Mit Mutter abschließen - nur wie?

Hallo ihr Lieben
ich bin noch ziemlich neu hier im Forum - und ich war mir auch erst gar nicht sicher, ob ich mein Anliegen hier hineinstecken solle -weil es sich mit mehr als einen Themenpunkt überschneidet. Hm.
Die Sache klingt nüchtern betrachtet simpel: Ich will mich emotional so weit von meiner Mutter entfernen, dass mich ihr Verhalten nicht mehr verletzen und ich mich von den vorangegangenen Wunden erholen kann.
Problem ist nur: Es klappt nicht.
Dazu muss ich erst einmal etwas weiter ausholen: Nachdem sich meine leiblichen Eltern getrennt hatten, hatte meine Mutter einen neuen Lebensgefährten gefunden und dann waren sie auch zusammen gezogen. Sie liebten sich und er war erst einmal fremd, aber okay. Das war 97 - MiniPusteblümchen war gerade 5 und vom eignen Vater tief enttäuscht(dazu später mehr). 2 Jahre ging das gut - ich hatte einen neuen Papa, der da war und Zeit für meine Geschwister und mir hatte.
Achtung, Triggergefahr!!!
Irgendwann 99 dann, als ich eingeschult wurde, begannen jedoch die ersten sexuellen Übergriffe seinerseits auf mich. Wie und durch was und in welcher Situation das geschah, weiß ich nicht, dieser Tag ist aus meinen Hirn ausradiert. Ich will da gar nicht ins Detail gehen, aber strafrechtlich fiel es zunächst unter sexuellen Missbrauch eines Kindes - bald unter schweren sexuellen Missbrauch eines Kindes. Da erfuhr meiner Mutter zum ersten Mal davon, ziemlich zeitnah nach den ersten Übergriffen.
Was tat sie, was meint ihr?
Nichts. Na ja, fast nichts - sie sprach mit ihm und forderte ihn auf, das sein zu lassen.
Und das wars. Ich wurde keinen Arzt vorgestellt, es gab keine Anzeige, sie warf ihn nicht heraus. Nix. Und das oben genannte ist das, was sie mir sagte, was sie gesagt hätte. Ob das stimmt steht in den Sternen... Ihrer eigenen Aussage nach habe sie noch keinen Grund für Handeln gesehen - eine Gefahr für mich hätte sie nicht erkannt.
Er versprach also ganz brav, das nicht mehr zu tun. Und hielt sich natürlich kein bisschen dran. Der erste Umzug ins Nachbardorf kam - in der alten Wohnung nahm er mich zum Renovieren mit. Unter anderen.
Die neue Wohnung war toll - das Bad war Luxus pur - sogar mit einer Wellnessbadewanne. Die fand ich als Kind natürlich toll mit den ganzen Lichtern und den Sprudel und so. Am Anfang jedenfalls. Ich hatte früher gerne mit anderen gebadet und die große Wanne bot sich ja dazu an. Aber das verging mir sehr bald sehr gründlich. Sicher war ich nirgends, die Übergriffe wurden häufiger, er hatte ein paar Orte, an denen er sich wohl sehr sicher fühlte. Ich nicht. Ich fühlte mich bald nirgends sicher, nicht in der Wohnung, nicht in meinen Zimmer, im Bett schon gar nicht. Ich fing an, Nägel zu kauen und zeigte starke Stimmungsschwankungen und eine ausgeprägte Isolation.
Dann erfuhr meine Mutter es zum zweiten Mal. Sie hatte einen Verdacht und kam damit direkt zu mir(ich war 10 oder 11). Ich entsetzt und in Panik lief über vor Tränen der Schuld und des Schams.
Sie war stinksauer. Auf uns. Und ich fühlte mich schuldig und böse. Wie hatten wir ihr das antun können? Alles solche Sätze hörte ich von ihr - und die würde ich über Jahre hinweg weiterhin zu hören bekommen. Was wir ihr damit nicht zumuten würden, ob ich keine Gewissensbisse hätte etc...
