Ich weine um meine Eltern - bin ich krank?

Hier könnt Ihr allgemein über psychische Störungen und Krankheiten sprechen bzw. wenn Ihr Euch nicht auf eine spezielle Thematik festlegen wollt.

Falls Ihr nicht genau wisst, um was für eine Störung es geht oder in welchem Unterforum es passen würde, könnt Ihr ebenfalls auch erst einmal hier schreiben.

Ich weine um meine Eltern - bin ich krank?

Beitragvon Jupier » Mo. 28.04.2014, 23:00

Hallo Liebe Leute.

Ich bin 22 Jahre alt, Student und werde seit 1-2 Jahren immer mehr traurig, oft weine ich. Klingt irgendwie nach einer Heulsuse aber das bin ich nicht, nur in diesem Fall hier muss ich oft weinen.
Die Situation ist folgende. Es ist niemand gestorben, in meiner Familie sind alle gesund, aber ich mache mir Sorgen. Meine älteste Schwester ist 39 und verheiratet, meine zweite auch, mein Bruder auch, alle sind ausgezogen und leben glücklich, haben Kinder, ich bin Onkel etc. super Sache. Ich wurde spät geboren, dementsprechend sind meine Eltern alt (67 Jahre). Ich wohne noch bei den Eltern. Ursprünglich kommen wir aus Estland. Meine Eltern zieht es immer mehr in ihre Heimat, sie kommen nur 2-3mal für 1 Monat hier in die Schweiz, früher haben sie hier gearbeitet und waren das ganze Jahr über hier. Ich fühle mich nicht alleine oder bin kein Muttersöhnchen ich kann auch ohne sie, habe auch WG, hab eine Freundin etc. bin aber Wochenends im Elternhaus. Meine Geschwister haben keinen guten Schulabschluss, ich hingegen wurde von den Eltern gepusht und gefördert. Ich wurde auch ein wenig verwöhnt. Man hat mir als Kind viel gegeben. Jetzt bin ich erwachsen und beginne die Vergangenheit zu verstehen und begreifen. Ich bin sehr froh über meine Kindheit, manchmal vermisse ich sie. Es klingt als sei ich im Kopf zurückgeblieben aber das bin ich nicht. Ich lache auch niemanden aus, so einer bin ich nicht, ich helfe eher dass jemand auch etwas kann oder hat wie ich.

Jetzt zum Problem. Es ist eigentlich ganz simpel. Da meine Eltern alt sind habe ich Angst dass sie nicht mehr lange leben. Sie haben mir im Leben so viel gegeben und ich bin ihnen extrem dankbar. Ich bin ein sehr hilfsbereiter Mensch. Immer wenn ich etwas Geld habe gebe ich es meiner Mama oder kaufe ihr ein Geschenk. Meine Geschwister haben wenig Kontakt mit meinen Eltern weswegen ich sehr sauer auf sie bin und das auch gesagt habe. Vielleicht haben sie auch recht, dass sie wenig Zeit haben, weil sie eine eigene Familie haben etc, trotzdem könnten sie sich bei den Eltern mal melden. Ich würde alles für meine Eltern tun, bin auch sehr empfindlich was sie angeht. Manchmal sitze ich im Zimmer und weine vor mich hin. Ich denke an den Tag wenn einer von meinen Eltern uns verlassen wird. Das ist so tragisch, ich könnte mich nicht kontrollieren, ich glaube ich würde alles kurz und klein schlagen. Ich war schon einmal bezüglich Schule, da ich 1 Jahr verloren habe in eine 4 Monatige Depression gefallen. Ich habe nichts unternommen, keinen Kontakt zu anderen gehabt, das Haus kaum verlassen... ich habe Angst. Ich habe Angst um meine Eltern und dann habe ich Angst dass es wieder passiert. Ich habe Angst um die Folgen. Manchmal rätsel ich über den Sinn und Unsinn des Lebens auf dieser Welt, weil ich so oft traurig bin.. ich sitze vor dem Spiegel und frage mich wieso ich dauernd über meine Eltern weine... sie sind ja noch da und immer wenn ich sie seit Langem wieder mal treffe kann ich sie aus der Umarmung kaum loslassen.

