Ich brauche nur dafür zu sorgen, dass ich mich möglichst pragmatisch für mich selbst verhalte. Auch wenn das bedeutet Neurotiker zu schmeicheln.

Edit8: Ich werde Montag meinen Sozialarbeiter fragen, wie viel Pflege nötig ist, um bei Ärzten und Personalern keine Probleme zu bekommen. Da ich sehr langsam bin, brauche ich mindestens vier Stunden, um zu duschen und meine Klamotten zu waschen (habe nur ca. 2 Sets). In dieser Zeit ist das gemeinsame Badezimmer (pro 10-Zimmer-Etage) für ca. 90 Minuten und eine Waschmaschine (nur zwei im ganzen Wohnheim (!), nachts evtl nur eine (!!)) für ca. 120 Minuten besetzt. Das kann ich also nur nach Mitternacht tun, wenn alle anderen schon schlafen (oder zumindest wahrscheinlich schon fertig sind). Ich kann also schlimmstenfalls davon ausgehen, dass ich an Pflegetagen erst um ca. fünf Uhr morgens schlafen gehen kann. Ich hoffe, er sagt mir, dass etwa alle drei Tage ausreichen. Das werde ich vorerst als mein Ziel ansehen.
Ich kaufe mir Montag am Besten noch mehr Shampoos, Duschgel und Vollwaschmittel im Voraus (höchstens 20€ / Monat). Außerdem gehe ich am Besten davon aus, dass meine Klamotten recht schnell kaputt gehen werden und ich womöglich einige Zeit (mind. sechs Wochen) mit diesen kaputten Klamotten rumlaufen werde, um zu sehen, ob die Leute es als wichtiger erachten, dass man gepflegt ist oder dass man auch heile Klamotten an hat. Das frage ich meinen Sozialarbeiter am Besten auch irgendwann.

Edit9: Der nächste Pflegetermin ist Dienstag 30.04.2013 nachts. Ich hoffe, ich kann mich dazu motivieren. Leider kann ich vor Dienstag nichts tun, um mich vorzubereiten und damit die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass ich das auch durchziehe.
Zuletzt geändert von mkdrive2 am So. 28.04.2013, 14:54, insgesamt 6-mal geändert.
mkdrive2
 

Re: Neurotisches Verhalten reduzieren *wahrscheinlich trigge

Beitragvon Atisha » So. 28.04.2013, 06:06

Ich verstehe es leider nicht, wie man so wie du sein kann. Auch mit deinen anderen Beiträgen kann ich mich kaum auseinandersetzen. Nehmen wir mal dieses Waschthema hier. Ich für meinen Teil mache es einfach, weil es mir gut tut, weil ich es so will. Du aber stellst mit Waschen und Pflegen einen negativen Bezug zu deinen Mitmenschen her. Irgendwie fehlt dir ein natürliches Empfinden und deshalb machst du dir so einen riesigen Kopf um alles. Es ist auch noch total verdreht zu dem was der Mensch sonst als angenehm empfindet und normal.

Entschuldige bitte meine Fragen, weil ich es bestimmt überlesen habe, aber warum bist du so geworden? Auch so ablehnend gegenüber Menschen?

Es ist ja nun beachtenswert, das du deine äußere Erscheinung verbessern willst. Aber warum willst du das auf einmal machen? Deine Absicht müsste so denke ich aus dir selber entspringen. Oder zB. daheraus weil es dich freut, wenn du anderen Menschen als angenehm rüberkommst.
Atisha
 

Re: Neurotisches Verhalten reduzieren *wahrscheinlich trigge

Beitragvon mkdrive2 » So. 28.04.2013, 14:13

Atisha hat geschrieben:Ich verstehe es leider nicht, wie man so wie du sein kann. Auch mit deinen anderen Beiträgen kann ich mich kaum auseinandersetzen. Nehmen wir mal dieses Waschthema hier. Ich für meinen Teil mache es einfach, weil es mir gut tut, weil ich es so will.
Mir tut es nicht unbedingt gut. Es ist Arbeit, die ich verrichten muss, damit sich die Menschen um mich herum "gut fühlen", die so viel Wert auf Körperpflege setzen und das nicht nur von sich, sondern auch von anderen erwarten, mit denen sie was zu tun haben (wollen). Es ist keine Einbildung von mir, dass ich als Zigeuner angesehen werde, wenn ich mich nicht pflege, und um aus meiner Arbeitslosigkeit rauszukommen muss ich wahrscheinlich regelmäßig meine Zeit verschwenden. Ich muss nur noch herausfinden wie oft ich das tun muss, um den größtmöglichen Gewinn für meine Arbeit zu erzielen.

Du aber stellst mit Waschen und Pflegen einen negativen Bezug zu deinen Mitmenschen her. Irgendwie fehlt dir ein natürliches Empfinden und deshalb machst du dir so einen riesigen Kopf um alles.
Das hat nichts mit "natürlichem Empfinden" zutun. Das ist nicht angeboren. Hygiene diente früher noch dazu, so wenige Krankheitserreger zu bekommen wie möglich. Heute hat es nur wenige medizinische Gründe, sondern ist es ein Teil der Sozialkompetenz, die von der Gesellschaft (in Deutschland) gefordert wird.