Danach war für ein paar Monate tatsächlich Ruhe. Wir zogen wieder um. Dieses Mal hatte er aus verschiedenen Gründen(die aber nichts mit mir zu tun hatten) eine eigne Wohnung. Wo meine Geschwister, sein Sohn aus erster Ehe und ich natürlich übernachteten. Am Ende tat das nur noch ich.
Hier begann es wieder - doch auch dieser Tag fehlt mir, ich weiß partout nicht, was an welchen Tag da passiert ist, dass es wieder losging. Ich war 12 Jahre alt. Hier eskalierte es nun vollständig - und als ich nach ein paar Monaten meine Regel nicht bekam, was ich völlig in Panik. Ich sagte das meiner Mutter, dass meine Blutung sich verspäte und sie meinte nur, dass das bei jungen Mädchen normal sei und dass nichts schlimmes sei und ich nur etwas warten müsse. Ich wartete also, aber nicht lange. Dann wollte sie wissen, ob ich denn Grund für meine Angst hätte. Hatte ich. Und sagte ich ihr auch. Sie erfuhr es zum dritten Mal - und war allen Ernstes tatsächlich überrascht -.-
Danach begann sie es zu dulden, sie wollte zwar, dass wir aufhören(was ich nicht konnte, ich hatte zu viel Angst davor, er hatte mich zu fest an sich gebunden), aber sie behandelte mich als eifersüchtige Rivalin, als Konkurrentin, für sie war ich kein Kind mehr. Sie half mir nicht, sie warf ihn nicht heraus, es gab keine Anzeige. Sie ließ mich ein paar Tage danach beim Frauenarzt lügen, damit der nicht hinter der Wahrheit kam. Eine Gebärmutterprellung blieb unbehandelt vom Arzt, weil dieser gesehen hätte, was los war. Er isolierte mich immer weiter, ich wurde zum schwarzen Schaf der Familie, wurde Mobbingopfer, begann, mich selbst durch psychische Gewalt zu verletzen, trat impulsiv, dann aggressiv, dann depressiv mehrmals in Erscheinung. Als ich mich einmal selber schnitt, drohte er mir, mich einweisen zu lassen. Meine Selbstverachtung nahm zu, ich war extrem labil, krankheitsanfällig, unkonzentriert und tollpatschig. Keiner half. Keiner fragte mich.
Die Übergriffe hörten nie auf - bis ich über das Internet meine jetzige Frau kennenlernte. Vorherige Versuche Beziehungen aufzubauen, hatte er erfolgreich im Keim erstickt. Ich sei eh egoistisch und nur auf meinen Vorteil bedacht, keiner würde es mit mir aushalten. Und er hätte es sehr schwer mit mir.
Dieses Mal gelang es mir - ich lernte eine wunderbare Frau kennen, verliebte mich, spürte Wärme, spürte Vertrauen, Zärtlichkeit, hunderte Kilometer voneinander getrennt.
Und auch sie erfuhr erst nach einen Jahr Beziehung, was passiert war. Damals fühlte ich mich noch schuldig und schlecht, als Verräterin, die ihrer Familie schaden wolle - mir wurde gar Geld angeboten. Doch ich wollte eine Anzeige und ich wollte sie selber machen, wenn ich mich dazu bereit fühle. Er kam mir vier Tage zuvor -.-
Seitdem warten wir auf den Prozess - und warten und warten...
Jetzt das Problem: Trotz aller Wut ihr gegenüber, aller Verachtung, weil sie mich nicht geschützt hat - ein Teil von mir will, dass sie sich mir gegenüber endlich als Mutter verhält. Ich träume viel häufiger von ihr, als von ihm - in meinen Träumen schreie und schüttelte ich sie (an) und will, dass sie mir Antworten gibt, dass sie zu mir steht. Denn sie steht immer noch zu ihm - wirft mit Dreck nach mir, tut mir weh, mit allen, womit sie kann, legt mir Steine in den Weg. Ich muss mich von ihr lösen, damit sie mir nicht mehr weh tun kann - nur wie, wie, das ist die Frage.
Denn sie kratzt immer wieder die Wunden auf und ich blute immer weiter aus...
