Was ist das? Selbstmitleid oder einfach eine Störung?

Hier könnt Ihr allgemein über psychische Störungen und Krankheiten sprechen bzw. wenn Ihr Euch nicht auf eine spezielle Thematik festlegen wollt.

Falls Ihr nicht genau wisst, um was für eine Störung es geht oder in welchem Unterforum es passen würde, könnt Ihr ebenfalls auch erst einmal hier schreiben.

Was ist das? Selbstmitleid oder einfach eine Störung?

Beitragvon Traumfänger » Di. 03.01.2017, 20:20

Ich kann mich gut kontrollieren und von außen perfekt wirken. Ich hasse es wenn Menschen es dann doch bemerken das es mir kacke geht, ich würde es ihnen zwar erzählen, weil es mir eigentlich egal ist was sie über meine Gedanken denken, aber mir ist es nicht egal das ich sie damit langweile oder verschrecke. Indem Sinne ist es mir nicht völlig egal.. aber ich hasse es, wenn Menschen denken ich brauche Mitleid!! Nein, es hat gar nichts damit zu tun. Ich brauch jemanden der mich versteht und mich einfach ernst nimmt und nicht sofort verurteilt !!! Eine Bestätigung einfach, das ich nicht allein bin und das sich jemand interessiert. Ist das nicht traurig?

Meine Mutter hat vieles falsch gemacht, auch wenn es unbewusst war. Wir sind nach Deutschland gekommen da war ich 3, ich wurde in die Kita gesteckt ohne Eingewöhnung. Dieses Erlebnis werde ich wohl nie vergessen. :coolguy: Mit meiner Mom lebte ich dann über einen längeren Zeitraum bei meiner Tante, mit meiner Cousine. Meine Mom hatte in dieser Zeit mittlerweile einen Freund, leider erinnere ich mich nicht so sehr an ihn. War auch schnell wieder vorbei. Nicht lange danach lernte sie einen Mann kennen, mit dem wir auch zusammengezogen sind und den ich sehr liebte. Da war ich auch noch ein liebes Mädchen, ich habe halt bisschen scheiße gebaut mit 7, aber wer hat das nicht. Streit oder sowas habe ich nicht mitbekommen, nur das er auf einmal eine eigene Familie hat und uns verlies. Ach, ganz vergessen, im Kindergarten wurde ich verprügelt und die Erzieherin hat mir nicht geglaubt - TOP Job Bl*dekuh! :respekt: in der Schule ging es dann weiter, ich bin oft weggerannt und hab meinen Mund einfach gehalten, wahrscheinlich hat es mich so sehr verfolgt das mir keiner zuhört, dass ich es diesmal gar nicht mehr probiert habe es zu ''verpetzen''. Ich erinnere mich auch, dass ich mir auf den Weg zum Hort in die Hose gemacht habe, weil ich es nicht mehr ausgehalten habe. Ja, das war in der ersten Klasse, WOW, die Erzieherin war super schlecht gelaunt!! TADA.. So, als ich in die dritte kam, habe ich die Schule gewechselt. Mama war mittlerweile wieder Singel nach paar Jahren Partnerschaft . Neue Wohnung, neue Schule - neue Freunde? Ich hatte schon immer meine Probleme Freunde zu finden. Ich hab angefangen im Unterricht zu malen, ich habe nur noch geträumt, es hat nichts geholfen .. wenn ich dann mal eine gute Note schrieb, habe ich natürlich ''abgeschrieben'', das wurde mir unterstellt .. Also habe ich irgendwann komplett drauf geschissen. Meine Mutter war viel arbeiten, sie ist ja jetzt alleinerziehend. Also, ich kann tun und lassen was ich will !! Und das habe ich auch .. Sie hat es nicht böse gemeint, sie war einfach überfordert. Es flogen auch gelegentlich Gegenstände, auch mal ne Hand. Richtig verprügelt hat sie mich nicht! Aber es gab schon Ordentlich mal ein Schlag. Gürtel und Ecke stehen, ist nur einmal passiert. Joar, Beleidigungen waren mehr oder weniger Alltag. Ach, und merkwürdig war auch das ich wirklich bis zur 4/5 Klasse mir noch echt Freunde ausgedacht habe ???!!!
Oberschule:
1. OBS 7 Klasse - Anlauf in der erste Woche und Suspendierung für 2 Wochen in der zweiten Schulwoche warum > Jungen geschlagen
2. OBS 7 Klasse von der Schule geflogen, Grund > Lehrerin auf Speed ne Schelle gegeben +
Angefangen mit Alkoholkonsum (probiert habe ich das erste mal in der 5 Klasse und hatte eine Alkoholvergiftung), gelegentlich auch im Unterricht
-----> (Jo, schläge verteilt habe seit der 4 Klasse glaub ich & Drogen probiert ab der 6ten)
3. OBS 7 Übergang 8 Klasse noch mehr am Schwänzen, dauernd am Kiffen
Ey soviel will ich gar nicht schreiben, auf jeden Fall habe ich mich gut betäubt. Jugendamt etc. alles war mit dabei, Therapie blablabala...
Ich war nie richtg süchtig, ich hab es aber mir echt gegeben in den Ferien und am Wochenende. Ich hatte zum Glück ein Hobby wie reiten, was mich noch einigermaßen auf den Weg begleitet hat.
Wenn aber Feiern dann nur mit Drogen am liebsten Ectasy & speed.
Tilidin, Poppers etc. waren alle mit dabei. Kein Hero oder Crack. ich habe ab den 13 bis zum 21 Lebensjahr jedes Wochenende oder in den Ferien jeden zweiten, dritten Tag durchgedrugt. Es war schon perfekt..