Es ist auch noch total verdreht zu dem was der Mensch sonst als angenehm empfindet und normal.
Das habe ich bisher als positiv angesehen und ich bereue gar nichts von dem, was ich die letzten Monate erlebt habe. Aber mir Sozialkompetenz (d.h. Bewusstsein über die Bedürfnisse anderer Menschen) anzueignen sehe ich als nächsten Schritt in meiner Therapie an.

Entschuldige bitte meine Fragen, weil ich es bestimmt überlesen habe, aber warum bist du so geworden?
Du meinst, warum ich so "verdreht" geworden bin? Ich war es schon immer. Aber früher habe ich mich immer fertig gemacht, dass sich meine Meinung so stark von anderen Menschen unterscheidet und jetzt tue ich das dank meiner Therapie nicht mehr. Nun kann ich meine Meinungen (Erfahrungen) behalten, ohne mir was vorzumachen, und evtl nun auch lernen mich durch Sozialkompetenz zu integrieren.

Auch so ablehnend gegenüber Menschen?
Jeder Mensch hält seinen Lebensweg für den Königsweg und sehen Menschen, dessen Meinung stark von ihrer abweichen, als psychisch krank an. Das alleine wäre noch OK - ich sehe auch fast jeden inkl mich selbst als psychisch krank an -, aber (fast) alle Menschen können damit nicht umgehen und verhängen Sanktionen, um solche Menschen dafür zu bestrafen, dass sie eine andere Meinung haben als ihre eigene. Einige tun es erst nachdem sie versucht haben, diesen "psychisch Kranken" zu "helfen", und andere tun es sofort. Ich versuche es bei ihrem manipulativen nicht gleichzutun und ebenfalls manipulativ mit Sanktionen zu arbeiten, aber mir gelingt es nicht immer. Ich arbeite aber daran.

Deine Absicht müsste so denke ich aus dir selber entspringen.
Meine Absicht entspringt aus meiner Erfahrung, dass viele andere Menschen nicht mit meiner Ungepflegtheit umgehen können und ich leider in der Zukunft vermehrt von der (in meinen Augen willkürlichen) Meinung genau der Personen abhängig sein werde, die ein besonders großes Problem damit haben (und entsprechend manipulativ reagieren werden). Ich rede von Personalern.

Oder zB. daheraus weil es dich freut, wenn du anderen Menschen als angenehm rüberkommst.
Mich freut es kein Bisschen. Ich möchte eigentlich nichts mit ihnen zu tun haben. Aber leider lebe ich nicht alleine in dieser Gesellschaft und ich muss mich leider anpassen (Sozialkompetenz anlernen), um überhaupt etwas erreichen zu können, was ich mir vornehme.

Aber ich mache mir nichts vor. Es wird wahrscheinlich schleppend voran kommen (wenn überhaupt). Daher kann es tatsächlich sein, dass ich fast mein ganzes Leben lang mit ALG2 leben muss. Das heißt aber nicht, dass ich die kostenlosen Angebote nicht immer wieder annehmen werde, um mich immer wieder kurzfristig zu integrieren.
mkdrive2
 

Re: Neurotisches Verhalten reduzieren *wahrscheinlich trigge

Beitragvon senta » So. 28.04.2013, 14:50

mkdrive2 hat geschrieben:Hygiene diente früher noch dazu, so wenige Krankheitserreger zu bekommen wie möglich. Heute hat es nur wenige medizinische Gründe, sondern ist es ein Teil der Sozialkompetenz, die von der Gesellschaft (in Deutschland) gefordert wird.


also ich genieße das einfach,
eine duftende Dusche morgens oder abends,
das ist angenehm und ich fühle mich dann wohl,
an "soziale Kompetenz" denke ich da wenig

da denke ich schon eher dran, wenn ich versuche meinen Lebensunterhalt wenigstens soweit es mir möglich ist, selbst zu verdienen

die ganzen langen und komplizierten Erklärungen wieso du nichts änderst,
die ich von dir gelesen habe,
die Möglichkeiten, die du hast,
die du aber dann doch nicht willst,
wieso, wieso nicht,
vielleicht, vielleicht auch nicht
und wann und dann doch lieber später
und was kann und was kann dann doch eher nicht
...
theoretisch kommst du sehr verklärt rüber,
praktisch einfach nur zu bequem
senta
 

Re: Neurotisches Verhalten reduzieren *wahrscheinlich trigge

Beitragvon mkdrive2 » So. 28.04.2013, 16:10

senta hat geschrieben:also ich genieße das einfach,
eine duftende Dusche morgens oder abends,
das ist angenehm und ich fühle mich dann wohl,
an "soziale Kompetenz" denke ich da wenig
Ich genieße es aber kein Bisschen. Ich fühle mich auch ohne Dusche wohl und es ist weniger Arbeit.
Dir wurde diese Angewohnheit und Einstellung früher von deinen Erziehern mit der Absicht anerzogen, im Leben besser auszukommen. Ich selbst habe es aber schon immer als Pflicht angesehen ohne dass es mir irgendwelche Vorteile gebracht hätte. Jetzt ist aber eine gute Gelegenheit für mich, neue positivere Erfahrungen in der Richtung zu sammeln. Am Anfang wird es jedoch für mich harte Arbeit sein und werde evtl öfters rückfällig werden, bis ich es irgendwann vielleicht auch als angenehm ansehe, oder zumindest selbstverständlich.

da denke ich schon eher dran, wenn ich versuche meinen Lebensunterhalt wenigstens sowmirmöglichmöglich ist, selbst zu verdienen
Ich sehe du hast ein Problem damit, dass ich nicht verzweifelt versuche, aus meiner Arbeitslosigkeit auszubrechen. Und es stimmt, ich habe meine finanzielle Abhängigkeit von meinen Eltern auf die Steuergelder der deutschen Bürger verlagert. Aber vielleicht beruhigt es dich zu hören, dass ich mit meiner Situation selbst nicht all zu zufrieden bin, da es mich auch langsam langweilt.

