Angehörige - Den Kreislauf unterbrechen - Lösung gesucht

In diesem Forum geht es um psychotische Störungen und Symptome (wie z.B. Wahn, Paranoia und Halluzinationen) und das Krankheitsbild der Schizophrenie.

Angehörige - Den Kreislauf unterbrechen - Lösung gesucht

Beitragvon toskana » Do. 02.04.2009, 11:54

Hallo,

ich schreibe wegen meinem Schwager. Dieser leidet seit ca. 7 Jahren unter einer paranoide Schizophrenie. Ehrlich gesagt sehen wir so langsam keinen Chance auf Heilung mehr, sondern eher die Suche nach einem Weg, wie damit umzugehen ist. Seit einigen Jahren gesellt sich zu der Krankheit noch eine Alkoholsucht dazu. In erster Linie trinkt er sich Abends in den Schlaf, und ist der Meinung, dass dies ihm hilft (was evtl. auch sein mag, die Stimmen abzuschwächen).

Im Moment ist er in einer starken Psychose. Die Medikamente schlagen nicht mehr richtig an, bzw. setzt er Sie selbst aufgrund der Nebenwirkungen wie Sehschwäche ab. Gestern Abend war es nach einem Telefonat, welches aufgrund der Stimmen und anderen Personen bei Ihm im Raum (er war alleine daheim), mehrmals unterbrochen wurde, wieder so weit:

Die Frage: Wie soll es weitergehen?

Er ist 27 Jahre alt, bekommt Rente, eine Reha wurde bereits zwei mal abgelehnt. Besteht überhaupt eine Chance eine Reha zu bekommen, wenn er nicht "arbeitsfähig" ist.

Die Familie ist der Meinung, dass er keine Verantwortung, aufgrund seiner Krankheit, für sich selbst tragen kann, weiß aber auch nicht weiter. Kann man ihn grundsätzlich zu einer Reha oder zu einem Umzug "zwingen". Der hört sich brutal an, aber zuschauen wie er absifft und (aufgrund der Medikamente, Sucht + Erkrankung) weiter in ein Loch rutscht, kann es auch nicht sein. Der hat halt keinen Bock auf nichts, aber wenn er mal weg von Zuhause ist und soziale Kontakte und eine Aufgabe hat, passt es.

Zum Einen geht es darum: Was machen wir aktuell mit seiner starken Psychose?. Wir versuchen heute seinen Psychiater zu erreichen.

Die andere Frage ist: Wie kann es auf Dauer weitergehen? Zuschauen, wie er immer mehr trinkt und auch körperlich verwahrlost ist auch nicht die Lösung. Er war mal in einer anthroposophischen Klinik, zum Einstellen der Medikamente und fand es, im Gegensatz zum Landeskrankenhaus, ganz gut dort. Er konnte regelmäßig im Garten arbeiten, Körbe flechten...es gab ganz gutes Essen, nette Leute in seinem Alter kennengelernt...hat gepasst.

Meine Frage ist: Was können wir als Angehörige langfristig tun, um den Kreis aufgrund seiner Sucht und psychischen Erkrankung zu durchbrechen? Gibt es in Baden bzw. südlichen Teil von Baden-Württemberg betreute Wohnprojekte für junge Menschen mit einer (chronischen) psychischen Erkrankung, die in Ordnung gehen? Kennt da jemand etwas? Ich meine damit eher so etwas wie eine betreute Wohngemeinschaft auf dem Bauernhof, mit ärztlicher und psychologischer Überwachung und Betreuung....?

Eine Reha-Einrichtung vor Ort hat er sich vor einiger Zeit angeschaut. Allerdings war auch da die Frage "wer soll die Kosten tragen?" Raus kam dabei nichts. Wir würden uns über Tipps sehr freuen, wenn jemand ähnliche Erfahrungen hat.

Unsere Frage sind: Was langfristig tun? Kann man ihn zu einer Reha oder einem Umzug zwingen? Besteht eine Chance auf eine Reha, wenn er Rente bekommt? Kennt jemand in Süddeutschland eine Wohn-Einrichtung für junge Menschen mit Nähe zur Natur? Wenn ja, wer bezahlt so etwas? Die Rentenkasse? Kennt jemand ein Beratung per Telefon oder E-Mail, die uns evtl. weiterhelfen können?

