Nachtschatten
Verfasst: Mo. 12.03.2007, 19:15ich warte. Seit zwei Stunden warte ich.
Ein leiser Ärger beschleicht mich, wie ich nun so lange im Dunkeln verborgen bin.
In dem Haus ist es still, doch ich weiß, dass der Mann noch auf ist. Jede Nacht sieht er die gleiche Sendung.
Die roten Ziffern blinken, die nächste Stunde hat begonnen. Die Zeit rinnt mir durch die Finger, und ich bin untätig. Durch die Ritzen der alten Läden dringt ein schwacher Lichtschein, man sieht das Licht der Sterne in der Luft. Kühle Luft sickert herein.
Plötzlich: Schritte. Auf dem Flur. Nähern sich. In Filzpantoffeln. Ich halte den Atem an. wage nicht, mich zu rühren.
Die angelehnte Tür wird aufgeschoben, nur ein Stück. Mein Herz schlägt, nicht stark, aber trotzdem fürchte ich fast, er könnte es hören.
Ich hoffe, dass das Licht nicht ausreichen möge, will nicht gesehen werden. Darf es nicht. Nicht jetzt. Niemals.
Er ist im Hausmantel, trägt darunter nur eine Pyjamahose. Er tritt herein. Ich kann seinen Atem hören…noch.
Beinahe lautlos geht er zum Fenster, ich habe es einen Spalt offen gelassen. Er schließt es. Ich werde es wieder öffnen, sobald er schläft. Gleich. Er wirft einen Blick in meine Richtung. Ich bete, merke selbst, dass ich verkrampft bin. Er sieht wieder weg. Scheint beruhigt zu sein. Ich mache die Augen wieder ganz auf. Langsam schließt er die Tür. Ich atme auf. Nicht zu sehr, nicht, dass er es hört. Seine Frau schläft nebenan. Sie stellt keine Gefahr dar. Das Schlafmittel steht neben ihrem Bett. Wie immer. Zwei Kapseln, eine starke Dosis. Er nimmt nur eine. Ich muss aufpassen. Die Zahlen springen. Die neue Stunde, blutrot, leuchtet durch die kalte Finsternis zu mir. Die nackten Mauern scheinen den Schnee von außen nach innen zu tragen.
Ich lausche. Es ist still. Sehr still. Ich warte. Seit vier Stunden warte ich.
Jetzt ist es soweit. Ein letzter Blick auf die roten Zahlen. Ich trete aus dem Schatten, aus dem Zimmer, leise.
Kein Laut ist zu hören. Die Wohnung unten steht leer, die oberen sind in Urlaub. Ich bin trotzdem leise, trete behutsam auf. Will nichts riskieren.
Vorsichtig schiebe ich mich in der Dunkelheit an der Wand, vorbei an der geöffneten Schlafzimmertür, entlang. Leises Atmen liegt in der Luft. Die Kapsel beginnt, zu wirken.
Vorbei an den Fernsehsesseln, dem dunklen Kasten. Das Wohnzimmer. Holztafeln und Spiegel bedecken die Wand. Ich weiß, was ich suche.
Meine Finger zittern, fahren suchend über die Fläche. Finden einen Spalt. Ich muss mich beruhigen.
Kalt liegt das Glas in meinen Händen, als ich es herausnehme, langsam, lauschend.
Behutsam, auf das kleinste Geräusch achtend, drehe ich den Hebel. Die Küchenuhr zeigt 3.17 Uhr.
Ein leiser Ärger beschleicht mich, wie ich nun so lange im Dunkeln verborgen bin.
In dem Haus ist es still, doch ich weiß, dass der Mann noch auf ist. Jede Nacht sieht er die gleiche Sendung.
Die roten Ziffern blinken, die nächste Stunde hat begonnen. Die Zeit rinnt mir durch die Finger, und ich bin untätig. Durch die Ritzen der alten Läden dringt ein schwacher Lichtschein, man sieht das Licht der Sterne in der Luft. Kühle Luft sickert herein.
Plötzlich: Schritte. Auf dem Flur. Nähern sich. In Filzpantoffeln. Ich halte den Atem an. wage nicht, mich zu rühren.
Die angelehnte Tür wird aufgeschoben, nur ein Stück. Mein Herz schlägt, nicht stark, aber trotzdem fürchte ich fast, er könnte es hören.
Ich hoffe, dass das Licht nicht ausreichen möge, will nicht gesehen werden. Darf es nicht. Nicht jetzt. Niemals.
Er ist im Hausmantel, trägt darunter nur eine Pyjamahose. Er tritt herein. Ich kann seinen Atem hören…noch.
Beinahe lautlos geht er zum Fenster, ich habe es einen Spalt offen gelassen. Er schließt es. Ich werde es wieder öffnen, sobald er schläft. Gleich. Er wirft einen Blick in meine Richtung. Ich bete, merke selbst, dass ich verkrampft bin. Er sieht wieder weg. Scheint beruhigt zu sein. Ich mache die Augen wieder ganz auf. Langsam schließt er die Tür. Ich atme auf. Nicht zu sehr, nicht, dass er es hört. Seine Frau schläft nebenan. Sie stellt keine Gefahr dar. Das Schlafmittel steht neben ihrem Bett. Wie immer. Zwei Kapseln, eine starke Dosis. Er nimmt nur eine. Ich muss aufpassen. Die Zahlen springen. Die neue Stunde, blutrot, leuchtet durch die kalte Finsternis zu mir. Die nackten Mauern scheinen den Schnee von außen nach innen zu tragen.
Ich lausche. Es ist still. Sehr still. Ich warte. Seit vier Stunden warte ich.
Jetzt ist es soweit. Ein letzter Blick auf die roten Zahlen. Ich trete aus dem Schatten, aus dem Zimmer, leise.
Kein Laut ist zu hören. Die Wohnung unten steht leer, die oberen sind in Urlaub. Ich bin trotzdem leise, trete behutsam auf. Will nichts riskieren.
Vorsichtig schiebe ich mich in der Dunkelheit an der Wand, vorbei an der geöffneten Schlafzimmertür, entlang. Leises Atmen liegt in der Luft. Die Kapsel beginnt, zu wirken.
Vorbei an den Fernsehsesseln, dem dunklen Kasten. Das Wohnzimmer. Holztafeln und Spiegel bedecken die Wand. Ich weiß, was ich suche.
Meine Finger zittern, fahren suchend über die Fläche. Finden einen Spalt. Ich muss mich beruhigen.
Kalt liegt das Glas in meinen Händen, als ich es herausnehme, langsam, lauschend.
Behutsam, auf das kleinste Geräusch achtend, drehe ich den Hebel. Die Küchenuhr zeigt 3.17 Uhr.