Ich bin Anfang des Jahres ausgezogen und war auch nicht durchgängig arbeitslos. Ich habe für ca. einem Monat bei einem Grillstand gearbeitet. Ich dachte zunächst, es würde ein Vollzeitjob werden. Aber nachdem sie mich für eine Woche arbeiten gesehen haben, haben sie mich nur ca. einmal pro Woche eingesetzt (wie in einer Zeitarbeitsfirma) und dann haben sie den Grillstand abgebaut und mich nicht in andere Läden übernommen (ein Laden wird in der Nähe bald eröffnet).

Warum suche ich mir dann nicht einfach einen anderen Job? Was werde ich denn machen, wenn ich durch Therapie mehr Sozialkompetenz angeeignet habe? Ich werde mir einen Job suchen. Und es stimmt nicht, dass ich es nicht jetzt schon tun kann. Meine Ungepflegtheit war meine Krücke, die mir diese Option versagte.

Das ist genau das, was ich mir jedoch das letzte mal auch gesagt habe und habe mich deshalb von der Warteliste der stationären Klinik streichen lassen. Ich kann natürlich immer wieder auf Arbeitssuche gehen und von überall wegen meiner mangelnden Sozialkompetenz gekündigt werden. Oder ich kann erkennen, dass es vielleicht eine Alternative gibt (nämlich stationäres Sozialkompetenztraining), die vielleicht besser funktionieren wird. Danach kann ich mich immer noch um einen Arbeitsplatz bemühen, um mir zumindest ca. 150€ mehr auf das Konto zu bringen (der Rest wird mir vom Wohnheim als Eigenanteil geschnitten). Aber das fände vielleicht tatsächlich interessanter als Zuhause rumzuhängen und darauf zu warten, dass die Zeit vergeht. Ja, aber erstmal kommt die stationäre Therapie und dann die Bundeswehr. Da wollte ich schon immer mal hin.

die ganzen langen und komplizierten Erklärungen wieso du nichts änderst,
Ich tue nur das, was mir am meisten nützt. Und ich stimme dir nicht zu, dass ich nichts ändere. Ich habe eher das Gefühl, dass du da etwas sehr stark verallgemeinerst. Und das ironischerweise in einem Thread, wo ich mir gerade vier Dinge vorgenommen habe. Davon eins (meine Körperpflege), bei dem ich mich bisher strikt geweigert habe und es selbst als neurotisch bezeichnet habe, wenn ich nichts daran ändere.

die Möglichkeiten, die du hast,
die du aber dann doch nicht willst,
Welche Möglichkeiten habe ich, die ich nicht will?

wieso, wieso nicht,
vielleicht, vielleicht auch nicht
und wann und dann doch lieber später
und was kann und was kann dann doch eher nicht
...
Du meinst, man sollte ohne sich über seine eigenen Bedürfnisse klar zu werden, einfach das machen, was Leute einem sagen, die meinen für sich etwas erreicht zu haben? Einfach vertrauen, denn die anderen wissen es besser? Na viel Glück damit, aber das werde ich keineswegs bei dir abgucken.

theoretisch kommst du sehr verklärt rüber,
Verklärt: nach Wiktionary "eine Sache schöner, besser erscheinen lassen, etwas beschönigen". Ich habe tatsächlich nichts dagegen, es möglichst zu meiden mir eine übertrieben negative Meinung zu bilden und deshalb mein Leben lang phobisch davor zu fliehen. Ich sage es ganz ehrlich: Als ALG2-Empfänger kann man sich das Leben sehr angenehm gestalten. Das was einem am größten plagt ist das Bewusstsein, dass man vielleicht noch mehr haben könnte, als "nur" ein angenehmes, aber leider monotones Leben zu leben.

praktisch einfach nur zu bequem
Ich habe nichts gegen bequem und genau deshalb versuche ich mir durch Aufgabe meine Neurose bzgl meiner Ungepflegtheit mein Leben etwas bequemer zu gestalten. Denn auf lange Sicht, ist nichts zu tun weitaus unbequemer als neue Dinge zu erleben. In diesem Sinne stimme ich dir also keineswegs zu.
mkdrive2
 

Re: Neurotisches Verhalten reduzieren *wahrscheinlich trigge

Beitragvon EwigeMutter » So. 28.04.2013, 17:32

Du machst Dir selbst das Leben schwer.
Aus dem Grund heraus,weil Du meinst,alle Regeln,Normen und Sitten gelten nicht für Dich.
Was glaubst Du wäre die Welt,wenn alle Menschen so handeln würden wie Du?
Glaubst Du, es gäbe dann Wohlstand,Technik,kostenlose Therapien und ein Amt,welches Menschen unterstützt,die keine Arbeit haben?
Du verabscheust die Leute,die sich den allgemeinen Normen und Gepflogenheiten anpassen, hast aber keine Scheu,von Ihren "Errungenschaften" zu profitieren.