Was soll ich tun? Bin ich psychisch krank? Soll ich zum Psychiater gehen? Ich habe wirklich Angst, dass ich in ein Loch falle oder einfach nur alles zerstöre was mir übrig bleibt, weil ich etwas verloren habe das mir sehr sehr sehr viel Wert ist im Leben!

Vielen Dank
Jupier
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Re: Ich weine um meine Eltern - bin ich krank?

Beitragvon GefallenerEngel » Di. 29.04.2014, 07:33

Hallo Jupiter,

die Situation ist nicht einfach. Nein, ich denke nicht, dass du psychisch krank bist. In meiner Kindheit hatte ich auch eine wahnsinnige Angst vor dem Tod und zwar vor meinem eigenen, da ich damals nur das naturalistische Weltbild kannte und man mir glaubhaft machen wollte, dass mit dem Tod alles vorbei sei.

Deine Stimmungsschwankungen sollen dir die Anregung geben sich mit dem Thema Tod gründlich auseinanderzusetzen. Hast alle Fragen diesbzgl. einmal zufriedenstellend geklärt, wird es dich nicht mehr so traurig machen - weder der Gedanke an den eigenen Tod noch an den Tod anderer Personen wie deiner Eltern. Klar empfindet man dann immer noch eine Lücke, einen vorübergehenden Verlust, wenn es denn soweit ist. Aber es ist dann doch etwas ganz anderes.

Für mich ist der Tod nur eine Illusion, lediglich ein Übergang in eine andere Welt, zwar nicht unbedingt in eine bessere Welt, aber es wird auf jeden Fall weiter gehen. Und diejenigen, die so stark miteinander verbunden sind, wie es zwischen dir und deinen Eltern zu sein scheint, sehen sich nie zum letzten Mal.

LG Gefallener Engel
GefallenerEngel
 

Re: Ich weine um meine Eltern - bin ich krank?

Beitragvon Christine » Di. 29.04.2014, 09:41

Hallo, herzlich willkommen hier :)
Ich kann deine Angst sehr gut verstehen. Ich bin etwa im gleichen Alter wie du (21) und für mich wäre es auch wirklich schlimm, wenn meine Eltern bald sterben würden.
Andererseits - es gibt ja leider nie eine Garantie. Auch deutlich jüngere Eltern können sterben, durch Unfall, Krankheit etc., aber genausogut können deine Eltern noch 10 oder 20 Jahre leben.
Es ist schön, dass du so ein gutes Verhältnis zu ihnen hast. Das ist auch wichtig. Aber gibt es noch andere Dinge, andere Menschen in deinem Leben, die ein Halt für dich sein können, falls deine Eltern sterben sollten? Sie würden sicher wollen, dass du weitermachst.
So schlimm und traurig es ist, der Tod der älteren Generation gehört ja irgendwie zum Leben. Insofern hat Gefallener Engel schon recht, dass du dich damit auseinandersetzen solltest.
Hast du mal mit deinen Eltern über deine Sorge geredet? Mich würde interessieren, wie sie das sehen und was sie dazu sagen.
Liebe Grüße
Christine
Christine
 

Re: Ich weine um meine Eltern - bin ich krank?

Beitragvon EwigeMutter » Di. 29.04.2014, 19:49

Die Angst vor dem Tod ist etwas,daß die meisten Menschen plagt.....egal ob es nun um die Eltern oder um das eigene Ableben geht.
Du verbindest damit sicherlich auch Angst vor dem Alleinsein und die Furcht, "der nächste" zu sein,der irgendwann gehen muss.
Es ist immer schwer,wenn geliebte Menschen einen für immer verlassen und man zurückbleibt und allein mit allem klar kommen muss.Das ist aber der normale Gang des Lebens....es ist unabänderlich.
Gerade diese absolute Unausweichlichkeit macht uns solche Angst.
Irgendwann wirst Du eine Familie haben und Verantwortung für sie übernehmen.....dann ist diese Furcht vielleicht etwas weniger präsent.Dann sind wieder Menschen da,die Dir so nahe stehen,wie es Deine Eltern jetzt tun.
EwigeMutter
 

Re: Ich weine um meine Eltern - bin ich krank?