Nun mein Problem: Es hat sich alles geändert! Ich hab paar Sachen in die Wege geleitet etc.
ich habe mein Abschluss nachgeholt (MSA) - Ausbildung gemacht - und mache eine Ausbildung zur Erzieherin!?!? Aber ich hasse mich, früher habe ich mich geritzt - lag im Krankenhaus wegen einer Blutvergiftung - habe dann irgendwie damit aufgehört. Weiß aber leider nicht wie. Ich habe lange mich immer wieder irgendwie Selbstverletzt oder Bestraft aber mit Kontrolle! Hat mir wohl das Gefühl gegeben noch nicht ganz verloren zu sein? Jetzt habe ich alles eigentlich und fühle mich unglaublich alleine leer und hilflos. Die Motivationen die ich mir selbst gebe sind doch einfach nur ein Trugbild um nicht völlig aus dem Konzept zu stürzen.
Mit meiner Mutter kann ich nicht reden, sie sagt das sind alles meine Gedanken ( was ich ihr auch glaube), aber sie hört einfach nicht zu!!! Sie denkt es geht alles so leicht weg, aber es geht nicht! Ich unterdrücke mich einfach nur.

Mir schwirrt auch im Kopf immer wieder dieser Gedanke, das ich am liebsten sterben will. Aber ich bekomme es zum Glück nicht übers Herz. Es gibt ja auch Tage an denen ich unsterblich bin und alles perfekt ist. Heute kam es dann wieder mit der Selbstverletzung - nicht so ausgeprägt wie früher. Am liebsten wollte ich mich ritzen, mir Klingen kaufen und einfach ritzen, hab mich aber davon nochmal abgehalten und eine Schere genommen angesetzt, aber nicht durchgezogen .. dann habe ich geweint und an meinen Haaren gezogen um mich zu beruhigen. Ich weiß einfach nicht wo ich bin !!!!!!

Die eine Welt wo ich gemach habe was ich will, wo ich mein Leben ''geliebt'' habe und auf alle geschissen habe
und jetzt in der Welt wo ich nicht reinpasse, weil ich zu viel normales verpasst habe (zbsp. Rechtschreibung, Englisch, Geschichte). Was soll ich tun !!!

Ich habe einen Hund und will aber am liebsten weit weit weg, damit ich zu mir komme!!! ich halte es sonst nicht mehr aus !!!!!
Traumfänger
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Re: Was ist das? Selbstmitleid oder einfach eine Störung?

Beitragvon Ruby » So. 08.01.2017, 12:39

Hallo Traumfänger,

herzlich Willkommen hier im Forum.

Du hast ja wirklich schon einiges durch gemacht. In Teilen erinnert mich Deine Geschichte, zum Beispiel Deine Drogenerfahrungen, an mein eigenes Leben. Ich glaube nicht, dass das was mit Selbstmitleid zu tun hat. Drogenmissbrauch und bestrafendes, selbstverletzendes Verhalten zeigen doch eher, dass Dein Problem viel komplexer ist. Wenn Du mehr Klarheit darüber haben willst, könnte Dir vielleicht eine ambulante Therapie dabei sehr nützlich sein. Vielleicht würdest Du so auch noch mehr über Dich selbst erfahren.
Traumfänger hat geschrieben:Ich habe einen Hund und will aber am liebsten weit weit weg, damit ich zu mir komme!!! ich halte es sonst nicht mehr aus !!!!!

Wie gut ich Dich verstehen kann. Manchmal wünsche ich mir, ich würde ganz weit in der Pampa leben, unerreichbar weit weg von dieser Welt. In meinen Tagträumen flüchte ich mich oft an einen solchen Ort.