Danke fürs Lesen
lg PB
ich bin noch ziemlich neu hier im Forum - und ich war mir auch erst gar nicht sicher, ob ich mein Anliegen hier hineinstecken solle -weil es sich mit mehr als einen Themenpunkt überschneidet. Hm.
Die Sache klingt nüchtern betrachtet simpel: Ich will mich emotional so weit von meiner Mutter entfernen, dass mich ihr Verhalten nicht mehr verletzen und ich mich von den vorangegangenen Wunden erholen kann.
Problem ist nur: Es klappt nicht.
Dazu muss ich erst einmal etwas weiter ausholen: Nachdem sich meine leiblichen Eltern getrennt hatten, hatte meine Mutter einen neuen Lebensgefährten gefunden und dann waren sie auch zusammen gezogen. Sie liebten sich und er war erst einmal fremd, aber okay. Das war 97 - MiniPusteblümchen war gerade 5 und vom eignen Vater tief enttäuscht(dazu später mehr). 2 Jahre ging das gut - ich hatte einen neuen Papa, der da war und Zeit für meine Geschwister und mir hatte.
Achtung, Triggergefahr!!!
Irgendwann 99 dann, als ich eingeschult wurde, begannen jedoch die ersten sexuellen Übergriffe seinerseits auf mich. Wie und durch was und in welcher Situation das geschah, weiß ich nicht, dieser Tag ist aus meinen Hirn ausradiert. Ich will da gar nicht ins Detail gehen, aber strafrechtlich fiel es zunächst unter sexuellen Missbrauch eines Kindes - bald unter schweren sexuellen Missbrauch eines Kindes. Da erfuhr meiner Mutter zum ersten Mal davon, ziemlich zeitnah nach den ersten Übergriffen.
Was tat sie, was meint ihr?
Nichts. Na ja, fast nichts - sie sprach mit ihm und forderte ihn auf, das sein zu lassen.
Und das wars. Ich wurde keinen Arzt vorgestellt, es gab keine Anzeige, sie warf ihn nicht heraus. Nix. Und das oben genannte ist das, was sie mir sagte, was sie gesagt hätte. Ob das stimmt steht in den Sternen... Ihrer eigenen Aussage nach habe sie noch keinen Grund für Handeln gesehen - eine Gefahr für mich hätte sie nicht erkannt.

Er versprach also ganz brav, das nicht mehr zu tun. Und hielt sich natürlich kein bisschen dran. Der erste Umzug ins Nachbardorf kam - in der alten Wohnung nahm er mich zum Renovieren mit. Unter anderen.
Die neue Wohnung war toll - das Bad war Luxus pur - sogar mit einer Wellnessbadewanne. Die fand ich als Kind natürlich toll mit den ganzen Lichtern und den Sprudel und so. Am Anfang jedenfalls. Ich hatte früher gerne mit anderen gebadet und die große Wanne bot sich ja dazu an. Aber das verging mir sehr bald sehr gründlich. Sicher war ich nirgends, die Übergriffe wurden häufiger, er hatte ein paar Orte, an denen er sich wohl sehr sicher fühlte. Ich nicht. Ich fühlte mich bald nirgends sicher, nicht in der Wohnung, nicht in meinen Zimmer, im Bett schon gar nicht. Ich fing an, Nägel zu kauen und zeigte starke Stimmungsschwankungen und eine ausgeprägte Isolation.
Dann erfuhr meine Mutter es zum zweiten Mal. Sie hatte einen Verdacht und kam damit direkt zu mir(ich war 10 oder 11). Ich entsetzt und in Panik lief über vor Tränen der Schuld und des Schams.
Sie war stinksauer. Auf uns. Und ich fühlte mich schuldig und böse. Wie hatten wir ihr das antun können? Alles solche Sätze hörte ich von ihr - und die würde ich über Jahre hinweg weiterhin zu hören bekommen. Was wir ihr damit nicht zumuten würden, ob ich keine Gewissensbisse hätte etc...