Sorry,aber das kann ich nicht gut finden.

Im Übrigen halte ich Dich für einen ausgemachten Misanthropen.
Ich fürchte,da werden auch all die Therapien nicht helfen.
Du tust mir sehr leid.
Es ist schade,das Du Dein Leben so im Abseits verbringen möchtest.
Vielleicht wärst Du auf einer einsamen Insel ganz gut untergebracht......dort könntest Du so leben,wie es Dir gefällt,-ohne jegliche Normen und ohne Mitmenschen,die Dich wegen Deiner Art ablehnen.
EwigeMutter
 

Re: Neurotisches Verhalten reduzieren *wahrscheinlich trigge

Beitragvon Atisha » So. 28.04.2013, 19:06

Aber das hat doch nicht immer was mit antrainierter Sozialkompetenz zu tun. Sich putzen und pflegen, das tun selbst Tiere, Elefanten, Katzen ... Du sollst doch ruhig du selber sein, die Gesellschaft ist doch nur die Summe aus dem was die Menschen denken und wollen + Soziales Zusammenleben. Aber ich sehe nicht das sich der Mensch auf harte ev. darvinistische Kriterien einschränken lasst oder das Faulheit nun das Anstrebenswerteste wäre. Fleisig sein, was machen und wenn es sich bequem machen ist, das ist was den meisten auch Freude bereitet und eine Befriedigung bringt. Ich selber habe Probleme zu arbeiten, aber das ist nur weil ich krank bin, es gibt auch Zeiten in denen ich mich gut fühle und da bin ich gerne arbeitsam. Du kommst aus einem anderen Volk, entschuldigt, das ich das hier so sage, das darf man ja heute nicht mehr, aber ich denke es gibt auch Volksunterschiede, die tief verwurzelt sind in der Seele und im Geiste, im Volksgeiste. Deswegen kannst du durchaus anders denken als wir hier in Deutschland. Das sind aber nicht nur äußere Sitten und Normen und Werte, sondern das ist ein tiefer Spiegel der Seele der Menschen. Das sage ich nur weil du alles so negativ und als Zwang betrachtest, was den anderen ihr Leben ist, ihr Leben schöner macht. Auch halte ich die Menschen nicht alle für psychisch krank, sondern eben menschlich mit ihren Denkfehlern und Macken und Ansichten.
Atisha
 

Re: Neurotisches Verhalten reduzieren *wahrscheinlich trigge

Beitragvon Miss NoOne » So. 28.04.2013, 19:23

Hallo zusammen,

ich habe lange überlegt, ob ich etwas zu diesem thread sagen möchte, ob es mir zusteht, da ich doch hier so neu bin und auch den Verfasser bisher nur aus diesem Thread kenne.

Ich versuche mich ganz kurz zu fassen. Ich verstehe nicht recht, wieso alle Antworten den verfasser so negativ sehen und kritisieren. Vieles was der Verfasser schreibt, erlebe ich nicht so. Ich verstehe auch nicht alles. Ich mag zum Beispiel duschen, wie alle und erachte nicht jede soziale Norm allein als antrainiert. Doch im Wesentlichen lese ich hier von Jemandem, der erhebliche soziale Probleme hat, dessen psychosoziale Kompetenz anders ist als die der Meisten und der das Jetzt bemerkt. Es gibt sicher Grpnde dafür, dass es so wurde. Er weiß, wie anders er ist, er schreibt selbst er möchte es ändern, er hat gute Schritte getan und hat wieder Mut gefasst, sich anzupassen und dadurch vielleicht angenehmer zu leben. Er teilt hier, wie es ohm geht, was ihm schwer fällt und das er neue Versuche wagt. Das finde ich gut und möchte ich begrüßen. Mkdrive du kannst mich gern korrigieren, wenn dein Schreiben anders gemeint war, im Wesentlichen.

Seht ihr das anders, steh ich auf dem Schlauch?

Liebe Grüße Miss NoOne
Miss NoOne
 

Re: Neurotisches Verhalten reduzieren *wahrscheinlich trigge

Beitragvon Atisha » So. 28.04.2013, 19:35

Ich hoffe mal das ich nicht belehrend und kritisierend rüber komme. Ich will blos zum Nachdenken anregen und helfen und selber mkdrive2 verstehen lernen.
Atisha
 

Re: Neurotisches Verhalten reduzieren *wahrscheinlich trigge

Beitragvon Miss NoOne » So. 28.04.2013, 19:47

Hallo Atisha,

dann war ich vielleicht zu harsch in meiner Auffassung. Ich lese viel kritisches und fragendes, gut, wenn das dem beiderseitigen Verstehen dient! Das kann ich nachvollziehen, da ich auch nicht alles verstehe. Aber ich lese wenig Lob und Verständnis für seine Bemühungen. Daher mal meine Gedanken :) - Danke für deine Rückmeldung.
Miss NoOne
 

