Erinnerungsstücke von Verstorbenen aufbewahren?
Verfasst: Do. 23.06.2016, 10:06
Hallo. Ich weiß nicht, inwieweit das hier rein passt. Ich hoffe ich bin hier richtig.
Ich habe ja bereits erzählt, dass mein Opa an den Folgen eines Herzinfarktes, bzw. der darauf folgenden Lungenentzündung gestorben ist. Ich bin... immer noch nicht ganz da. Ich funktioniere tagtäglich, weiß gar nicht so recht, wie ich meinen Alltag schaffe. Abends weiß ich nicht, wie der Tag vergangen ist. Im Moment weiß ich gar nicht, wie ich wieder auf die Beine kommen soll. Ist das immer so schlimm? Verliert man immer so extrem den Boden unter den Füßen? Dann will ich gar nicht wissen, was passiert, wenn meinen Eltern etwas schlimmes zustößt... Naja, da will ich auch nicht weiter drüber nachdenken. Wobei der Gedanke immer wieder aufkommt. Trotzdem versuche ich es wegzuschieben.
Ich habe mich die letzten eineinhalb Wochen extrem mit dem Thema Tod und alles dazugehörige beschäftigt. Ich habe das Gefühl, es hilft mir ein bisschen. Wenn auch nicht wirklich genug, damit ich wieder einen freien Kopf bekomme. Entweder dauert es noch ziemlich lange, bis der Fall eintritt oder es bleibt ewig. Im Moment habe ich eher das Gefühl, dass es ewig bleiben wird. Es tut so weh ihn nicht mehr zu sehen, ihn so sehr zu vermissen. Meine Mutter trauert auch, das weiß ich. Aber es gab in den paar Tagen Momente wo ich mir dachte, wo ist ihre Trauer hin? Man könnte meinen, sie hat das alles schon überstanden. Ihr gehts gut. Sie lacht, ist ganz normal, als wäre nichts gewesen. Und am nächsten Tag ist sie wieder voller Traurigkeit. Wie macht sie das, frage ich mich oft. Der Menschheit zu zeigen, ihr geht es gut, obwohl genau das Gegenteil der Fall ist. Ich kann das nicht... Jeder sieht mir an, wie es mir geht.
Gestern Abend konnte ich nicht schlafen und hat wieder ein bisschen weiter gelesen. Deswegen bin ich heute unsagbar Müde.. Selbst dran Schuld bin ich, das weiß, aber ich brauchte das. Ich hab mich auch über die Beerdigungen an sich informiert. Ich hatte mit der Planung nicht viel zu tun. Mein Opa hat ein Erdgrab bekommen. Traditionsgemäß. Aber es gibt ja Gefühlt tausende Möglichkeiten, wie man sich beerdigen lassen kann. Und sogar noch Erinnerungsstücke machen lassen kann. Leider lese ich das zu spät. Ich hätte gerne einen Fingerabdruck von ihm gehabt. Am liebsten den Daumen, weil er mir damit immer meine Schmerzenstränen weggewischt hat, wenn ich mir weh getan habe, früher... Alles andere, Gegenstände, will ich gar nicht. Ich verbinde zwar meine Kindheit ein wenig damit, aber nicht direkt ihn. Hätte ich eher davon erfahren, hätte ich mir einen Ring machen lassen, mit seinem Daumenabdruck. Ich hätte etwas bei mir, das mich an die kleinen, schönen Momente erinnert. Ja, ich habe ihn auch so immer in meinem Herzen. Das gibt mir etwas Trost und doch tut es auch unglaublich weh. Als würde ihn mir jemand entreissen wollen. Würdet ihr so was anfertigen lassen? Einen Abdruck von dem geliebten Menschen als Erinnerungsstück? Ich finde, mit Fingerabdrücken verbindet man viel mehr als mit einer Brille, einem Taschentuch oder einer Taschenuhr. So geht es mir jedenfalls. Das erste mal habe ich in einem Blog davon erfahren. Ich hab ihn mir leider nicht gespeichert. Klang wirklich schön, wie das beschrieben wurde. Hier habe ich dann das erste mal gesehen, wie so etwas aussehen kann. Unglaublich schön, finde ich. Nur leider ist es jetzt einfach zu spät... Ich will meinen Opa zurück...
Entschuldigt bitte den langen Text... Ich wollte eigentlich gar nicht so viel schreiben. Ich glaube mein Hirn und meine Hände haben sich gerade einfach selbstständig gemacht.