Danach war für ein paar Monate tatsächlich Ruhe. Wir zogen wieder um. Dieses Mal hatte er aus verschiedenen Gründen(die aber nichts mit mir zu tun hatten) eine eigne Wohnung. Wo meine Geschwister, sein Sohn aus erster Ehe und ich natürlich übernachteten. Am Ende tat das nur noch ich.
Hier begann es wieder - doch auch dieser Tag fehlt mir, ich weiß partout nicht, was an welchen Tag da passiert ist, dass es wieder losging. Ich war 12 Jahre alt. Hier eskalierte es nun vollständig - und als ich nach ein paar Monaten meine Regel nicht bekam, was ich völlig in Panik. Ich sagte das meiner Mutter, dass meine Blutung sich verspäte und sie meinte nur, dass das bei jungen Mädchen normal sei und dass nichts schlimmes sei und ich nur etwas warten müsse. Ich wartete also, aber nicht lange. Dann wollte sie wissen, ob ich denn Grund für meine Angst hätte. Hatte ich. Und sagte ich ihr auch. Sie erfuhr es zum dritten Mal - und war allen Ernstes tatsächlich überrascht -.-
Danach begann sie es zu dulden, sie wollte zwar, dass wir aufhören(was ich nicht konnte, ich hatte zu viel Angst davor, er hatte mich zu fest an sich gebunden), aber sie behandelte mich als eifersüchtige Rivalin, als Konkurrentin, für sie war ich kein Kind mehr. Sie half mir nicht, sie warf ihn nicht heraus, es gab keine Anzeige. Sie ließ mich ein paar Tage danach beim Frauenarzt lügen, damit der nicht hinter der Wahrheit kam. Eine Gebärmutterprellung blieb unbehandelt vom Arzt, weil dieser gesehen hätte, was los war. Er isolierte mich immer weiter, ich wurde zum schwarzen Schaf der Familie, wurde Mobbingopfer, begann, mich selbst durch psychische Gewalt zu verletzen, trat impulsiv, dann aggressiv, dann depressiv mehrmals in Erscheinung. Als ich mich einmal selber schnitt, drohte er mir, mich einweisen zu lassen. Meine Selbstverachtung nahm zu, ich war extrem labil, krankheitsanfällig, unkonzentriert und tollpatschig. Keiner half. Keiner fragte mich.
Die Übergriffe hörten nie auf - bis ich über das Internet meine jetzige Frau kennenlernte. Vorherige Versuche Beziehungen aufzubauen, hatte er erfolgreich im Keim erstickt. Ich sei eh egoistisch und nur auf meinen Vorteil bedacht, keiner würde es mit mir aushalten. Und er hätte es sehr schwer mit mir.
Dieses Mal gelang es mir - ich lernte eine wunderbare Frau kennen, verliebte mich, spürte Wärme, spürte Vertrauen, Zärtlichkeit, hunderte Kilometer voneinander getrennt.
Und auch sie erfuhr erst nach einen Jahr Beziehung, was passiert war. Damals fühlte ich mich noch schuldig und schlecht, als Verräterin, die ihrer Familie schaden wolle - mir wurde gar Geld angeboten. Doch ich wollte eine Anzeige und ich wollte sie selber machen, wenn ich mich dazu bereit fühle. Er kam mir vier Tage zuvor -.-
Seitdem warten wir auf den Prozess - und warten und warten...
Jetzt das Problem: Trotz aller Wut ihr gegenüber, aller Verachtung, weil sie mich nicht geschützt hat - ein Teil von mir will, dass sie sich mir gegenüber endlich als Mutter verhält. Ich träume viel häufiger von ihr, als von ihm - in meinen Träumen schreie und schüttelte ich sie (an) und will, dass sie mir Antworten gibt, dass sie zu mir steht. Denn sie steht immer noch zu ihm - wirft mit Dreck nach mir, tut mir weh, mit allen, womit sie kann, legt mir Steine in den Weg. Ich muss mich von ihr lösen, damit sie mir nicht mehr weh tun kann - nur wie, wie, das ist die Frage.
Denn sie kratzt immer wieder die Wunden auf und ich blute immer weiter aus...
Danke fürs Lesen
lg PB