Re: Neurotisches Verhalten reduzieren *wahrscheinlich trigge

Beitragvon mkdrive2 » So. 28.04.2013, 20:48

@Atisha:
Atisha hat geschrieben:Aber das hat doch nicht immer was mit antrainierter Sozialkompetenz zu tun. Sich putzen und pflegen, das tun selbst Tiere, Elefanten, Katzen ...
Stimmt. Ich habe mich die letzten sechs Wochen auch nicht in Schlamm gewälzt und das, was tatsächlich dreckig geworden ist (Essensreste) habe ich auch gewaschen.
Du sollst doch ruhig du selber sein, die Gesellschaft ist doch nur die Summe aus dem was die Menschen denken und wollen + Soziales Zusammenleben. Aber ich sehe nicht das sich der Mensch auf harte ev. darvinistische Kriterien einschränken lasst oder das Faulheit nun das Anstrebenswerteste wäre.
Ehrlich gesagt weiß ich nicht worauf du hier hinaus wolltest.
Du kommst aus einem anderen Volk, entschuldigt, das ich das hier so sage, das darf man ja heute nicht mehr, aber ich denke es gibt auch Volksunterschiede, die tief verwurzelt sind in der Seele und im Geiste, im Volksgeiste. Deswegen kannst du durchaus anders denken als wir hier in Deutschland. Das sind aber nicht nur äußere Sitten und Normen und Werte, sondern das ist ein tiefer Spiegel der Seele der Menschen.
Du kannst gerne Schlussfolgerungen von meiner Lebenseinstellung und Verhalten auf "mein" ganzes Volk ziehen, aber das macht es nicht wahrer und es macht dich nicht glücklicher.
Das sage ich nur weil du alles so negativ und als Zwang betrachtest, was den anderen ihr Leben ist, ihr Leben schöner macht.
Du schließt daraus, dass ich Körperpflege nicht als wichtig ansehe, dass ich alles als "negativ und als Zwang" betrachte, was "den anderen ihr Leben ist, ihr Leben schöner" macht.
Auch halte ich die Menschen nicht alle für psychisch krank, sondern eben menschlich mit ihren Denkfehlern und Macken und Ansichten.
Man kann es schön formulieren oder direkt zur Sache gehen.

@EwigeMutter:
EwigeMutter hat geschrieben:Du machst Dir selbst das Leben schwer.
Das könnte sein, und immer wenn ich es bemerkte werde ich wieder versuchen meine Neurosen nach und nach abzuschaffen.
Aus dem Grund heraus,weil Du meinst,alle Regeln,Normen und Sitten gelten nicht für Dich.
Ich weiß, dass ich die Konsequenzen für mein Verhalten tragen muss, und ich lerne mit diesen umzugehen. Um ehrlich zu sein, ist gerade das, was ich vorhabe (Sozialkompetenz lernen), mich besser an diese "Regeln,Normen und Sitten" zu halten. Ich weiß gar nicht wie Foren Mitglieder immer darauf kommen, dass ich denken würde, diese gelten für mich nicht.
Was glaubst Du wäre die Welt,wenn alle Menschen so handeln würden wie Du?
Das weiß ich nicht und zum Glück ist es nicht so?
Glaubst Du, es gäbe dann Wohlstand,Technik,kostenlose Therapien und ein Amt,welches Menschen unterstützt,die keine Arbeit haben?
Ich denke, wenn es solche Systeme nicht gibt, dann werden Menschen auch ohne auskommen müssen.
Du verabscheust die Leute,die sich den allgemeinen Normen und Gepflogenheiten anpassen, hast aber keine Scheu,von Ihren "Errungenschaften" zu profitieren.
Es könnte sein, dass ich etwas vorurteilsvoll an Menschen herangehe, weil ich mir ihre Reaktionen durch meine Neurosen selbst eingebrockt habe. Aber ich würde nicht unbedingt sagen, dass ich sie verabscheuen würde. Das habe ich im vorigen Beitrag glaube ich zu extrem formuliert. Ja, ich finde es gut, dass es soziale Institutionen gibt, die Arbeitslosen wie mich hin Not helfen.
Sorry,aber das kann ich nicht gut finden.
Du musst gar nichts gut oder schlecht finden. Jeder hat ein Recht auf seine Meinung.
Im Übrigen halte ich Dich für einen ausgemachten Misanthropen.
Ich fürchte,da werden auch all die Therapien nicht helfen.
Diese Vermutung habe ich auch und ich hoffe, dass du und ich falsch liegen.
Du tust mir sehr leid.
Danke für dein Mitgefühl. Das haben nicht Viele.
Es ist schade,das Du Dein Leben so im Abseits verbringen möchtest.
Das möchte ich ganz und gar nicht. Das habe ich im vorigen Beitrag auch etwas falsch formuliert.
Vielleicht wärst Du auf einer einsamen Insel ganz gut untergebracht......dort könntest Du so leben,wie es Dir gefällt,-ohne jegliche Normen und ohne Mitmenschen,die Dich wegen Deiner Art ablehnen.
Der Konfrontation zu entfliehen finde ich gar nicht gut für meine Therapie. Daher denke ich liegst du hier falsch.


