Stabil sein heißt für mich...
... sich nicht von Kleinigkeiten aus der Bahn werfen zu lassen.
... sein Selbstwertgefühl nicht zu hinterfragen, auch wenn man auf Kritik stößt.
... nicht in Selbsthass zu versinken, wenn es mal stressiger im Leben wird.
... sich selbst zu umarmen und auch mal Selbstbewusstsein zeigen.
... sich bewusst zu machen, dass man ein liebevoller Mensch ist.
Stabilität ist, wie Lebensringe schon gesagt hat, nicht gleichzusetzen mit unkaputtbar, weil Schicksalsschläge jeden aus der Bahn werfen können.
Stabilität bedeutet aber für mich, dass man sich seines eigenen Werts bewusst ist und die kleinen Hürden des Lebens erkennen und bezwingen kann.
Ich bin manchmal schrecklich instabil und an manchen Tagen werfen mich selbst Kleinigkeiten aus der Bahn. Dann nehme ich auch vieles persönlich.
Ich würde mich aktuell weder als stabil noch als instabil bezeichnen, sondern ich bin wohl gerade auf einem Weg Richtung Stabilität und Selbstbewusstsein.
Meine Ängste verstehe ich manchmal als Fingerzeig meiner Psyche, dass ich in meinem Leben etwas verändern muss, um glücklicher zu werden und die Therapie ist dabei eine gute Unterstützung für mich, auch wenn Therapie manchmal schrecklich anstrengend sein kann, aber naja.
Ich denke auch, Stabilität und Instabilität sind keine absoluten Zustände, sondern die Tendenz, in welche Richtung es geht, ist ausschlaggebend und wichtig.
Man ist nicht sein Leben lang instabil und man kann sich auch nicht auf Stabilität ausruhen. Dafür ist das Leben viel zu unberechenbar und mysteriös.
Ich glaube aber fest daran, dass man immer die Möglichkeit hat, etwas zu verändern und den Berg zu bezwingen, egal wie hoch er scheinen mag.
Manchmal braucht man dafür eben Hilfe, aber es wird irgendwann auch wieder besser und sich Schwächen einzugestehen ist auch ein Zeichen von stärker.
Ich hoffe, das hilft dir ein wenig bei deinen Grübeleien. Einer meiner Lieblingsdozenten meinte mal, dass ständiges Grübeln das erste Anzeichen für eine Depression ist und ich weiß, wie ätzend das Grübeln manchmal sein kann, denn leider vergisst man während der vielen Grübeleien oft das Leben.
Stabilität und Instabilität sind zwei schwierige Begriffe, aber du hast - vereinfacht gesagt - in jeder Sekunde selbst in der Hand, ob der Pfeil nach oben oder nach unten zeigt. Manchmal zeigt er eben kurzfristig nach unten, aber irgendwann musst du wieder aufstehen, den Staub abschütteln und den Pfeil nach oben drehen.