Hallo zusammen,
ich bin ganz neu hier. Bin 48 Jahre alt und Mutter eines 12 jährigen.
Meine Gedanken drehen sich seit geraumer Zeit im Kreis und ich habe große Hoffnung, dass ihr mich unterstützen könnt sie zu sortieren. Ein Blick von außen ist oftmals so wertvoll…..
Es geht um meine Verlustangst und generell um mein aktuelles Verhältnis zu Partnern.
Ich habe in der Vergangenheit langjährige Beziehungen gehabt, als ich jung war einmal 3 Jahre und 8 Jahre, dann 2 Jahre und mit meinem Mann war ich 15 Jahre zusammen. Es gibt keinen einheitlichen Grund für die Trennungen. Sie gingen auch mal vom Mann und mal von mir aus, ich erkenne da keine Zusammenhänge. Die Trennung von meinem Mann war in 2011 und wir stehen gerade in der Scheidung-ohne Rosenkrieg-. Es geht mir finanziell ganz okay, mein Kind ist toll, ich habe einen schönen Arbeitsplatz und liebe Freunde.
Vor 9 Monaten habe ich einen Mann kennengelernt und wir sind seitdem fest zusammen. Und ich habe mein Herz für ihn entdeckt, ich hab ihn sehr, sehr lieb.
Es gab von Anfang an Streitpunkte, weil wir sehr unterschiedlich sind. Ich bemühe mich, bei Themen, die ihm nicht gefallen, mich zu verändern, aber ich schaffe es nicht und will es auch nicht mich zu verbiegen.
Umgekehrt nimmt er viele Dinge, die ich ansprach auch sofort auf und ändert sie. Der wesentlichste Punkt : er hat 3 Wochen nachdem wir zusammen kamen mit dem rauchen aufgehört für mich.
Ich habe totale Verlustangst. 2 x ist es passiert, dass er während einer Diskussion gegangen ist, weil er nicht mit Tränen umgehen kann und meint dann es führt zu nix und er fährt dann heim.
Er hat einen Urlaub mit meinem Sohn und mir gebucht und ihn wieder abgesagt, da er dies plötzlich zu anstrengend fand.
Anfangs war er jede freie Sekunde da, nun kommt er oft er nach 20.00 h vorbei.
Anfangs war er sehr hilfsbereit und fürsorglich, das lässt deutlich nach. Ich war gerade krank – keine sms , kein Anruf mal tagsüber wie es mir geht.
Als er wochenlang krank war, hab ich ihn zum Arzt gefahren und gehegt und gepflegt.
Aus meiner Sicht hat er sich gut in unserer Gemeinschaft eingelebt- auch mein Kind und er verstehen sich. Aber er sieht mein Kind auch erziehungstechnisch sehr kritisch, empfindet ihn manchmal als rücksichtslos, kritisiert die Erziehung. Die Interessen sind nicht immer identisch- er sitzt oft stundenlang am Compi, kennt hier wenig Menschen, er radelt gern, geht gern wandern. Ich treffe mich gern mit Freundinnen, geh gern in die Sauna, fahre Ski, also da passt nicht viel. Klar war er schon mit in der Sauna und ich mit ihm spazieren, aber das machen wir wohl eher für den anderen. Da ich berufstätig bin und wegen meinem Sohn in der Woche abends auch nicht weggehe, kommt er immer her, er schläft auch hier, er hat auch ne Ecke im Schrank für seine Sachen , aber er kann sich nicht vorstellen mit mir/uns zusammenzuziehen.
Was mir sehr fehlt und was nicht besser wird, obwohl ich viel dafür tue ist Nähe. Ich bin schmusig, er nicht. Ich sage liebe Worte, er nicht. Er zeigt Zuneigung viel häufiger durch Taten. Er repariert Dinge, er unterstützt mich , er geht einkaufen, bietet sich an.
Ich glaube fest an seine Treue.
An den Wochenenden wo mein Sohn beim Vater ist unternehmen wir schöne Ausflüge, trinken morgens gemütlich Kaffee im Bett und nutzen die freie Zeit in der Regel zusammen.
Ich hoffe ihr habt einen kleinen Einblick. So und nun zu meinem Problem:
Ist er nicht da, grummelt es in mir – ich bin eifersüchtig – was ich gar nicht kenne von mir.
Kommt er später als erwartet, rufe ich ihn an, erreiche ihn jedoch nie, da Handy immer auf lautlos steht und daheim der AB läuft.
Seine Reaktion darauf war z.B. heute Morgen auf die Frage wann er abends da ist „Zwischen 17.00 h und 19.00 h“. Geschickt, letzte Woche hat er noch 17.00 h gesagt und um 18.00 h hab ich telefoniert….
Ich fühle mich nicht wirklich geliebt. Er hat noch nie von sich aus „Ich hab dich lieb gesagt“- wenn ich es sage, sagt er „Ich dich auch“!
Ist er nicht da nachts, kann ich gar nicht schlafen. Mein Herz klopft, ich hab Panik, er käme nie mehr wieder.
Ich würde ihn gern kontrollieren, kann es glücklicherweise nicht, da ich keine PINs/Passwörter seiner Medien habe und das ist gut so.
Ich wünsche mir so sehr, dass wir zusammenziehen, was er gar nicht will.
Ich bin extrem enttäuscht wegen der Urlaubsabsage. Habe jetzt was anderes mit Kind gebucht ohne ihn und habe jetzt schon Angst davor 2 Wochen wegzufahren. Was ist danach?
Das ist alles nicht gesund. Ich weiß auch, dass ein Partner nicht zuständig ist für mein Glück. Ich war immer ein eigenständiger Mensch, aber ich merke wie ich richtig depressiv werde, mir nix mehr Spaß macht ohne ihn, ich totale Selbstwertprobleme bekomme usw.
Ich denke oft, ich bin nicht gut genug, er wird mich eh verlassen, es reicht ihm nicht usw. und dann bin ich oft kurz davor mich zu trennen, damit ich nicht das „Opfer“ bin. Mich trennen von dem Mann, den ich liebe. Dann kommt er vorbei und ich schaffe es nicht ansatzweise …..
Gespräche über Themen dieser Art (was erwarten wir, was geben wir usw.) endeten immer in „das ist mir zu anstrengend“ von seiner Seite. Ich hätte dazu keine Kraft, es würde in Tränen enden und damit kommt er nicht klar.
Ich kann mir überhaupt nicht mehr vorstellen, ob es Sinn macht für diese Beziehung zu kämpfen. Ich habe Angst, dass ich die Beziehung durch völlig überzogenes Verhalten kaputt mache. Ich weiß aber auch gerade nicht, was richtig ist. Rückzug oder Flucht nach vorn. Sprechen oder einfach mal laufenlassen.
Er hat oft gesagt, dass er uns in der Findungsphase sieht, ob wir trotz unserer Andersartigkeit eine Beziehung führen können und ich habe ständig das Gefühl „auf dem Prüfstand“ zu sein…..
Ich bin mir auch nicht im klaren, ob ich generell ein psychisches Thema habe oder ob ich es durch diesen Menschen habe? Ich bin zeitlich sehr stark eingespannt und der Gedanke zum Arzt, Psychologen suchen, Termine machen strengt mich sehr an.
Mir wäre es sehr wichtig, dass ihr das mal lest und eure Gedanken schildert von „Die spinnt“ bis hin zu „Ab zum Doc“ ist mir alles Recht……Vielleicht habt ihr ja ne gute Frage für mich?
Herzliche Grüße
Curly