Um ehrlich zu sein fühlte ich mich zunächst von beiden Beiträgen an mindestens einer Stelle verarscht, aber habe mich dazu entschlossen, beide ernst zu nehmen.
mkdrive2
 

Re: Neurotisches Verhalten reduzieren *wahrscheinlich trigge

Beitragvon Atisha » So. 28.04.2013, 21:06

Ich habe dich nicht verarscht. Aber ich finde es ist schwer zu verstehen was du eigentlich willst und warum. Dir kann man nicht absprechen, das du dir echt intelligente Gedanken gemacht hast und machst, aber gerade dies finde ich so anstrengend an deinen Beiträgen, weil deine Gedanken auch so anders sind.
Atisha
 

Re: Neurotisches Verhalten reduzieren *wahrscheinlich trigge

Beitragvon EwigeMutter » So. 28.04.2013, 21:21

Ich weiß nicht,wie Du zu der Vermutung kommst,ich "verarsche" Dich....
was heißt das überhaupt,- "verarschen"?
Ich meine alles ,was ich schreibe ernst.
Du auch?
EwigeMutter
 

Re: Neurotisches Verhalten reduzieren *wahrscheinlich trigge

Beitragvon mkdrive2 » So. 28.04.2013, 21:42

@Miss NoOne:
Miss noOne hat geschrieben:Ich verstehe nicht recht, wieso alle Antworten den verfasser so negativ sehen und kritisieren.
"Wer aus teilt muss auch einstecken können."

@EwigeMutter:
EwigeMutter hat geschrieben:Ich meine alles ,was ich schreibe ernst.
Du auch?
Ja, es sei denn ich habe das Gefühl, mein Gegenüber ist es nicht mir gegenüber.

Edit11: Plan (offtopic ausgeklammert)
Mo 29.04.2013
(ALG2)
(Termin mit REBT-Therapeuten ausmachen)
(Termin mit Wehrdienstberatungsbüro Frankfurt)
- Vollwaschmittel (Persil Universal Megaperls), Duschgel und Shampoo (balea med hautneutral) kaufen DONE
(über Tätigkeiten informieren, die ich in der Bundeswehr ausüben möchte)

Di 30.04.2013 (Pflegetermin!!!)
(Wehrdienstberatungsbüro-Termin 10 Uhr)
- duschen (mit Unterhemd als Schwamm)
- Gegenstände von Klamotten rausholen (!)
- Unterwäsche und Handtuch bei 60°C waschen
- Rest bei 40°C waschen

Edit12: Das Beratungsgespräch morgen ist nicht so wichtig. Was wichtiger ist, ist dass ich morgen den Pflegetermin einhalte. Etwas regelmäßig zu tun, was ich persönlich nicht als wichtig empfinde, aber (in meinen Augen paradoxerweise) trotzdem funktioniert und deshalb sehr pragmatisch ist. Dieses Herantasten an das, was Leute als wichtig erachten. Heute haben sich tatsächlich sogar eine berufausübende Frau und ein Mann mit Anzug und Aktenkoffer neben mich gesetzt, lol. Ich fühle mich so als würde ich eine Welt betreten, in die ich nicht so recht hinein gehöre.
Aber es ist zu bequem. Das kann ich nicht ab. Und alles in mir will, dass es wieder so ist wie noch vor drei Tagen, als sich (fast) alle weg gesetzt haben und ich regelmäßig von allen Seiten angeschnauft wurde als ich ihnen zu nahe kam. Da lerne ich zumindest was.
Aber diese Zeit ist nun vorbei, zumindest vorerst. Jetzt ist eine experimentelle Phase angebrochen, die ich zugegebenermaßen nicht durchziehen können werde, wenn ich es niemanden erzähle. Nein, es wäre zu perfektionistisch. Ich würde mich selbst rühmen, ich bräuchte keinen Therapeuten. Doch den brauche ich. Eine Person, die sich meine Situation ohne meine Gefühle anguckt, komplett objektiv das herauspickt, was funktionieren könnte. Nur ist es keine Person, sondern das, was ich mir vorstelle, was Foren Mitglieder denken würden. Diese Zeilen muss noch nicht mal jemand lesen. Es reicht schon, dass ich es poste, dass ich mich darüber auseinandersetzte. Wie hätte ich sonst erkennen können, das sowas (für mich) lächerlich es wie Pflegetermine einzuhalten tatsächlich wichtiger ist, als mein Wehrdienstberatungstermin? Nur dadurch, dass ich nicht offtopic schreiben wollte, lol.

Edit13: Nein, aber das Gespräch morgen ist auch wichtig. Mir ein Bild von einer mil. Karriere zu machen ist auch wichtig. Vielleicht kann ich das ja. Vielleicht kann ich als Soldat arbeiten. Als Infanterie-Soldat. Aber ich bin so unsportlich. Und wie hoch sind die Chancen zu sterben oder lebenslänglich behindert zu werden? Bei meiner Unsportlichkeit ist die Wahrscheinlichkeit evtl um ein Vielfaches höher. Und wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit gekündigt zu werden, wegen einer Kleinigkeit? Was tue ich, wenn sie mich nicht die vollen 23 Monate in der Bundeswehr lassen? Was wäre, wenn ich schon nach wenigen Wochen oder Monaten raus muss? In das Wohnheim kann ich nicht mehr zurück, zumindest nicht sofort. Ich müsste mich wieder in die Warteschlange setzen lassen und solange in den Ostpark, wenn ich Pech habe.
Was hält mich davon ab, einfach auf der Website, mich um zu gucken? Ich weiß nicht, wo ich anfangen sollte.
1) Hauptseite durchlesen (Ich muss es nicht meiden, mehr zu lesen als nötig!)

