von Atisha » Sa. 29.09.2012, 18:34
Hi lieselotte,
habe mir mal deine Beiträge durchgelesen. Mir gehts auch bissel so wie dir, bzw. es ging. Fühle mich auch konditioniert von Eltern und Gesellschaft, obwohl ich immer wusste das ich richtiger liege. Habe auch schon seit ich 13 bin Depressionen und hatte mir auch eine Festung aufgebaut, hinter der ich lebte und mich schützte. Früher bin ich wütend auf die Gesellschaft herumgerannt.
Meine Erkrankung, Schizophrenie mit 33 hat aber vieles verändert. Nun nach Abklingen des Erkrankungselendes nach so 7 Jahren kann ich sagen mir gehts besser und ich komme besser zurecht als früher. Äußerlich gesehen nicht - bin arbeitslos und psychisch kränklich, aber so für mein Fühlen geht es besser.
Für die Krankheit kann ich nicht sehr viel, die Zeit hat mich aber verändert ... was könnte ich nun dir sagen was du an deiner Stelle für dich tun kannst.
Sei du selber, vertrete dich und dein Denken ohne Wut und Rache, sondern auf einer selbst interessierten Basis. Das heist sich nicht unterjubeln zu lassen.
Was wichtig zu erkennen ist, das kindliche Verhalten kann abgelegt werden, wir sind jetzt erwachsen und können anders mit Situationen umgehen und uns selber schützen.
Die eigene Burg/Mauer mus man sprengen. Wähle aus mit welchen Menschen zu zu tun haben willst und wähle aus was du erzählen willst und preisgeben von dir. Es sind auch nicht alle Menschen gleich, es gibt nicht nur die zu hassende Mutter und den gleichgültigen Vater. Es gibt da so viele Menschen, da ist auch jemand für dich dabei. Ich hörte in dem Thread so viel von Vertrauen geben und aufbauen, das halte ich erstmal gar nicht so für nötig. Sondern trete langsam aus der Burg heraus und schau, lass Situationen auf dich zukommen ohne sie vorab zu bewerten. Setze aber deine Grenzen fest. Vertrauen habe ich auch nicht viel in die Menschen, aber trotzdem kann ich die Menschen ganz gut leiden.
Auch Selbsthass ist gar nicht angebracht, du bist besser und liegst richtiger als es deine Umwelt dir sagt. Du musst nur lernen Geduld zu haben, mit dir und den anderen. Mir hat schon immer sehr geholfen, das ich mich philosophisch und menschlich mit allem auseinandergesetzt habe. Versuche zu verstehen und was ist anzunehmen.