von Exitus » Mo. 02.05.2005, 20:02
Tagebuch "eines" Mädchens
Gedanken umschweifen den Unsinn des Lebens...
Ich habe aufgehört zu fühlen- so kommt es mir jetzt vor...
Die Gleichgültigkeit nimmt überhand und doch ist mir nicht alles egal... Wobei im Grunde genommen doch wieder alles egal ist...
Somit erscheint es ebenso egal zu sein zu leben, wie zu sterben... Egal ob heute oder in 60 Jahren... So erscheint es ebenso egal zu sein, was in der Zeit dazwischen passiert...
Ich schwebe in der Dunkelheit und treibe ab...
Ich mag nicht die Nähe spüren, die ich mir ersehne...
Ich fürchte mich dem Leben aber möchte ich wirklich sterben?
Ich wünsche mir das Leid, doch ist es nicht das was ich mir wünsche...
Ich sehe das Fenster, doch kann man das Glas nicht wirklich sehen...
Ich möchte fliegen, doch fürchte ich mich zu fallen...
Ich falle ständig, aber liege entkräftet am Boden...
Ich möchte anderen Schmerzen ersparen, doch füge ich ihnen immer wieder neue zu...
Ich sehe den Baum wachsen, doch liegt er schon tot auf der Erde...
Ich sehe in den Himmel, doch kann sein Ende nicht erkennen...
Ich spüre Mitleid, doch sehe die Hoffnung nur bei anderen...
Ich hege große Ziele, doch bin ich so ziellos wie noch nie...
Ich fürchte mich vor dem Licht, doch die Dunkelheit macht mir Angst!
Ich schließe die Augen und sehe immer noch...
Ich spüre Flügel, doch sind keine da...
Ich höre Stimmen, aber es sind keine da...
Ich sehe dich und spüre dich, doch du bist nicht da...
Gespalten wandere ich zwischen zwei Welten... Zwei mir so arg vertraute Welten... Doch der Steg ist so schmal, die Gefahr zu stürzen so groß...
Ich sehe die Hände auf der einen Seite, die mich auffangen würden – doch sie machen mir Angst. Erscheinen nach mir zu greifen, mich nicht mehr loszulassen... Die andere Seite verspricht Ruhe, doch ist kein Ende zu erkennen... Bodenlos... Ich möchte mich nicht entscheiden... Habe den Willen beide zu bestreiten und in beiden unterzugehen... Black & White... Keine Farben... Kein Lichtlein brennt... Das Schwarz und Weiß vermischt sich zu einem einzigen grau... Ein grauer Schleier, der mich nichts mehr erkennen lässt...
Mir fehlt der Mut zum Leben und doch gehe ich stets auf Risiko, wenn es um mein Leben geht...
Die Wolken ziehen am Himmel vorbei... So sanft und frei... Ich möchte zu einem kleinen Windhauch werden...
Eine eiskalte Brise in einer riesigen Wüste... Ein kleiner Wassertropfen, der zu Boden fällt... Entweder sich im großen Meer vereint oder der kühlen Erde etwas Feuchtigkeit spendet...
Eine kleine Melodie, die durch die Köpfe geistert... Beruhigend besummt auf dem letzten Weg....
So schließe ich die Augen und geh zur Ruh...
Doch klirrend laut, erdröhnt die Welt... Reißt mich hinaus aus meinem Traum... ZU kalt und hart erscheint die falsche Realität...
Ich bin nicht ich, denn ich kenne mich nicht... Ich weiss nicht wer ich bin, bin ich denn noch? War ich jemals ich? Was bin ich schon? Ein einmaliges Nichts, wie jeder hier und da und nirgendwo im Irgendwo...