Edit14: "Eignungsprüfung"? Was ist denn die Eignungsprüfung? Werde ich möglicherweise nicht reingelassen, weil ich zu unsportlich bin und einen verstauchten Fuß habe? Vielleicht muss ich morgen schon paar Tests machen? Das wäre schlecht, aber ich werde mich einfach mal überraschen lassen, scheißegal. Nein, das ist nicht scheißegal, aber ich muss nicht unbedingt in die Bundeswehr reinkommen. Es ist zwar schade, wenn ich wegen meines verstauchten Fußes mir eine Chance kaputt mache, aber es ist nicht das Ende der Welt. Ich muss nicht jetzt sofort eine Zukunftsperspektive finden. Ich kann mir noch Zeit lassen. Ich bin noch jung. Und auch wenn ich nicht mehr so jung wäre, wäre es auch nicht das Ende der Welt. Die letzten Monate hatte ich es ziemlich angenehm. Ich kann so noch paar Jahrzehnte leben, kein Problem.

Edit15: "Zeitsoldat"? Warum wird er denn nach zwölf Jahren gekündigt? Wie alt darf man denn als Soldat werden?

Edit16: Gut, das Gespräch morgen ist rein zur Information. Der Eignungstest kommt erst später. Und auch wenn ich diesen Eignungstest nicht bestehe, habe ich evtl die Möglichkeit, diesen nach einiger Zeit zu wiederholen.

Edit17: OK, jetzt habe ich mich etwas eingelesen und auch die Broschüren gefunden, die ich mir angucken sollte. Ich möchte aber weiter die Artikel auf der Hauptseite lesen, weil es einfacher ist und ich dann etwas zu Ende mache. Das ist aber unvernünftig. In der Broschüre zu lesen ist jetzt wichtiger als mein Interesse zu befriedigen.
0) Pause
1) Broschüre: Arbeitgeber Bundeswehr lesen
2) Broschüre: Fachunteroffizier des allgemeinen Fachdienstes lesen

Edit18: Ich bin nicht sportlich. Verdammt. Ich muss aber nicht unbedingt den Beruf ausüben, den ich ausüben möchte. Nicht jetzt sofort. Vielleicht finde ich auch was anderes. Vielleicht werde ich meine Chancen etwas besser abschätzen können, wenn ich etwas weiter lese. Also tu es!

Edit19: Was sage ich ihnen, wenn sie mich fragen, warum ich denn in die Bundeswehr möchte? Weil ich mich für einen unsportlichen Schwächling halte und das gerne ändern möchte? Wie hoch sind denn überhaupt meine Chancen, dort einen Arbeitsplatz zu bekommen und lohnt es sich, das zu versuchen?

Edit20: Ich stelle mir das vielleicht zu einfach vor. Fast mein ganzes Leben könnte aus Training bestehen, was ich nicht unbedingt als sinnvoll ansehe. Ich tue im Moment nichts Sportliches.

Edit21: OK, ich möchte nicht Soldat als Beruf ausüben. Mal sehen, ob ich noch den freiwilligen Wehrdienst machen möchte.
1) Broschüre: Freiwillig Dienen lesen
mkdrive2
 

Re: Neurotisches Verhalten reduzieren *wahrscheinlich trigge

Beitragvon mkdrive2 » Di. 30.04.2013, 11:43

Edit22: Den freiwilligen Wehrdienst kann ich doch nicht machen, da die Bundeswehr nur psychisch einwandfreie Leute wollen und mir wurde gesagt, dass ich spätestens im psychologischen Teil des Eignungstests durchfallen werde.
Was kann ich jetzt noch tun? Warte ich auf die stationäre Klinik oder suche ich mir zur Überbrückung schon vorher eine Arbeitsstelle? Aber dann wird es vermutlich nicht nur eine Überbrückung sein, sondern ich werde mich wieder von der Warteliste streichen lassen. Nein, wahrscheinlich kann ich weiter in der Warteschlange bleiben, auch wenn ich eine Arbeitsstelle bekomme.
Aber wichtiger als eine neue Arbeitsstelle ist der Pflegetermin heute!!! Ich muss es vielleicht gar nicht nachts machen. Vielleicht kann ich es jetzt schon machen. Dann treffe ich halt auf Leute, die duschen wollen und es wegen mir nicht können.

Edit23: Im Moment besetzt. Ich muss meine Klamotten auch nicht unbedingt gleich nach dem Duschen waschen. Ich habe ja immer drei Tage Zeit. Danach kommen Haare schneiden, eine neue Jacke und neue Schuhe.
Ich habe gemerkt, dass ich heute dazu übergegangen bin, auf andere herabzusehen. Diese Gefahr war nicht gegeben, als ich mit Absicht ungepflegt war. Da hatte ich noch so eine gewisse Bescheidenheit und verhielt mich mit Absicht unterlegen. Was wird jedoch passieren, wenn ich alles dafür tue

Edit24: Waschmaschine ist wie zu erwarten besetzt.
1) Haare schneiden
2) Duschgel-Reserve kaufen
3) Neue Jacke kaufen
4) Neue Schuhe kaufen
5) Kleidung waschen
- Sachen aus der Kleidung nehmen (!)
- Unterwäsche + Handtuch bei 60°C waschen
- Rest bei 40°C waschen

Edit25: Die Liste an Dingen, die ich für meine Sozialkompetenz tun könnte ist endlos. Ich könnte mir auch eine neue Hose kaufen, mein Zimmer aufräumen, mir Kochutensilien kaufen, etc., etc. ALLES KOSTET SCHEISSE GELD!!! Ich hatte schon immer vermutet, dass meine Sparsamkeit auch mit meiner mangelnden Sozialkompetenz zu tun hat, aber ich habe es noch nie so detailliert durchdacht.

