in letzter zeit ist mir was aufgefallen, was mir selbst schon schlechte laune macht...
diejenigen von euch, die auch depressiv sind, wissen ja, dass man möglichst seine denkweisen umstellen muss und positive aussichten im leben braucht.
nur ist das in so einer gesellschaft gar nicht so leicht...

die wenigen, die mir noch geblieben sind, sind dafür die besten beispiele.
meine mom zum beispiel, sie ruft morgens an, oder ich sie, und dann gehts los: ja und mein geld und es reicht hinten und vorne nicht, und die rechnungen, und haste nicht gehört das benzin, und auf der arbeit der ist so doof, und die politiker...bla bla bla...da krieg ich morgens um 8 schon wieder soooo einen hals!!!


meine schwester: das gleiche spiel, wie meine mom. liegt wohl in der familie...
eine freundin: selbst schwer depressiv. da muss ich jedes mal aufpassen nicht selbst abzurutschen.
ne andere freundin: alleinerziehende mutter mit 1-jähriger tochter. herrgott sie muss sich und ihr baby iwie durchbringen, da kann ich auch keine luftsprünge erwarten, wenn wir mal quatschen.
ne andere freundin: schuftet von morgens um 8 bis abendas um 8, fällt danach todmüde ins bett und am wochenende muss erstmal der haushalt nachgeholt werde. auch sie hat nicht viel positives zu berichten.
das waren jetzt beispiele aus meinem nächsten umfeld, aber ich denke, dass es generell so ist. und vielen bleibt heutzutage ja auch gar keine andere wahl ihr leben so zu leben...
es ist nicht so, dass ich mir brav alles anhöre. ich sage schon stopp, oder unterbreche mitten im satz. aber es wird dann fleißig von einem thema zum anderen gesprungen, bis alles abgearbeitet ist.
ich habe auch schon mit allen ein offenes gespräch geführt! alle wissen über meine krankheit bescheid und ich habe ihnen ganz direkt ins gesichtg gesagt, dass ich solche negativ-denker nicht gebrauchen kann, weil es mich total runterzieht! zumal ich hier nicht der mülleimer für alle bin! ich sage ihnen auch immer wieder, poah such dir nen therapeut, ich hab meine eigenen probleme!
also nicht, dass ihr denkt ich wäre egoistisch, ich rede schon mit ihnen und helfe bei problemen oder sorgen, gerade wenn es direkt um die entsprechende person geht. hier gehts vielmehr um das aufregen über die ach so schlechte, böse welt, die ungerechtigkeiten im alltag, die bösen arbeitskollegen und dann doch keine ratschläge annehmen, geschweige denn umsetzen!!!
aber egal, was ich auch sage oder tue. es ändert sich einfach nichts!! wie oft habe ich in letzter zeit schon mit den leuten gestritten deswegen!!
und ich kann ja nicht den kontakt abbrechen zu ihnen! oder reduzieren! ich habe eh schon so selten kontakt zur außenwelt!
es bringt mir nichts, wenn ich mir hier zu hause alles selbst immer schön rede, und dann beim nächsten telefonat wird wieder alles zunichte gemacht...
uff...wie ist es denn bei euch? macht ihr auch solche erfahrungen? habt ihr eine strategie damit umzugehen? kann man dagegen resistenter werden, auch wenn man gerade selbst schwer depressiv ist???

ganz liebe grüße
eure angel