Da vielleicht meine Vorgeschichte bei diesem Thema eine wichtige Rolle spielt, werde ich versuchen sie möglichst kurz zusammen zu fassen (und hoffentlich verständlich): Das erste Mal selbstverletzt habe ich mich mit 12, die Narben sieht man bis heute (17) noch. Zu meinem Vater hatte ich lange kein gutes Verhältnis, da er geschäftlich viel unterwegs ist, zu meiner alkoholkranken und depressiven Mutter ist das Verhältnis mit den Jahren der Pubertät auch immer schlechter geworden, da ich keine Lust mehr auf diese Verwahrlosung hatte. Ich habe zwei Schwestern, bin selbst das Sandwichkind, meine Jüngere ist im Heim und meine Ältere ist ziemlich dominant, womit ich nicht gut klarkomme, da ich mich nicht gerne gegen jemanden auflehne. Jedenfalls haben wir meine Mutter endlich vor zwei Jahren rausgeschmissen, seitdem habe ich keinen Kontakt mehr zu ihr, meine kleine Schwester ist kurz darauf ins Heim gekommen, mein Vater kam mit heftigem Burn-Out für sechs oder acht Wochen auf Kur und ich war in der Zeit alleine mit meiner älteren Schwester Zuhause. Da ist es das erste Mal ausgebrochen... Vor knapp über einem Jahr kam es wieder so richtig heftig raus. Zuvor gab es natürlich auch diese Rückfälle, aber seit Papas Kur ist es extrem geworden. Häufiger. Ich schlafe jede verdammte Nacht mieserabel, bin hundemüde und möchte unglaublich gerne wieder mit dem Verhalten von vor ein paar Jahren anfangen. Ich dachte eigentlich, dass ich es durch Sport (3mal die Woche) in den Griff bekommen habe, aber anscheinend nicht... Es ist als wenn sie mir die Luft abschürt und so lange zudrückt, bis mir bereits schummrig wird - dann lässt sie mich los. Lässt mich einmal durchatmen, gibt mir zwei Sekunden der Erholung und schlägt mit doppelter Kraft zurück. Ich habe mich bereits einmal bei der Familientherapeutin gemeldet, weil ich mit ihr darüber reden wollte, aber als es dann so weit war und wir zusammen saßen habe ich gekniffen. Vielleicht bilde ich mir das alles nur ein und stelle mich dumm an? Dann mache ich mich bei denen zum Affen und stehle ihnen ihre Zeit, die sie deutlich besser als für mich verwenden können. Oh, was ich zuletzt noch sagen möchte: Das einzige was mich abhält sind Schuldgefühle gegenüber meinem Vater. Ich find das einfach dämlich, weil wenn es vorbei ist, dann können mir Schuldgefühle eh nichts mehr anhaben, nicht? Andererseits ist's natürlich gut, dass es etwas gibt was mich abhält... Die Frage ist nur für wie lange das so sein wird.
Jedenfalls danke an alle die sich hier einmal durchgelesen haben, vielleicht hat jemand von euch schon mal so eine ähnliche Situation erlebt und kann mir etwas Mut machen.