Alkohol

Hier könnt Ihr allgemein über psychische Störungen und Krankheiten sprechen bzw. wenn Ihr Euch nicht auf eine spezielle Thematik festlegen wollt.

Falls Ihr nicht genau wisst, um was für eine Störung es geht oder in welchem Unterforum es passen würde, könnt Ihr ebenfalls auch erst einmal hier schreiben.

Alkohol

Beitragvon Naoko » Do. 21.07.2011, 20:24

Trinkt ihr regelmäßig Alkohol? Oder nur zu Festlichkeiten? Vielleicht sogar gar nicht?

Ich bin im Moment schon wieder bei meiner zweiten Flasche Wein. Obwohl ich mir heute feste vorgenommen hatte (so wie jeden Tag) nichts zu trinken. Unter der Woche halte ich es immer bis Abend durch, am Wochenende, weil ich da nicht arbeite, fange ich meist schon gegen Mittag an. Egal wie fest ich vorher davon überzeugt war, nie wieder trinken zu wollen, legt sich bei mir plötzlich ein Schalter um und ich sehne mich richtig danach...kann gar nicht schnell genug nach hause kommen.

Wie schafft man es, dass sich dieser Schalter nicht umlegt? Ich schätze zwar die Wirkung des Alkohols, aber ich will aufhören damit, ich hasse mich dafür.

Warum ist es nur so ein gutes Gefühl...warum kann man einfach nicht mehr aufhören und will immer mehr und mehr und mehr.
Naoko
 

Re: Alkohol

Beitragvon senta » Do. 21.07.2011, 20:31

also ich trink so gut wie gar keinen Alkohol, schmecken mir auch die wenigsten Getränke

es ist halt wie bei jeder Sucht, es macht kurzfristig ein gutes Gefühl, aber ändert ja doch nix, und nachher fühlt man sich noch übler, auch, weil man wieder schwach geworden ist...
ich kenn das, war bei mir das Essen bzw. nicht essen, da hilft Dir wahrscheinlich nur eine Therapie, wenn Du meinst, Du schaffst es nicht, Dich selbst davon abzuhalten

diesen Teufelskreis kann man allein ganz schwer durchbrechen
senta
 

Re: Alkohol

Beitragvon Atisha » Fr. 22.07.2011, 01:14

Manche Menschen neigen einfach zu Süchten. Irgendwann ist man in der Sucht drinnen, hat sie einem im Griff. Eine Droge ist wie ein Teufel den man gerufen hat. Ich wars auch in der Sucht drin, bin dazu noch alkoholkrank geworden und dann sagte ich mir jetzt muss Schluß sein. Richtig im Griff haben sich Süchtige nur wenn sie absolut trocken bleiben. Da musst du hin. Wie weit dahin dein Weg sein wird und wie tief du sinken wirst das entscheidest letztlich nur du selbst.

Lese dir mal das durch:
http://www.bruecke-burghausen.de/wie_entsteht_sucht.htm
Atisha
 

Re: Alkohol

Beitragvon Atisha » Fr. 22.07.2011, 04:29

Was mir gerade einfällt wenn ich an mich denke, um alkoholfrei zu leben als Süchtiger bedarf es großer Sorgfalt in der Lebensgestaltung, damit man aus dem normalen Leben seine Befriedigung ziehen kann und nicht mehr auf den Alkohol angewiesen ist.
Wie sieht es mit deinem Leben aus, alles im Griff und alles schön? Wenn nicht arbeite unbedingt daran, sonst kommst du aus dem Teufelskreis nur schwer heraus. Gestalte dir dein Leben schön, mit Begegnungen, mit Essen kochen, mit Hobbys, mit Sport, mit netter Kleidung ... und ganz wichtig ist die Arbeit, die kann anstrengend sein, Durchhaltevermögen erfordern und so weiter, aber sie sollte dir Spass machen, was geben, dich befriedigt nach Hause entlassen. Verzichte wenn nötig lieber auf das mehr an Geld, wenn du dafür eine angenehme und stressfreie Arbeit haben kannst.
Atisha
 

Re: Alkohol

Beitragvon Lingenia_is_back » Fr. 22.07.2011, 16:55

Ich kann mich Atisha eigentlich nur anschließen, du brauchst ein schönes, geregeltes Leben, das gibts nicht geschenkt.
Und du brauchst Alternativen zum Alkohol.

Ich bin selbst Problemtrinker. Nur dass ich im Alkoholrausch in absolute Außnahmezustände komm, wo ich mir extrem selbst schade und nichts und niemand mehr an mich ran kommt. Bei mir endete das oft in der 5-Punkt-Fixierung in der akut-Klinik :schluchz: . Deswegen ist Alkohol absolutes Gift für mich und ich konnte (und kann mir bis heute) mir nie erklären warum ich immer wieder dazu greife. Denn deutlicher als bei mir, kann man kaum sehen, wie zerstörerisch dieser Stoff sich auf einen selbst und das Umfeld auswirken kann.

