Es ist wieder mal Zeit für ein Update
Meine Frau ist ja nun schon seit 2 Wochen aus dem Krankenhaus raus und mit Hilfe von ein paar Freunden haben wir es sogar noch vor ihrer Entlassung geschafft, die komplette Wohnung zu putzen und zu dekorieren, auch ein paar neue Möbel kamen hinzu, um einfach mal einen gewissen Wohlfühlfaktor in die Bude zu bringen. Das hat wunderbar geklappt
Wir unternehmen recht viel, was ich sehr schön finde wobei es hin und wieder auch echt anstrengend ist, weil wir das einfach so gar nicht mehr gewohnt waren.
Unser Sohn (diese Formulierung fällt mir jedesmal schwer) ist für 2 Wochen bei seinem Bruder, also auch von der Seite her kommen wir ein bißchen zur Ruhe.
Das mit den Sprechstunden klappt noch nicht so gut. Es fühlt sich einfach sehr gezwungen und verkrampft an, zumal ich mir immer noch schwer tue, über meine Gefühle zu reden, bzw sie selbst wahrzunehmen. Aber ich denke wir bleiben da dran und versuchen es weiter.
Ansonsten haben wir uns dazu entschieden, endlich mal ein bißchen Sport zu betreiben. Nichts besonderes und sehr langsam am Anfang um einfach mal eine gewisse Fitness und Bewegung zu bekommen, das soll ja nicht schlecht sein für den Geist und Körper, habe ich mir sagen lassen
In der Nähe habe ich gesehen gibt es einen Krav Maga Kurs, der mich wahnsinnig reizen würde. Zum einen wäre es körperliche Tätigkeit, fördert Selbstvertrauen und würde mir evtl einen Teil der Angst vor der Gesellschaft nehmen. Allerdings kann ich mich noch nicht dazu durchringen da hin zu gehen. Da sind so viele Menschen die wesentlich fitter und besser sind als ich, das klappt einfach noch nicht.
Mein Erstgespräch beim sozialpsychiatrischen Dienst war sehr angenehm. Das sind zwar "nur" Sozialpädagogen und sie bieten auch nur Beratungsgespräche an, aber es war ein lockeres Gespräch in einer schönen Atmosphäre. In dem ein oder anderen Punkt brachte sie mich auch direkt zum Nachdenken. Allerdings meinte sie auch, dass sie die Gespräche übergangsweise machen, bis die richtige Therapie angelaufen ist, weil zweigleisig einfach schlecht ist in dem Fall.
Soweit so gut. Heute bin ich dann recht nervös zum Erstgespräch bei der Psychotherapeutin gefahren und das Gespräch ansich war ok. Sie ist soweit sympathisch, konnte mir aber oft nicht mehr folgen, wobei das wirklich schwer ist für mich, das alles zu erklären und wenn möglich noch chronologisch und ohne Widersprüche. Also das ist denke durchaus verständlich, dass das im ersten Gespräch nicht so glatt abgelaufen ist.
Allerdings meinte sie, dass ich ihr für eine Tiefenpsychologie und somit die Aufarbeitung der Vergangenheit um die Ursprünge rauszufinden für das alles, nicht stabil genug bin und ich in ihren Augen zwei Möglichkeiten habe.
1. Ich suche mir einen Therapeuten für Verhaltenstherapie, mit dem ich an Verhaltensweisen arbeiten kann, meine Verlustängste in den Griff zu bekommen (einfach um meine akuten Probleme zu beseitigen)
oder 2. Ich gehe selbst in die Klinik, in der meine Frau war. Weil ich mich dort zum einen meinen Ängsten vor anderen Leuten stellen muss und zum anderen wäre ich da ihrer Meinung nach in einem stabilen Umfeld, sodass man auch die Vergangenheit aufarbeiten könnte ohne dass ich zusammen klappe (wobei ich immer noch grübel ob oder was in der Vergangenheit passiert ist)
Persönlich habe ich noch eine 3. Alternative ausgearbeitet. Ich mache so weiter wie die letzten Wochen und gehe weiter zum sozialpsychiatrischen Dienst und lass es ansonsten mit einer Therapie. In der Hoffnung dass das ausreichen wird.
Nun stehe ich abermals recht ratlos da. 3 Möglichkeiten mit unterschiedlichen Aufwand und Erfolgschancen