Hallo, ihr Lieben,
ich schreibe euch mal, weil ich einen Rat brauche.
Und zwar gehts es, wie schon im Titel geschrieben, darum, dass ich einfach nicht mehr kann und körperlich und seelisch einfach am Ende bin.
Bei mir wurden ja im letzten Herbst Depressionen diagnostiziert, aber diesmal habe ich einfch ein ganz anderes Gefühl in mir als die ganzen Jahre zuvor, deshalb glaube ich, dass es etwas anderes ist als die Depression und ich glaube, dass es mit meiner Arbeit zusammenhängt.
Ich arbeite als Erzieherin in einer Krippe. In jeder Gruppe (insgesamt 4) sind 10 Kinder und 2 Vollzeit- und eine Teilzeitkraft.
In meiner Gruppe sind wir aber seit Januar 2012 nur zu zweit; wir hatten zwischendrin mal für 3 Monate eine Praktikantin und das wars. Meine damalige Kollegin wurde mit der Zeit immer fauler, hat nichts mehr gemacht außer Elterngespräche für ihre Eingewöhnungskinder. Alles blieb an mir hängen. Sie ist Ende März gegangen und ich habe direkt zum 1.4. eine neue Kollegin bekommen; die aber keine Fachkraft ist. Da bei uns, so wie in jeder Kita, Personalmangel herrscht, arbeitet sie momentan Vollzeit, reduziert aber zum 1.10. auf 30 Stunden. Naja, bisher hat sie von alleine nichts gemacht; immer muss ich ihr alles auftragen, was es so in der VB (Vorbereitung bzw. Kinderfreie Arbeitszeit) so zu tun gibt. Aber selbst das macht sie nicht.
Somit bleibt der ganze Sch... (sorry) an mir hängen. Meist sitze ich einen Tag des Wochenendes auf der Arbeit, weil unter der Woche einfach keine Zeit mehr bleibt. Vorletzte Woche waren es 8 Stunden, in denen ich VB gemacht habe.
Naja, letzte Woche hatten wir ein Gespräch mit der Chefin, in dem wir die DInge, die in der VB gemacht werden sollen, zwischen uns beiden aufgeteilt haben. Naja, egal.
Auf jeden Fall ist es so, dass ich merke, dass ich mich emotional immer mehr von den Kindern entferne, es mir egal ist, wie es ihnen geht, hauptsache, sie haben gegessen, geschlafen und wurden gewickelt. Ansonsten interessieren sie mich nicht mehr. Hauptsache, nach außen, vor allem gegenüber den Eltern, die Fassung wahren.
Ich wollte nie eine Erzeherin sein, die ohne Herz arbeitet, aber genau das tue ich momentan.
Ich habe einfach keine emotionale Kraft mehr, das jeden Tag durchzustehen.
Und körperlich bin ich genauso am Ende. Ich brauche morgens 2 Stunden, um mich aus dem Bett zu quälen (ja, es ist eine Qual), habe kaum Kraft, die Kinder auf den Wickeltisch zu heben geschweige denn, die Beine hochzuheben, um die Windel zu wechseln. Abends komme ich heim und geh ins Bett, weil ich zu nichts mehr Kraft und Lust habe. Genauso am Wochenende. Da schaff ich es zwar manvhmal, auf die Arbeit zu fahren und VB zu machen, aber Privatleben? Was ist das?
Ich kann die Kinder nicht mehr auf den Arm nehmen, um mit ihnen zu kuscheln, weil sie mir alle einfach zu schwer sind.
Ich weine mich jeden Abend in den Schlaf, weil ich nicht mehr kann.
Im Grunde arbeite ich seit über einem Jahr über meine Kräfte und es wird immer schlimmer. Zwischendrin gibt es immer mal wieder Phasen, in denen es nicht so extrem ist, aber immer vorhanden.
Außerdem kann ich weder abends noch am Wochenende richtig abschalten; ich bin in Gedanken immer bei der Arbeit. Vor ca. 3 Monaten hatte ich eine Panikattacke; mein Hausarzt schiebt es auf den Stress, den ich vor den Ferein hatte (da mussten auch die Abschlussmappen für die Großen gemacht werden und dann halt 7 Entwicklungsberichte schreiben und die dazugehörigen Elterngespräche führen) und diese kommen momentan immer häufiger (momentan jede Woche mindestens eine).
Außerdem habe ich wieder Schlafstörungen und schlafe nur noch 2-3 Stunden pro Nacht.
Da wundert es mich auch nicht, dass ich in der letzten Zeit immer öfter gefragt werde, ob ich krank sei, weil ich so blass wäre und um die Augen herum nicht gut aussehen würde.
Anfang Oktober habe ich ein Gespräch mit meiner Chefin, in dem ich mit ihr darüber reden will, aber ich musste das alles einfach jetzt schon mal loswerden.
Danke fürs Lesen!