Beitragvon Amon » Di. 29.04.2014, 22:50

Die eigene Endlichkeit holt einen auch manchmal im Leben ein. Solche Gedanken sind vollkommen normal, solange sie nicht in einen Zwang münden.
Amon
 

Re: Ich weine um meine Eltern - bin ich krank?

Beitragvon warum ich » Mi. 30.04.2014, 09:08

Jupiter hat geschrieben:Es klingt als sei ich im Kopf zurückgeblieben aber das bin ich nicht.


Dieser Satz hat mich erstaunt.
Absolut nichts klang bis da hin so. Auch was Du danach schreibt läßt nicht annähernd einen solchen Verdacht aufkommen. Welches Fach würde nachher ein "im Kopf Zurückgebliebener" wohl studieren ... ?

Gleichwohl spürst Du etwas, das Du nur nicht ausdrücken schaffst: Das, was sich Dir als Angst, verlassen zu werden, darstellt, ist Dir eigentlich nurmehr Alibi - für die Angst vor dem Leben schlechthin.

Interessant wäre vielleicht, auf welche Weise Du Dir Dein Studienfach gewählt hast. Teils tut das nachher auch noch seinen Teil dazu, wenn jemand mehr oder weniger - eben, weil er "irgendwas" halt hatte studieren müssen, nach all dem Aufwand, den sich die Eltern gemacht hatten und ihre Erwartungen zu bedienen - noch gar nicht wirklich weiß, was er damit (mit dem Abschluß) in seinem Leben nachher eigentlich anfangen will oder kann.

Depression, in dem Moment, wo Du den Leistungserwartungen mal nicht hattest entsprechen können, wie Du davon berichtet hattest, deuten in diese Richtung, daß Du es evtl. gerade erst nur so sehen kannst, daß Du den Eltern für ihre Liebe - und aber auch Hoffnungen - ein Äquivalent abzuliefern Dich verpflichtet siehst.
Du mühst Dich dann, Ansprüche zu erfüllen, die nicht die Deinen sind, nachdem Du selber offenbar auch noch gar nicht überhaupt nur zu erspüren mal versucht haben könntest, welche die Deinen eigentlich wären.

Zur Frage, ob es behandelt gehört - da ist es bei Ängsten wie mit allen anderen Krankheiten auch:
Dann, wenn es anfängt, die Lebensqualität entscheidend zu beeinträchtigen oder gar (reelle) existentielle Fragen hinzukommen.

Deine Eltern, wenn sie dereinst tot sein werden, können dann nicht mehr sehen, wie Du Dich entwickelst, so sehr Du Dir dann vielleicht auch wünschen würdest, sie könnten's noch.
Daraus ergibt sich eine unabdingbare Verpflichtung für Dich: Ihnen ihre Zeit, die ihnen, die Euch miteinander noch bleibt, nicht durch derlei Gedanken zu beeinträchtigen.

Schau' besser, daß Du Dein Selbstbewußtsein stärkst, damit Du - und in allem - auch mal vor Dir selber dann der gute Sohn sein kannst, der Du meinst, daß sie ihn so verdient haben.
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Re: Ich weine um meine Eltern - bin ich krank?

Beitragvon Jupier » Do. 01.05.2014, 01:45

Danke für die Antworten, sehr lieb von euch.

Ich schäme mich mit jemandem über das zu sprechen was ich hier schreibe und schon gar nicht mit meinen Eltern. Das ist peinlich. Ausserdem, was will ich ihnen sagen? "Du Mama ich heule manchmal heimlich weil ich Angst habe euch zu verlieren" ? Das tönt ja schrecklich, die würde gleich lachen, weil sie eine fröhliche Person ist.

Die ganze Geschichte macht mich so fertig, dass ich mit meiner Freundin gerade daran bin Schluss zu machen. Mein Studium bin ich auch daran abzubrechen weil mir die Motivation fehlt. Irgendwie fühle ich mich schrecklich, als verfalle ich wieder in so ein Depressionsloch wo ich nur schwer wieder rauskomme. Es scheint als sei das ein Zyklus in meinem Leben dem ich nicht entkommen kann. Es passiert einfach. Es gibt Höhen und Tiefen und jetzt rutsche ich wieder in so ein Tief.

