Meine 10 1/2 Jährige Schwester ist seit jeher ein schüchterner , nein EXTREM schüchterner Mensch. Sie war ein Schreibaby, man konnte es ihr nie Recht machen. Wir dachten immer "Mit 3/4/5/7/9.....Jahren wird es besser" , aber das wurde es nie wirklich. Bei Fremden Menschen (im Stiegenhaus oder andere LehrerInnen) sagt sie bis heute nur selten "Guten Tag" "Hallo" und redet auch sehr leise und undeutlich wenn sie etwas gefragt wird.
Das Hauptproblem ist daran , dass sie einfach nie FreundInnen findet. Bisher waren es immer eher Vermittlungen zwecks meiner Mutter, sodass sich Freundschaften ergeben konnten aber das ist halt doch sehr mühsam. Nicht nur das..sie redet einfach mit niemandem wirklich..sie fragt nicht was die anderen Kinder so machen, sie erzählt nicht wirklich von sich selbst,..nichts (das ist was meine Mutter mir erzählt, was TATSÄCHLICH ist, weiß ich nur von meiner Schwester). Wenn meine Schwester nicht so unzufrieden mi der Situation wäre , würde ich ja als Schwester sagen "Gut, sie ist wie sie ist, ich liebe sie so und werde sie einfach unterstützen!". Aber sie leidet schon recht stark darunter.
Wenn ich versuche das ganze zu analysieren befürchte ich ,dass die Ursache größtenteils in der Erziehung meiner Eltern liegt. Meine Mutter schreit wegen jeder Kleinigkeit alle an, ist irrsinnig hektisch, überemotional (aber irgendwie nur bei sich selbst und bei ganz extremen Fällen außerhalb - bei mir nicht..mich beschimpft sie dauernd nur auch wenn es mir sehr schlecht geht weil sie es ja nie erkennt), unsicher, stressig. Sie stresst die ganze Familie herum und wenn meine Schwester irgendetwas nicht schnell genug macht oder dann macht wenn sie es will, macht sie gleich Stress. Dadurch stehen wir alle sehr unter Spannung, aber vor allem natürlich meine Kleine. Körperliche Gewalt war auch immer wieder ein Thema bei meiner Schwester als auch bei mir.
Als 4 Jähriges Kind war sie wegen dieser vielen Schreierei, wegen Tics (Augenzwinkern bis heute) und enormer Spannung in Therapie.
Meine Mutter will nicht wahrhaben, dass meine Süße eine Therapie braucht (um mich muss ich mich eh schon selbst kümmern weil sie mir nie helfen werden..)..sie schreit mich grad an dass ich eine Besserwisserin bin, die glaubt alles im Griff zu haben und dass alles so einfach ist und dass ich mir einbilde 30 Jahre alt zu sein. Immer sagt sie mir sowas wenn ich ihr ans Herz lege, dass sie eine Therapie organisieren soll damit ihre Tochter später keine gravierenden psychischen Probleme bekommt (wenn sie die nicht eh schon hat) . Ich weiß nicht was ich tun soll..ich fühl mich hilfslos, ich habe Angst um meine Süße, weil ich sie so liebe und keiner will mir glauben.
Okay, wir haben wenig geld, können uns so eine Therapie nicht so einfach leisten, aber doch wenigstens einmal für einenKrankenkassenplatz eintragen lassen..wenigstens das, damit in 1 Jahr mal Hilfe da ist. Ich versteh das nicht..
BITTE kann mir irgendwer weiter helfen? Jetzt macht mich das auch wieder psychisch fertig weil meine Mutter mir nur Vorwürfe macht..ich mach immer alles falsch obwohl ich einfach nur der Wahrheit ins Auge sehe ..