Ich wünsche Dir viel Kraft,
lieben Gruß
Ruby
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Re: Was ist das? Selbstmitleid oder einfach eine Störung?

Beitragvon Oskar » So. 08.01.2017, 17:47

Traumfänger hat geschrieben:Ich kann mich gut kontrollieren und von außen perfekt wirken. Ich hasse es wenn Menschen es dann doch bemerken das es mir kacke geht, ich würde es ihnen zwar erzählen, weil es mir eigentlich egal ist was sie über meine Gedanken denken, aber mir ist es nicht egal das ich sie damit langweile oder verschrecke. Indem Sinne ist es mir nicht völlig egal.. aber ich hasse es, wenn Menschen denken ich brauche Mitleid!! Nein, es hat gar nichts damit zu tun. Ich brauch jemanden der mich versteht und mich einfach ernst nimmt und nicht sofort verurteilt !!! Eine Bestätigung einfach, das ich nicht allein bin und das sich jemand interessiert. Ist das nicht traurig?

Meine Mutter hat vieles falsch gemacht, auch wenn es unbewusst war. Wir sind nach Deutschland gekommen da war ich 3, ich wurde in die Kita gesteckt ohne Eingewöhnung. Dieses Erlebnis werde ich wohl nie vergessen. :coolguy: Mit meiner Mom lebte ich dann über einen längeren Zeitraum bei meiner Tante, mit meiner Cousine. Meine Mom hatte in dieser Zeit mittlerweile einen Freund, leider erinnere ich mich nicht so sehr an ihn. War auch schnell wieder vorbei. Nicht lange danach lernte sie einen Mann kennen, mit dem wir auch zusammengezogen sind und den ich sehr liebte. Da war ich auch noch ein liebes Mädchen, ich habe halt bisschen scheiße gebaut mit 7, aber wer hat das nicht. Streit oder sowas habe ich nicht mitbekommen, nur das er auf einmal eine eigene Familie hat und uns verlies. Ach, ganz vergessen, im Kindergarten wurde ich verprügelt und die Erzieherin hat mir nicht geglaubt - TOP Job Bl*dekuh! :respekt: in der Schule ging es dann weiter, ich bin oft weggerannt und hab meinen Mund einfach gehalten, wahrscheinlich hat es mich so sehr verfolgt das mir keiner zuhört, dass ich es diesmal gar nicht mehr probiert habe es zu ''verpetzen''. Ich erinnere mich auch, dass ich mir auf den Weg zum Hort in die Hose gemacht habe, weil ich es nicht mehr ausgehalten habe. Ja, das war in der ersten Klasse, WOW, die Erzieherin war super schlecht gelaunt!! TADA.. So, als ich in die dritte kam, habe ich die Schule gewechselt. Mama war mittlerweile wieder Singel nach paar Jahren Partnerschaft . Neue Wohnung, neue Schule - neue Freunde? Ich hatte schon immer meine Probleme Freunde zu finden. Ich hab angefangen im Unterricht zu malen, ich habe nur noch geträumt, es hat nichts geholfen .. wenn ich dann mal eine gute Note schrieb, habe ich natürlich ''abgeschrieben'', das wurde mir unterstellt .. Also habe ich irgendwann komplett drauf geschissen. Meine Mutter war viel arbeiten, sie ist ja jetzt alleinerziehend. Also, ich kann tun und lassen was ich will !! Und das habe ich auch .. Sie hat es nicht böse gemeint, sie war einfach überfordert. Es flogen auch gelegentlich Gegenstände, auch mal ne Hand. Richtig verprügelt hat sie mich nicht! Aber es gab schon Ordentlich mal ein Schlag. Gürtel und Ecke stehen, ist nur einmal passiert. Joar, Beleidigungen waren mehr oder weniger Alltag. Ach, und merkwürdig war auch das ich wirklich bis zur 4/5 Klasse mir noch echt Freunde ausgedacht habe ???!!!
Oberschule:
1. OBS 7 Klasse - Anlauf in der erste Woche und Suspendierung für 2 Wochen in der zweiten Schulwoche warum > Jungen geschlagen
2. OBS 7 Klasse von der Schule geflogen, Grund > Lehrerin auf Speed ne Schelle gegeben +
Angefangen mit Alkoholkonsum (probiert habe ich das erste mal in der 5 Klasse und hatte eine Alkoholvergiftung), gelegentlich auch im Unterricht
-----> (Jo, schläge verteilt habe seit der 4 Klasse glaub ich & Drogen probiert ab der 6ten)
3. OBS 7 Übergang 8 Klasse noch mehr am Schwänzen, dauernd am Kiffen
Ey soviel will ich gar nicht schreiben, auf jeden Fall habe ich mich gut betäubt. Jugendamt etc. alles war mit dabei, Therapie blablabala...
Ich war nie richtg süchtig, ich hab es aber mir echt gegeben in den Ferien und am Wochenende. Ich hatte zum Glück ein Hobby wie reiten, was mich noch einigermaßen auf den Weg begleitet hat.
Wenn aber Feiern dann nur mit Drogen am liebsten Ectasy & speed.
Tilidin, Poppers etc. waren alle mit dabei. Kein Hero oder Crack. ich habe ab den 13 bis zum 21 Lebensjahr jedes Wochenende oder in den Ferien jeden zweiten, dritten Tag durchgedrugt. Es war schon perfekt..

