Da wurde Zoe ganz traurig und eine Träne kullerte aus ihrem Auge. „Aber“, schniefte sie , „ich weiß doch gar nicht, wo du wohnst.“
„Und ich auch nicht“, gab Flora nachdenklich zurück. „Ich habe auf der Reise ja geschlafen.“
Zoe wischte sich mit ihrem Ärmel Nase und Augen ab, dachte kurz nach und sagte dann: „Ich hab eine Idee: Du bleibst hier, und ich schaue, was ich tun kann.“
Und das tat Zoe. Sie fragte ihren Papa, ob er nicht heute wieder in den Wald gehen würde, um Holz zu machen. Das wollte er. Da bettelte Zoe, dass sie doch mit dürfe.
Aber Christof gab zurück: „Da wird dir doch bloß langweilig!“
„Nein, nein“, widersprach Zoe, „ganz bestimmt wird mir nicht langweilig. Ich sammele Walderdbeeren und nehme ein Buch mit und etwas zum Malen... und... ach bitte bitte, nimm mich mit!“
Und weil Christof seiner kleinen Tochter nur wenig abschlagen kann, meinte er: „Also gut. Geh dich anziehen, danach frühstücken wir, und dann geht’s gleich in den Wald.“
„Yippie!“, jubelte Zoe. Christof wunderte sich zwar etwas über Zoes plötzliche Begeisterung für Waldarbeit. Aber er freute sich auch.
„Alles klar!“, rief Zoe in ihr Zimmer hinein. „Flora? Wo bist du?“
„Hier!“, kam es vergnügt aus der Ecke. Flora hatte es sich in Zoes Puppenhaus gemütlich gemacht.
„Also“, sprudelte es aus Zoe hervor, „mein Papa fährt gleich wieder in den Wald und nimmt mich mit. Wenn wir da sind, sage ich einfach, dass ich spielen gehe, und dann zeigst du mir, wo du wohnst. Und du bist wieder zuhause, und ich weiß, wo du wohnst, und dann kann ich dich oft besuchen, und...“
„Halthalt!“, lachte Flora, „langsam, ich verstehe dich ja gar nicht!“
Da wiederholte Zoe alles noch einmal und zog sich dabei an. Dann packte sie in ihren Rucksack ein paar Malsachen und Spielzeug.
„So, jetzt musst du da auch noch rein!“
Also hüpfte Flora in den Rucksack, und Zoe machte ihn nicht ganz zu, damit die kleine Fee noch Luft bekam.
„Das sollte gehen“, sagte Zoe zufrieden, trug den Rucksack vorsichtig die Treppe hinunter und stellte ihn neben die Tür.
Rasch frühstückte sie etwas und drängte dann: „Können wir nicht endlich fahren?“
„Ja doch!“, sagte Christof und packte seine Sachen.
- flora 10.jpg (52.78 KiB) 1716-mal betrachtet