Vielleicht können dir auch Selbsthilfegruppen wie die Anonymen Alkoholiker oder das blaue Kreuz weiterhelfen.
Ich kenne viele Leute die von den AA´s sehr wenig begeistert waren, ich war in einigen Meetings und muss sagen, dass sie mir gut getan haben. Andere waren vom blauen Kreuz begeistert, damit konnt ich wiederrum wenig anfangen. Ich denke, das muss jeder für sich rausfinden. Wichtig ist, dass du erstmal offen für die Hilfe von Außen bist und was an deiner Situation ändern willst.

Alles Gute.
Lingenia_is_back
 

Re: Alkohol

Beitragvon Atisha » Fr. 22.07.2011, 22:57

Lingenia_is_back hat geschrieben:Und du brauchst Alternativen zum Alkohol.


Ja das sagt man so daher, aber was soll es da an Alternativen geben. Es gibt letztlich nur die Belohnung durch ein befriedigendes normales Leben und den rauschlosen Zustand, der klar und bewusst die Welt warnimmt. Mann kann dann wieder stolz sein so mit seinem Leben zurechtzukommen. Und man wird auch so mit mehr Stabilität, Selbstsicherheit und Handlungsbereitschaft entschädigt. Aber wegbeamen und alles vergessen ist nicht mehr. Man muss die Stärken aus sich selbst wieder herauszuholen lernen. Man kann es wieder erreichen, das man ohne Alkohol schöne und entspannende Stunden erlebt, auch wenn Probleme anstehen und die Probleme übersteht man dann durch eigenes hineingehen und anstrengen. Nicht mehr durch Alk.
Ich wusste das jetzt nicht besser auszudrücken, ich hoffe ihr versteht was ich meine. Auf jedenfall lohnt es sich auf Alk zu verzichten. Es mag Wochen dauern, ehe man dann soweit wieder das Leben aushält, vielleicht auch ein Jahr und länger. Bei mir sind es jetzt ein Jahr und fünf Monate her und ich muss sagen es wird immer noch besser mit mir und meiner Lebensbewältigung ohne Alk - ich werde immer kraftvoller und alles so was.
Atisha
 

Re: Alkohol

Beitragvon Lingenia_is_back » Fr. 22.07.2011, 23:00

Atisha hat geschrieben:
Lingenia_is_back hat geschrieben:Und du brauchst Alternativen zum Alkohol.


Ja das sagt man so daher, [...]

Klingt so, als hät ich kein Plan. (weiß nicht ob es von dir auch so gemeint war.)
Ich glaube doch zu wissen, was an so ner Stoffgebundenenn Sucht hängt und wie schwer es ist, die Finger von zu lassen.
Für mich beispielsweise ist Sport eine Alternative - zum wegbeamen, egal mit was..
Vielleicht drücke ich mich besser aus, wenn ich sage "Du brauchst ein anderes Profil als Alkohol... "

Den Rest kann ich wieder nur unterschreiben.
Lingenia_is_back
 

Re: Alkohol

Beitragvon Atisha » Fr. 22.07.2011, 23:04

ne ich wollte dir keine Kompetenz abstreiten. Aber ich hörte das auch immer von meinem Arzt und wusste nie was sie damit meinen und wie ich das fassen soll, denn man ist schließlich nicht umsonst zum Alkohol gekommen. Ich wollte mit dem Aufgriff dieses Punktes, ihn nur noch mal für Naoko konkretisieren.
Atisha
 

Re: Alkohol

Beitragvon Atisha » Fr. 22.07.2011, 23:34

Was ich noch sagen wollte Naoko, überleg mal ob es bei dir psychisch-seelische Ursachen gibt die deinen Griff zum Alkohol begünstigen. ZB. irgendwelche Schuldkomplexe aus den Kindheitserlebnissen heraus ... was weiss ich. Wenn du dir sagen kannst ich habe wirklich psychische Defizite und darum trinke ich, dann wäre es vielleicht recht gut sich zu überlegen nicht mal eine Psychotherapie zu machen. Es muss ja nichts Großes sein, erstmal anfangen. Ich habe das auch schon bissel so hinter mir und ich muss sagen so Gespräche tun einfach gut. Es tat mir zB. gut als mein Therapeut nur mal zu mir sagte, ja sie haben viel verkraften müssen in der Kindheit, aber jetzt schauen wir nach vorn, jetzt beginnt ein neues, selbstgestaltetes Leben und die alten Wunden reißen wir nicht immer wieder auf, sondern lassen es vergessen.
... Psychotherapie tut jedenfalls gut.
Atisha
 

Re: Alkohol

Beitragvon Nachtgespenst » So. 24.07.2011, 06:31

Also ich trinke gar keinen Alkohol, schon wegen meine Antidepressivern. Ich hab einmal eine halbe Flasche Rotwein getrunken und seit dem wird mir nur vom Geruch schon schlecht.
Nachtgespenst
 