Nun mein Problem: Es hat sich alles geändert! Ich hab paar Sachen in die Wege geleitet etc.
ich habe mein Abschluss nachgeholt (MSA) - Ausbildung gemacht - und mache eine Ausbildung zur Erzieherin!?!? Aber ich hasse mich, früher habe ich mich geritzt - lag im Krankenhaus wegen einer Blutvergiftung - habe dann irgendwie damit aufgehört. Weiß aber leider nicht wie. Ich habe lange mich immer wieder irgendwie Selbstverletzt oder Bestraft aber mit Kontrolle! Hat mir wohl das Gefühl gegeben noch nicht ganz verloren zu sein? Jetzt habe ich alles eigentlich und fühle mich unglaublich alleine leer und hilflos. Die Motivationen die ich mir selbst gebe sind doch einfach nur ein Trugbild um nicht völlig aus dem Konzept zu stürzen.
Mit meiner Mutter kann ich nicht reden, sie sagt das sind alles meine Gedanken ( was ich ihr auch glaube), aber sie hört einfach nicht zu!!! Sie denkt es geht alles so leicht weg, aber es geht nicht! Ich unterdrücke mich einfach nur.

Mir schwirrt auch im Kopf immer wieder dieser Gedanke, das ich am liebsten sterben will. Aber ich bekomme es zum Glück nicht übers Herz. Es gibt ja auch Tage an denen ich unsterblich bin und alles perfekt ist. Heute kam es dann wieder mit der Selbstverletzung - nicht so ausgeprägt wie früher. Am liebsten wollte ich mich ritzen, mir Klingen kaufen und einfach ritzen, hab mich aber davon nochmal abgehalten und eine Schere genommen angesetzt, aber nicht durchgezogen .. dann habe ich geweint und an meinen Haaren gezogen um mich zu beruhigen. Ich weiß einfach nicht wo ich bin !!!!!!

Die eine Welt wo ich gemach habe was ich will, wo ich mein Leben ''geliebt'' habe und auf alle geschissen habe
und jetzt in der Welt wo ich nicht reinpasse, weil ich zu viel normales verpasst habe (zbsp. Rechtschreibung, Englisch, Geschichte). Was soll ich tun !!!

Ich habe einen Hund und will aber am liebsten weit weit weg, damit ich zu mir komme!!! ich halte es sonst nicht mehr aus !!!!!


Ich kann dir nur raten: Mach was dagegen. Wirklich.
Selbstmitleid ist ja durchaus auch ein normales Gefühl und wenn es einem scheiße geht dann ist es vollkommen normal das man sich auch "merkwürdig" verhält
Oskar
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Registriert: Sa. 07.11.2015, 14:29
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Re: Was ist das? Selbstmitleid oder einfach eine Störung?

Beitragvon w+r^2 » So. 08.01.2017, 22:07

Traumfänger,
was “sagt“ dir denn dein Hund - so - zu dem, wie Du dich fühlst, empfindest? Kannst Du sagen, wie es deinem Hund er__geht ..

Hört doch bestimmt aufmerksam zu.

SEI etwas großzügig mit DIR SELBST - mit anderen auch; sehr viele hören nicht 1x sich selbst - gedenke denn andere. SCHON UM DIE nächste Ecke, rum, - kann sich 1 guter ZuhörerIn einstellen. Mit etwas Ruhe + Aufmerksamkeit // einfach DA SEIN,WO MAN gerade ist - kann erlebt + erfahren werden.

Kann - müssen musst du ja nicht; hast immer die Wahl. Später auf etwas zurückkommen geht ja auch. MIX IST FÜR IMMER VERLOREN. GIBT J E D E N Tag wieder neue Möglichkeiten.. .

Jeden Tag - immer wieder, jedesmal!

Dir GUTE ZEIT + Ohren, die Dir zuhören.

Grüße Dich
w+r^2
w+r^2
 


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