Edit26: OK, ruhig Blut. Wenn ich einfach so blind weitermache werde ich tatsächlich am Geld scheitern. Aber wenn ich auf Arbeitssuche gehe, werde ich das als Ausrede benutzen, nichts für meine Sozialkompetenz zu tun. Nein, die Arbeitssuche ist überhaupt der Grund, warum ich mir Sozialkompetenz aneignen möchte, und ohne diesen Ziel werde ich bald auch nicht mehr den Sinn hinter meinen Bemühungen sehen. Ich mache also beides. Zwei Projekte. Ein sehr wichtiges, aktuelles Projekt Sozialkompetenz, und ein weniger wichtiges, langfristiges Projekt (evtl. jedoch jetzt schon wichtig, um den wichtigeren ersten Projekt Sozialkompetenz zu unterstützen).
1) Familiendiscounter aufsuchen
2) Wieder regelmäßig zu den Mahlzeiten gehen (1€) - mich zwingen, wenn es sein muss

Edit27: Es wäre so einfach, einen Job zu bekommen. Ich müsste nur ein paar Online-Bewerbungen abschicken und ich würde mit hoher Wahrscheinlichkeit bald schon einen Arbeitsplatz haben. Und genau deshalb zögere ich. Was bringt es mir im Moment wirklich, eine Arbeitsstelle zu finden? Ich werde mit den 150€ zusätzlichem Geld fast jeden Tag ausessen können, und das unabhängig von den sozialen Einrichtungen. Ich werde eine Beschäftigung haben, die mich zwingt rauszugehen, auch wenn ich nicht möchte. Ich werde eine Möglichkeit bekommen, mich von den Angeboten für Arbeitslose zu distanzieren und trotzdem mich weiter zu konfrontieren.
Die Gefahr ist jedoch, dass ich mich zurücklehne, nachdem ich einen Arbeitsplatz gefunden habe und nichts mehr reflektiere. Die regelmäßige Reflektion ist jedoch sehr wichtig, wenn ich etwas Langfristiges finden möchte.
Sollte ich jedoch keine Arbeitsstelle finden, laufe ich Gefahr, wieder Sozialkompetenz hinzuschmeißen und das Arbeitslosendasein als "gut" zu bewerten. Außerdem ist es ein ständiges Springen von einem Angebot zum nächsten. Ständig muss ich dafür sorgen, dass ich eine Beschäftigung finde, die oft auch noch von sozialen Arbeitern demotiviert wird.
Etwas Langfristiges muss her. Aber wie langfristig ist ein neuer Arbeitsplatz und woher weiß ich, dass ich trotz Arbeitsstelle dafür sorgen kann, dass ich was Langfristiges bekomme?
Sozialkompetenz erlernen ist ein langfristiges Projekt. Das kann ich nicht alleine. Ich brauche Leute, die zumindest wissen, dass ich daran arbeite oder zumindest Leute, bei dem ich das Gefühl habe, dass sie wissen, dass ich an irgendetwas arbeite. Das Gefühl zu bekommen ist leicht. Ich muss es nur hier reineditieren.
Was wichtig ist, ist mich zu konfrontieren und mir immer bewusst zu machen, was ich noch verbessern kann. Aber die absolute Voraussetzung, das Minimalkriterium ist Körperpflege. Bevor ich das nicht mache, brauche ich mir über andere Dinge gar keine Gedanken zu machen. Denn fast alle werden all meine Bemühungen sozial kompetent zu sein sabotieren!

Edit28: Es ist auch ein Teil meiner Sozialkompetenz-Übung, dass ich die Vorurteile über Leute, die sich weiterbilden, ausnutze. Ich werde mich erstmal in der FernUni-Hompage einlesen und versuchen so viele Angebote zu nutzen wie möglich. Das ist langfristiger als eine Arbeitsstelle. Wie gesagt, will ich NICHT eine Arbeitsstelle, um mich finanziell vom Staat zu lösen, sondern weil ich inzwischen genug davon habe und etwas Neues machen möchte.
Davon kostet mich Sozialkompetenz leider viel Geld. Das sehe ich auch unabhängig von einer Arbeitsstelle als langfristiges Ziel an und werde mich definitiv zwingen, weiter zu machen, koste es, was es wolle. Aber eventuell reicht es schon, wenn ich stets etwas suche, wo ich mich konfrontieren könnte.
Die Fernuni kostet mich nur wenig Geld, aber wenn ich fortschreiten möchte, dann darf ich die Pflegetermine nicht vernachlässigen. Und so viel Menschen Kontakt wie möglich.
Wenn ich mir nur sicher sein könnte, dass das nicht alles nur kurzfristig ist. Dass ich nicht irgendwann nichts mehr finde, was ich tun könnte, um mich zu konfrontieren. Keinen Grund. Keine Herausforderungen mehr.
mkdrive2
 

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