Re: Alkohol

Beitragvon Angel78 » Di. 04.10.2011, 22:23

ich hab früher viel getrunken.. jetzt nur noch ca 1 mal im Monat oder seltener .. und dann passiert meist etwas :| ich schneide mich , ruf meine Eltern an und halte ihnen vor was sie mir als Kind angetan haben, schlucke dann Schlaftabletten etc..
also Alkohol tut mir absolut nicht gut... erst werde ich depressiv, dann aggressiv .. :?
Angel78
 

Re: Alkohol

Beitragvon Amitielle » Di. 18.10.2011, 09:18

Ich habe mal getrunken, in ziemlich jungen Jahren und zu dieser Zeit auch ziemlich maßlos.


Ich trinke eigentlich überhaupt nichts mehr. Habe jetzt dieses Jahr wenns hoch kommt vielleicht insgesamt ein Sixpack Bier geleert, was ich aber auch definitiv nicht falsch finde. Wenn man abends nach 12 Stunden arbeiten heimkommt, ist ein kaltes Bier manchmal einfach genau das richtige.

Ansonsten ist das mittlerweile bei mir eigentlich eher umgekehrt als bei dir, ich will mal wieder was trinken, aber mach es dann doch nie. Nehme mir schon seit Wochen vor, mich einfach ein Abend mal gehen zu lassen, alles fallen zu lassen und mal was zu trinken. Jetzt nicht richtig wegbeamen, aber halt schonmal gut was antrinken :P Aber es kommt dann nie dazu... Zum einen, schreck ich mittlerweile immer davor zurück, meinem Körper das anzutun, da ich halt recht viel Sport mache und fast täglich irgendwas trainier und Alkohol da ziemlich kontraproduktiv arbeitet. Zum anderen, ist es mir einfach das Geld nicht mehr wert und irgendwie verläuft sich die Lust was zu trinken meistens ziemlich schnell wieder bei mir, weil ich dann doch irgendwie keine Lust drauf habe.
Ohne es bewusst gewollt zu haben, bin ich eigentlich fast schon Antialkoholiker geworden...
Amitielle
 

Re: Alkohol

Beitragvon Leonie » Di. 18.10.2011, 10:21

Also ich trank immer, weil es mir schmeckte. Bin in unserer Familie mit Alkohol groß geworden. Als Kind macht man sich über Süchte keine Gedanken, da man dies nicht weiß.

Meine Karriere begann mit 24 Jahren, mit Magersucht und ich nahm den Fluchtweg in die Alkohlsucht, um die Magersucht zu bekämpfen :roll: .

Heute bin ich tief drin, so dass ich schon morgens wieder mit einem Glas Wein beginne. Wenn ich das nicht tue, dann brummt mein Kopf. Ich war schon mehrmals zur Entgiftung, aber dort passierte nichts. Dann bin ich zur Selbsthilfegruppe über Monate gegangen, die haben mich aufgeregt. Deshalb fing ich wieder an zu trinken.

Die AA´s haben sich bei uns im Klinikum auch vorgestellt, jesses Maria, ich fühlte mich wie im Parlament. So ein Quark, dass ich keinen Alkohol trinken sollte / darf ist mir allein bewusst. Einen Hebel wirst Du nur dann finden, wenn Du alleine es möchtest und zulässt. Auf diesen Hebel warte ich jetzt schon ein paar Monate :roll: .

Du scheinst noch recht jung zu sein, denk an Dein zukünftiges Leben + Familienplanung. Das kann Dir Halt geben.

Atisha, ich muss Dir das erste mal widersprechen :oops: . Alkohol muss nicht teuer sein, ich verballere pro Tag 1,39€, man darf natürlich keinen harten Schnaps bei dem Preis erwarten. Schnaps trinke ich sowieso nie und habe ich auch noch nie.

LG Leonie
Leonie
 

Re: Alkohol

Beitragvon Minni34 » Di. 18.10.2011, 10:50

Hallo Leonie,

was und wieviel trinkst du denn am Tag?

Ich habe mal wenn mein Selbsthass kam, Hennesi (40%) - aber nur wenige Schlucke- getrunken und mich so betäubt, aber schnell gemerkt das es das nicht sein und wieder aufgehört. War auch nur 2 mal. Ich mag dieses Gefühl danach nicht. Kopfweh und schwindel usw.

Maxi
Minni34
 

Re: Alkohol

Beitragvon Leonie » Di. 18.10.2011, 11:05

Schäme mich die Wahrheit zu schreiben was ich trinke :oops: , ok, ich überwinde mich.

Pro Tag 1,5 Liter Wein, aber der kostet nur 1,39€, billiger geht es nicht. Ich halte nur meinen Spiegel. Zwischendurch gibt es auch noch Cappu, bin also über den Tag verteilt voll anwesend ;).

LG Leonie
Leonie
 

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