nur daneben, doch nicht dabei

Hier geht's um jede Form von zwischenmenschlichen Beziehungen, also um Liebe(skummer) und Partnerschaft (auch Sexualität), um Freunde, Bekannte, Angehörige und andere soziale Kontakte in Eurem Umfeld.

nur daneben, doch nicht dabei

Beitragvon Luna77 » Di. 06.04.2010, 10:57

Hallo Ihr,
ich fühle mich grade gedisst.... Vielleicht ist es das alte Problem, der stärkeren emotionalen Reizbarkeit... vielleicht bin ich zu sensibel?
Fakt ist, meine Arbeitskollegen, die zudem Freunde von mir sind (wir kannten uns bevor wir Kollegen wurden), lassen mich immer wieder bei gemeinsamen Freizeitaktivitäten aussen vor. Aber nicht nur das, sie stellen sich jedes Mal vorher und nachher schön in meiner Nähe auf, um drüber zu reden, schwärmen und zu betonen, wie toll das Treffen/die Party/der Ausflug wieder war. Sie alle wissen hier auf der Arbeit, dass ich Borderliner bin, dass ich kürzlich in einer Klinik war. Dass ich sehr schnell in Depressionen und selbstverletztende Phasen abrutsche.. Kann man so gleichgültig sein? Oder machen sie es gar bewußt? Was habe ich nur getan? Habe ich es verdient? Ausserhalb dieser Gruppe, bin ich bei anderen angenommen, werde positiv behandelt, integriert, gemocht. Ich verstehe das nicht. Weiß kaum, wie ich mich verhalten soll. Es tut mir verdammt weh. Gebe ich das zu und zeige mich verletzbar? Oder lasse ich es lieber und tue so, als wenn ich das gar nicht höre und an mir abprallen lasse?
Es zieht mich massiv runter. Es schürt die bösen Gedanken, Minderwertigkeitsgefühle, Aussenseiter, ... Möchte mich heulend zurückziehen, aber muß meine Arbeit verrichten, als sei alles in Ordnung.
An manchen Tagen zerreisst es mich fast.
An solchen Tagen ist mir mein Leben zuwider.
Luna77
 

Re: nur daneben, doch nicht dabei

Beitragvon planb » Di. 06.04.2010, 11:37

Das tut weh, ich weiß das.

Vielleicht wissen sie nicht, wie sie mit deiner Erkrankung umgehen sollen?

Rückzug ist glaub ich nicht der richtige Weg. Da wird es so bleiben, wie es jetzt ist. Vielleicht fragst du sie, warum sie sich so verhalten und sagst ihnen, dass du damit nicht zurecht kommst?
planb
 

Re: nur daneben, doch nicht dabei

Beitragvon Solveigh25 » Di. 06.04.2010, 12:41

Wenn es wirklich Freunde sind, würde ich sie doch mal direkt drauf anreden: "he, ihr ward da auf der Pary, wieso fragt ihr mi ch nicht, ob ich mit will? Wollt ihr mich nicht dabei haben? Habt ihr irgendwelche Probleme mit mir? bevor ich rumgrübele, sagt mir doch, was los ist!" Es ist ja mehr als provokant, wie die sich verhalten. Wärest Du denn gerne dabei? Bei mir ist es so, dass ich oft eingeladen werde und nie Lust habe, mitzumachen, weil ich mir so fremd vorkomme in meinem Körper, und das beeinflusst auch den Umgang mit anderen. Marsmensch trifft auf Erdbewohner. Ich setze dann eine Clown-Maske auf und lächele und werde oft beredet "wie gut es mir wohl jetzt wieder gehe", dabei geht es mir total schlecht. Ich bin ungern unter Leuten, vor allem bei Feiern, da fühle ich mich dermaßen fehl am Platz. Das macht auch einsam.
Solveigh25
 

Re: nur daneben, doch nicht dabei

Beitragvon Mad » Di. 06.04.2010, 18:32

(auf Wunsch des Verfassers entfernt)
Mad
 

Re: nur daneben, doch nicht dabei

Beitragvon kratzetatze » Sa. 10.04.2010, 16:39

Solveigh25 hat geschrieben:Wenn es wirklich Freunde sind, würde ich sie doch mal direkt drauf anreden: "he, ihr ward da auf der Party, wieso fragt ihr mich nicht, ob ich mit will? Wollt ihr mich nicht dabei haben? Habt ihr irgendwelche Probleme mit mir? bevor ich rumgrübele, sagt mir doch, was los ist!"


Ich gebe Solveigh völlig Recht. Eine andere Sache ist, wenn man früher öfter die Einladungen abgesagt hat, vielleicht befürchten dann die Kollegen, dass dir ihre Geselschaft zuwieder sei. Du könntest auch an einem Freitag, wenn die Kollegen sich vielleicht über anstehende Unternehmungen unterhalten einfach nebenbei fragen, wo es ist und ab wieviel Uhr es los geht, du würdest nämlich gerne dabei sein. Da müssten sie auf jeden Fall Stellung beziehen.
kratzetatze
 

Re: nur daneben, doch nicht dabei

Beitragvon Luna77 » Mi. 14.04.2010, 14:33

Hi,
ja, vielleicht ist es wahr und ich müsste einfach mal den Sprung nach vorn und in die Offensive schaffen. Stattdessen rolle ich mich gern verletzt ein und lecke meine Wunden, kehre mich ab, ziehe mich zurück... was sicherlich nicht zu einer Besserung der Lage beiträgt. Habe mcih aber immerhin wem anvertraut und von dort die Rückmeldung erhalten, dass ich okay bin. Und dass es gewiss keine böse Absicht sei oder gegen mich gehe. Vermutlich nur Unachtsamkeit oder Gedankenlosigkeit. Ich habe versucht, mir das in den Kopf zu hämmern, wenn die Selbstzweifel wachsen...
Künftig werde ich einfach versuchen, mehr zu hinterfragen, warum ich nicht involviert werde. Oder eben offen fragen, ob ich mitmachen darf. Sollte ein Nein ohne Begründung kommen, weiß ich woran ich bin. Kommt ein Nein mit Begründung, dann weiß ich wenigstens woran es hakt und kommt ein Ja, weiß ich, dass ich einfach mehr Initiative und Interesse zeigen muß. Da muß ich sehr über meinen Schatten springen. Ich habe eben schnell das Gefühl, mich aufzudrängen, wenn ich sowas machen soll.....

LG
Luna77
Luna77
 

Re: nur daneben, doch nicht dabei

Beitragvon kratzetatze » Mi. 14.04.2010, 14:45

Luna77 hat geschrieben: Sollte ein Nein ohne Begründung kommen, weiß ich woran ich bin. Kommt ein Nein mit Begründung, dann weiß ich wenigstens woran es hakt und kommt ein Ja, weiß ich, dass ich einfach mehr Initiative und Interesse zeigen muß.


Eben. Und ich weiß, es ist nicht dasselbe, aber ich mag dich und finde dich okay. :kiss:
kratzetatze
 

Re: nur daneben, doch nicht dabei

Beitragvon Luna77 » Mi. 14.04.2010, 14:50

:cuddle:
Luna77
 


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