Ich frage mich oft ob andere Menschen auch solche Probleme haben wie ich, weil ich noch nie mit jemandem über psychische Sachen gesprochen habe. Oder ob nur ich innerlich mit mir selbst kämpfen muss, mich selbst überzeugen muss welcher Weg der richtige im Leben ist. Denn ich bin kein Mensch der Entscheidungen leicht treffen kann. z.B. entscheide ich während dem Studium ob ich weiter studieren soll oder endlich anfangen zu arbeiten soll, dass ich am Ende dann die Prüfungen nicht bestehe weil ich zu lange überlege. Oder mit der Freundin dasselbe... ich lass mir so lange Zeit mit ihr bis es dann Schluss ist, weil ich einfach keine Entscheidung treffen kann... da wollte ich irgendwann mal eine Führungsrolle übernehmen... das sind wohl keine guten Eigenschaften für so eine Person. Wenn das so weiter geht, dann lande ich auf der Strasse wie viele meiner Ex-Freunde die heute nur rumgammeln, sich irgdendwo besaufen, kiffe etc. Ich bin momentan kein solcher Mensch, aber vielleicht werde ich mal zu so einem obwohl ich hoch hinaus wollte... tja, mich zieht irgendetwas runter wogegen ich nicht ankämpfen kann. Es nervt, manchmal boxe ich aus Wut in die Wand weil ich wieder so eine Demotivation in mir spüre und verletze mich oft selber. Ich will etwas, aber kann nicht. Mir fehlt einfach ein Erfolg der mich wieder raufbringen kann. Das war für mich immer die beste Motivation, Erfolg. Je weniger Erfolg ich habe desto weniger habe ich eine Chance den je wieder zu haben.

Es ist traurig. Ich weiss auch nicht wie oft Menschen über Selbstmord denken. Ich jedoch oft. Ich stelle mir dann vor keine Probleme mehr zu haben. Dann ist alles vorbei und man muss nichts mehr entscheiden.

Lg.
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Re: Ich weine um meine Eltern - bin ich krank?

Beitragvon warum ich » Do. 01.05.2014, 01:52

Jupier hat geschrieben:"Du Mama ich heule manchmal heimlich weil ich Angst habe euch zu verlieren" ? Das tönt ja schrecklich, die würde gleich lachen, weil sie eine fröhliche Person ist.


was fürchtest du ... ?
daß deine mutter dann wissen würde, wie es in dir ausschaut und dir vielleicht sogar den schlüssel für ihre fröhlichkeit aufdrängen würde ... ?
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Re: Ich weine um meine Eltern - bin ich krank?

Beitragvon Jupier » Do. 01.05.2014, 02:10

Aber das ist doch peinlich. Du erzählst bestimmt auch nicht alles im Leben was dir passiert ist. Jeder hat Geheimnisse. Ich habe sie auch und erzähle sie niemandem auch nicht den Eltern oder der Freundin hab ich sie jemals erzählt. Das sind Sachen vor denen man sich schämt.

Meine Eltern wissen dass ich ein sturer Kämpfer bin und dass ich vieles im Leben alleine erreicht habe. Jetzt soll ich plötzlich anfangen zu weinen und über die Verlustangst sprechen... die würden das nicht verstehen. Ausserdem ist das ein Zeichen der Schwäche und sowas zeige ich nie jemandem. Das Problem ist nur dass ich mich im Moment sehr schwach fühle und im innern kämpfe.
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Re: Ich weine um meine Eltern - bin ich krank?

Beitragvon warum ich » Do. 01.05.2014, 02:30

du mußt selber wissen, was dir diese "geheimnisse" dann wert sind.
freundin steht auch auf einem ganz anderen blatt.

aber deine eltern werden immer auch falsche forderungen an dich stellen, falsche hoffnungen in dich setzen, die in dem moment dann schon enttäuscht wären, wenn sie dich für jemanden halten, der du nicht bist oder nicht sein kannst / willst.

hast du denn grund zu der befürchtung, sie könnten dich daraufhin dann weniger lieben ... ?

es bedeutet vertrauen haben.
woher willst du denn wissen, was sie empfinden würden dabei ?

nachher sei halt weiter "stark" - ... bis du endgültig vielleicht vollends zusammenbrichst ...
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Re: Ich weine um meine Eltern - bin ich krank?

