In der Wirklichkeit nur zu Besuch?!

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In der Wirklichkeit nur zu Besuch?!

Beitragvon ssstryxxx » Mo. 19.08.2013, 11:39

Fühle mich so allein, so nirgendwo wirklich zugehörig. Nicht, dass ich überhaupt keine Kontakte zu Menschen hätte, ich bin verheiratet, habe auch sonst noch Familie, Schwester,... sogar eine sehr vertraute Freundin, ich habe auch noch 2 oder 3 Bekannte, die sehr nett sind,.... aber das ist nur das, worin ich mich im Alltag bewege. In mir drin, fühle ich mich oft so einsam. Ich habe immer das Gefühl, in verschiedenen Welten zu leben, bzw. zu agieren. Verschiedenen Alltagswelten, verschiedene inneren Welten, dann die allgemeine Welt, der Teil, den alle Menschen besuchen, wenn sie in Kontakt treten miteinander und in dem sich viele, die meisten, die ich kenne, dauerhaft befinden. Sie scheinen hier zu Hause zu sein. Obwohl ich z.T. mit ihnen im selben Haus lebe, komme ich mir nur wie zu "Besuch" in dieser, ihrer allgemeinen Welt vor.
Einerseits suche ich beinahe? verzweifelt danach, nicht mehr außerhalb, abgetrennt von allen, zu sein, andererseits fällt es mir zunehmend schwer, meine Alltagsfunktionen zu bedienen, mich überhaupt in die allgemeine Welt zu begeben. Ich weiß nicht, ob ich es satt habe, mich dann doch wieder nur als Besucher zu fühlen, oder ob ich einfach nur müde davon bin,... oder ist es noch etwas anderes, oder alles...? Ich schaffe es einfach nicht, "anzukommen".
Kennt ihr das Gefühl, in der allgemeinen Welt, in der "Realität" nur zu Besuch zu sein und irgendwo in euch selbst zu Hause, aber immer allein, da niemand den Weg - und sei es nur als "Besuch" - zu euch kommen kann?
ssstryxxx
 

Re: In der Wirklichkeit nur zu Besuch?!

Beitragvon englein » Mo. 19.08.2013, 13:17

hallo ssstryxxx
was soll ich da sagen ich hab außer meinem mann niemand keine Eltern keine weitere Familie keine Freundin oder sonstwas. ich hab zwar einen sohn doch seit 2005 keinen kontakt mehr.
fühle mich auch oft sehr allein da mein mann noch im Arbeitsleben steht, er arbeitet immer nachts lkw-fahrer. hab auch das gefühl in verschiedenen welten zu leben die welt wenn mein mann da ist, ist eine schöne und ganz andere welt. und die welt wo ich viel allein bin, gerate oft ins träumen und bin neidisch auf schönes Familienleben das ich nie hatte. hab mit meinem mann auch eine schöne welt aber eben das viele allein sein macht mir zu schaffen......ich verstehe dich wirklich....
englein
 

Re: In der Wirklichkeit nur zu Besuch?!

Beitragvon ssstryxxx » Mo. 19.08.2013, 21:06

Hallo englein,
ich danke Dir für Deine freundlichen und mitfühlenden Worte!
Das bedeutet mir viel, und es tut mir sehr leid, dass Du so oft alleine bist.
Das muss wirklich schlimm für Dich sein.
Den halben Nachmittag schon, versuche ich Dir zu schreiben, aber ich habe irgendwie Schwierigkeiten, das auszudrücken, was ich sagen möchte.
Also noch einmal vielen Dank von Herzen - ich würde mich sehr freuen, mehr von Dir zu lesen.
Vermutlich werde ich nachher wieder schlaflos sein und falls ich mich traue und meine "Schreibblockade" sich einigermaßen gelegt hat,...
Liebe Grüße
ssstryxxx
ssstryxxx
 

Re: In der Wirklichkeit nur zu Besuch?!

Beitragvon englein » Di. 20.08.2013, 22:25

liebe ssstryxxx, ich hab mich sehr gefreut über deine antwort. du wirst bestimmt noch einiges von mir lesen.
am freitag fahre ich erst mal 3 Wochen in den Urlaub auf meinen Campingplatz. habe den lappy bei schaue aber weniger rein mal muss auch laptopfreie zeit sein , man hat im Urlaub viele andere dinge vor. und ich bin richtig urlaubsreif muss den Akku wieder aufladen.
liebe grüße Englein
englein
 

Re: In der Wirklichkeit nur zu Besuch?!

Beitragvon ssstryxxx » Mi. 21.08.2013, 14:03

Hi englein,
wie schön! Geniese die Zeit! :D
Ich wünsche Dir tolles Wetter, Erholung, Spaß,... ach einfach eine rundum schöne Zeit!
Lass es Dir gutgehen!
Bis dann, liebe Grüße
ssstryxxx
ssstryxxx
 

Re: In der Wirklichkeit nur zu Besuch?!

Beitragvon Vorresti » Di. 24.09.2013, 13:32

Hallo ssstryxxx,
ja, diese Empfindung kenne ich auch (seit der späteren Kindheit) und versuche eigentlich beständig, sie zu verdrängen.

Ich weiß noch, dass ich mich als Kind und Jugendliche immer darüber wunderte, wie "selbstverständlich" alle im Leben stehen. Besonders der Begriff "Alles klar", den viele in ihrer Alltagskommunikation verwenden, war mir unverständlich. Alles klar? Nein, bestimmt nicht - alles war doch ein Rätsel. Auch heute noch stehe ich oft staunend vor der Selbstverständlichkeit, mit der andere Menschen ihren Alltag leben und von der Richtigkeit und Wichtigkeit ihrer Handlungen überzeugt sind.

Aber vielleicht wirkt es nur auf außen so? Vielleicht wirke ich selbst auf andere ja auch so selbstverständlich? Dabei kommt mir alles rätselhaft und seltsam vor, zumindest dann, wenn mein Verdrängungsmechanismus nicht funktioniert. Eine Frage, die ich mir auch immer wieder stelle: Verdrängen die anderen auch? Haben sie die Verdrängung besser im Griff, so dass sie sich so gut "zu Hause" fühlen können?

Im Laufe der Jahre habe ich das Gefühl, dass ich mich mit dem Fremdsein besser abfinde. Aber vielleicht ist das gar nicht so. Vielleicht hilft mir nur das Internet besser als die Medien in meiner Kindheit und Jugend beim Verdrängen oder auch beim gelegentlichen Finden von "Gleichgesinnten".
Vorresti
 


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