
Puh, Suizid in ferner Zukunft. Als ich vierzehn war, dachte ich niemals, dass ich mein achtzehntes Lebensjahr erlebe und es kam trotzdem. Ähnlich ging es mir mit dem fünfundzwanzigsten Geburtstag und doch kam er. Jetzt glaube ich nicht, dass ich den dreißigsten Geburtstag erleben werde, aber ich könnte mich irren. Bisher habe ich allen Versuchen und Widrigkeiten zum Trotz überlebt. Wenn es einen Gott gibt, will er das ich lebe. Dennoch versuche ich meine Angelegenheiten zu regeln, für den Fall vorzuarbeiten, dass ich mich doch töte. In schlechten Phasen kann dazu auch gehören, dass ich Beziehungen sabotiere, damit ich vielleicht etwas weniger vermisst werde. Selbstmord wäre für mich eine egoistische Tat, ein Geschenk an mich selbst, während ich anderen Leid bringe. Deshalb muss der Tod stets in der Ferne liegen, aufgeschoben wenn auch nicht aufgehoben. Ich kann zwar nicht dafür garantieren, dass ich mich nicht "ungeplant" töte, aber das System funktioniert ganz gut, wenn die Ferne stets die Ferne bleibt. Ich verstehe es, wenn jemand gehen will, kann es ihm oder ihr nicht zum Vorwurf machen, aber ich bitte um Verständnis dafür, wenn ich meine, dass es wenig gibt, das man seinen Freunden und Angehörigen antun kann, das schlimmer wäre.
--Selbst wenn du nicht mehr dran glaubst, kämpfe weiter bis der Krieg ums Leben gewonnen ist, sonst verpasst du vielleicht den schönsten Teil--