Beitragvon Jupier » Do. 01.05.2014, 04:54

Es geht nicht ums weniger lieben... die würden mich irgendwie verstehen aber das macht einen trotzdem fertig wenn sie von dir denken du bist ein Weichei. Das bin ich nicht.

Die Welt ist so ungerecht und blöd... so viele Menschen sind nett doch nur aus dem Grund weil sie dich brauchen. Ich bin nett weil ich sozial bin und es mich glücklich macht wenn ich jemandem helfen kann. Andere sind glücklich wenn sie wissen jetzt ist das Opfer ihnen etwas schuldig... sowas von dreckig.

Ich hasse es. Je mehr Leute man kennt umso mehr sind die Leute asozial. Ich wuchs auf dem Land auf, nur wenige Kinder gab es da. Ich erinnere mich dass es nie Streit gab, alles war friedlich. Dann als ich älter wurde so ab 7. Klasse kam ich in die nächste Stadtschule und das war heftig. Prügeleien waren an der Tagesordnung. Man war nicht freundlich zueinander. Für mich war das eine neue Welt in der ich mich bis heute 10 Jahre später nicht so zurechtgefunden habe. Bin ich wirklich auf dem falschen Planeten? Ich glaube je mehr Menschen befreundet sind desto unfreundlichen werden sie. Am besten ist es immer wenig Freunde zu haben dann hat man auch nie so dummes Zeug im Kopf. Aber mit Facebook & Co wo jeder 1000 Freunde hat ist doch schei** egal ziehen wir um die Häuser und machen die Gegen unsicher. Heute wird man nur noch krank.
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Re: Ich weine um meine Eltern - bin ich krank?

Beitragvon EwigeMutter » Do. 01.05.2014, 12:52

Diese allgemeine Lebensverdrossenheit,die aus Deinen Worten spricht,kenne ich auch.
Sie hilft Dir aber nicht weiter.
Du musst versuchen,für Dich "das Gute" im Leben zu finden.
Dazu gehört es auch,"gute" Menschen zu finden,die einen durchs Leben begleiten und echte Freunde werden.
Es gibt sie, aber man muss oft lange suchen.
In erster Linie ist es wichtig,dass Du Dich selbst magst und Dich mit Deinen Schwächen und Unzulänglichkeiten akzeptierst.Man kann sich selbst auch ändern, es ist aber schwer und erfordert einen starken Willen.
Wenn man aber gerade mal ganz unten ist und einem die Energie und Kraft fehlt,so ist es auch akzeptabel,sich mal hängenzulassen und trotzdem nicht mit dem Leben zu hadern.
Vielleicht hast Du Dir zu hohe oder falsche Ziele gesteckt....vielleicht liegt Dein Glück ganz woanders?
Du hast noch viel Zeit,es zu finden.
Vermutlich steckst Du in einer depressiven Phase,die Dich lähmt und traurig macht.
Wenn Du das Gefühl hast,da nicht allein herauszufinden,solltest Du Dir Hilfe holen.
Es ist übrigens sehr erleichternd,wenn man mal über diese "geheimen" inneren Probleme mit jemandem reden kann! Mir hat es jedenfalls sehr geholfen.
EwigeMutter
 

Re: Ich weine um meine Eltern - bin ich krank?

Beitragvon warum ich » Do. 01.05.2014, 16:18

EwigeMutter hat geschrieben:Es ist übrigens sehr erleichternd,wenn man mal über diese "geheimen" inneren Probleme mit jemandem reden kann! Mir hat es jedenfalls sehr geholfen.


mir will dabei nur nicht in den schädel, warum es dann nicht auch gleich die eltern mal sein könnten.
speziell, wenn man sich von denen geliebt fühlt.

so sehr intim sind diese gedanken nicht, daß man sie nicht mit seinen eltern wenigstens mal besprechen könnte.
eher fänd' ich es irgendwo unredlich, sie davon ausnehmen zu wollen, wenn sie's nun mal nich von sich aus sehen, was dich bedrückt.