Danke euch fürs lesen. Ich hoffe, euch geht es gut.
Liebe Grüße, Mali
Ich habe ja bereits erzählt, dass mein Opa an den Folgen eines Herzinfarktes, bzw. der darauf folgenden Lungenentzündung gestorben ist. Ich bin... immer noch nicht ganz da. Ich funktioniere tagtäglich, weiß gar nicht so recht, wie ich meinen Alltag schaffe. Abends weiß ich nicht, wie der Tag vergangen ist. Im Moment weiß ich gar nicht, wie ich wieder auf die Beine kommen soll. Ist das immer so schlimm? Verliert man immer so extrem den Boden unter den Füßen? Dann will ich gar nicht wissen, was passiert, wenn meinen Eltern etwas schlimmes zustößt... Naja, da will ich auch nicht weiter drüber nachdenken. Wobei der Gedanke immer wieder aufkommt. Trotzdem versuche ich es wegzuschieben.
Ich habe mich die letzten eineinhalb Wochen extrem mit dem Thema Tod und alles dazugehörige beschäftigt. Ich habe das Gefühl, es hilft mir ein bisschen. Wenn auch nicht wirklich genug, damit ich wieder einen freien Kopf bekomme. Entweder dauert es noch ziemlich lange, bis der Fall eintritt oder es bleibt ewig. Im Moment habe ich eher das Gefühl, dass es ewig bleiben wird. Es tut so weh ihn nicht mehr zu sehen, ihn so sehr zu vermissen. Meine Mutter trauert auch, das weiß ich. Aber es gab in den paar Tagen Momente wo ich mir dachte, wo ist ihre Trauer hin? Man könnte meinen, sie hat das alles schon überstanden. Ihr gehts gut. Sie lacht, ist ganz normal, als wäre nichts gewesen. Und am nächsten Tag ist sie wieder voller Traurigkeit. Wie macht sie das, frage ich mich oft. Der Menschheit zu zeigen, ihr geht es gut, obwohl genau das Gegenteil der Fall ist. Ich kann das nicht... Jeder sieht mir an, wie es mir geht.
Gestern Abend konnte ich nicht schlafen und hat wieder ein bisschen weiter gelesen. Deswegen bin ich heute unsagbar Müde.. Selbst dran Schuld bin ich, das weiß, aber ich brauchte das. Ich hab mich auch über die Beerdigungen an sich informiert. Ich hatte mit der Planung nicht viel zu tun. Mein Opa hat ein Erdgrab bekommen. Traditionsgemäß. Aber es gibt ja Gefühlt tausende Möglichkeiten, wie man sich beerdigen lassen kann. Und sogar noch Erinnerungsstücke machen lassen kann. Leider lese ich das zu spät. Ich hätte gerne einen Fingerabdruck von ihm gehabt. Am liebsten den Daumen, weil er mir damit immer meine Schmerzenstränen weggewischt hat, wenn ich mir weh getan habe, früher... Alles andere, Gegenstände, will ich gar nicht. Ich verbinde zwar meine Kindheit ein wenig damit, aber nicht direkt ihn. Hätte ich eher davon erfahren, hätte ich mir einen Ring machen lassen, mit seinem Daumenabdruck. Ich hätte etwas bei mir, das mich an die kleinen, schönen Momente erinnert. Ja, ich habe ihn auch so immer in meinem Herzen. Das gibt mir etwas Trost und doch tut es auch unglaublich weh. Als würde ihn mir jemand entreissen wollen. Würdet ihr so was anfertigen lassen? Einen Abdruck von dem geliebten Menschen als Erinnerungsstück? Ich finde, mit Fingerabdrücken verbindet man viel mehr als mit einer Brille, einem Taschentuch oder einer Taschenuhr. So geht es mir jedenfalls. Das erste mal habe ich in einem Blog davon erfahren. Ich hab ihn mir leider nicht gespeichert. Klang wirklich schön, wie das beschrieben wurde. Hier habe ich dann das erste mal gesehen, wie so etwas aussehen kann. Unglaublich schön, finde ich. Nur leider ist es jetzt einfach zu spät... Ich will meinen Opa zurück...
Entschuldigt bitte den langen Text... Ich wollte eigentlich gar nicht so viel schreiben. Ich glaube mein Hirn und meine Hände haben sich gerade einfach selbstständig gemacht.
Danke euch fürs lesen. Ich hoffe, euch geht es gut.
Liebe Grüße, Mali