ein "weichei" würden anständige eltern wohl eher nie von ihrem sohn denken, nur weil er emotionen zeigt.
es ist ein dämlicher ausdruck des mainstream, und gebraucht nur von leuten, die ihre emotionen hintanstellen, sich derer schämen und sie verdrängen, um nur ja dazuzugehören.

vielleicht bist du nur ein wenig zu feig, jupiter, denen mal die frage zu stellen:

"ihr habt mir dieses leben geschenkt, mir ziele gezeigt, den sinn erklärt, wir hatten spaß aneinander. doch nun weiß ich nicht, wie es sein wird, wenn ich euch mal nicht mehr haben werde. habt ihr vielleicht eine idee, woran ich mich dann aufrichten könnte ... ?"

vieles auf dera welt ist, wie es ist, weil die menschen aneinander vorbeileben.
du solltest es nicht als unabdingbar beklagen, solange du die möglichkeit hättest, es anders zu versuchen.
warum ich
 

Re: Ich weine um meine Eltern - bin ich krank?

Beitragvon Schlaflose Taube » Do. 01.05.2014, 17:49

Es gibt viele Menschen, die mit Depressionen zu kämpfen haben, von denen sie nicht genau wissen, woher sie kommen. Aber es gibt immer irgendwelche Gründe, auch wenn diese oftmals versteckt liegen. Mithilfe eines Profis kannst du sie erkennen und lernen, aus dem depressiven Tief leicher herauszukommen.
So eine Phase hattest du ja schon mal, und dass das jetzt wiederkehrt zeigt ja, dass deine Probleme nicht richtig gelöst wurden.
Du solltest evtl. einen Psychologen kontaktieren (auch wegen deiner Suizidgedanken) und nach einem Termin fragen. Die Wartezeiten sind zwar lang, aber du könntest diese "überbrücken", indem du z.B. regelmäßig zu Beratungsstellen gehst, um mit jemandem zu reden oder evtl. schon Vorarbeit für die Therapie zu leisten.
warum ich hatte doch einen guten Ansatz, um mit deinen Eltern zu sprechen. Ihr habt doch ein gutes Verhältnis zueinander, das Vertrauen ist also da. Nimm dir Zeit, denke darüber nach, wie du es sagen willst. Es eilt ja auch nicht. Du kannst es ihnen auch erst in ein paar Wochen oder Monaten sagen. :troest:
Schlaflose Taube
 

Re: Ich weine um meine Eltern - bin ich krank?

Beitragvon Jupier » Do. 01.05.2014, 21:29

Bist du traurig wenn einer aus dem näheren Familienkreis stirbt? Würdest du weinen? Wenn JA, dann verstehst du warum ich ungern darüber sprechen würde.

Wir haben uns kürzlich eine Aufnahme von der Beerdigung meines Grossvaters angeschaut. Meine Eltern schauten normal hin, als wäre es ein Film. Mein Vater hat auf der Beerdigung kaum geweint, obwohl er seinen Vater sehr gern hatte. Ich war jedoch sehr getroffen von dieser Aufnahme und ging einige Male raus weil ich einen nahen Menschen sehe, den ich einfach nie mehr wieder im Leben lebendig sehen werde.

Oder was mir auch schwer fällt ist über das Testament der Erbschaft zu sprechen. Wir sind 2 Söhne / 2 Töchter. Meine Eltern haben eines ausgefüllt wer was nach dem Tod bekommen soll... was denkt ihr wieso viele Menschen keinen Erbvertrag ausfüllen? Weil es sie gleich so traurig macht und weil sie ungern über die Zeit nach dem Tod sprechen. Sie verdrängen das immer mehr bis es zu spät ist. Das ist wie bei den Hausaufgaben. Man macht sie in der letzten Minute, wenn überhaupt. Niemand will wissen wie es ist wenn man einen Menschen verliert den man sehr liebt. Darum kommen mir da auch sofort die Tränen, wenn ich über sowas spreche. Ich weiss nicht wieso, aber da bin ich sehr emotional.

Würde ich hingegen über den Tod einer Person sprechen die ich nicht kenne, würde es mir nichts ausmachen. Da habe ich keine Mühe. Aber bei Familie, da bin ich sehr traurig. ich würde wahrscheinlich kein Wort aus meinem Mund bringen. Das ist einfach so.
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