Beste Grüße,

+ DANKE,

Jürgen
toskana
 

Re: Angehörige - Den Kreislauf unterbrechen - Lösung gesucht

Beitragvon Amon » Do. 02.04.2009, 12:08

Hallo Jürgen!

Der soziale Dienst euer örtlichen Diakonie oder Caritas kann euch die Fragen sicherlich besser beantworten, als wir hier im Forum. Ich würde dort an deiner Stelle eine Mail schreiben oder anrufen.

Gruß Amon
Amon
 

Re: Angehörige - Den Kreislauf unterbrechen - Lösung gesucht

Beitragvon toskana » Do. 02.04.2009, 12:27

Hallo Amon,

Vielen Dank für den Tipp! Das werden wir auf jeden Fall machen. Vielleicht weiß jemand aber auch hier bereits eine erste Antwort...wir würden uns freuen.
toskana
 

Re: Angehörige - Den Kreislauf unterbrechen - Lösung gesucht

Beitragvon ich » Do. 02.04.2009, 15:28

Hi,

insgesamt kann ich dir leider auch nciht helfen. Ich komm aus Stuttgart und hör mich mal um.
Ansonsten kann man grundsätzlich niemanden zum Umzug o.ä. "zwingen", solang er fähig ist selber zu entscheiden und nicht gerade unzurechnungs ist.....

Drück dir die Daumen, dass was in die Gänge kommt.
ich
 


Re: Angehörige - Den Kreislauf unterbrechen - Lösung gesucht

Beitragvon Mulle » Fr. 03.04.2009, 16:09

hallo jürgen,
grundsätzlich bedarf es zur suchtbekämpfung auch den willen deines schwagers. ihr könnt noch so voller guter vorsätze sein...wenn er nicht will, wird sich da gar kein rad drehen.
da er aber auch in einem akuten psychotischen schub ist, wäre ein stationärer aufenthalt in einer psych. klinik ratsam. auch von dort aus kann man mit hilfe von den ärzten und vor allem der sozialarbeit, an projekte anbinden, die wg`s für psychisch kranke anbieten.
ansonsten wären die ratschläge meiner vorschreiber auch sehr empfehlenswert.
ist bei ihm denn die gesetzliche betreuung schon geregelt?
Mulle
 

Re: Angehörige - Den Kreislauf unterbrechen - Lösung gesucht

Beitragvon toskana » Fr. 03.04.2009, 17:27

Vielen Dank für die hilfsreichen Antworten! Das bringt uns bereits ein Stück weiter und die Sozialberatung wird kommende Woche kontaktiert. Zu der letzten Frage "Ist bei ihm denn die gesetzliche Betreuung schon geregelt?" Ich sehe noch nicht ganz die Vorteile einer gesetzlichen Betreuuung...was bringt denn diese?

Beste Grüße und ein schönes Wochenende,

Jürgen

:::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::
toskana
 

Re: Angehörige - Den Kreislauf unterbrechen - Lösung gesucht

Beitragvon Mulle » Sa. 04.04.2009, 10:44

wenn dein schwager aufgrund seiner erkrankung nicht mehr "geschäftsfähig" ist oder für sich selbst in allen dingen des lebens nicht mehr fürsich selbst sorgen kann, ist ein betreuung recht günstig. diese beantragt man beim zuständigen amtsgericht. als familenangehöriger kann man die betreuung übernehmen. das geht in verschiedene bereiche: geldfürsorge, aufenthalts- und bestimmungsrecht, gesundheitsfürsorge, vertreter in postangelegenheiten u.s.w.. das entscheidet nach prüfung dann das gericht. es können auch gerichtliche Berufsbetreuer bestellt werden. das alles sollte man sich erst mal nach einer beratung durch den kopf gehen lassen und dann entscheiden.
Mulle
 

Re: Angehörige - Den Kreislauf unterbrechen - Lösung gesucht

Beitragvon ABİDE » So. 07.06.2009, 15:45

ich hatte mal einen freund der hatte schizufrinie er hat sich letztes ja im herbst das leben genommen ich hatte aus angst mich von ihn abgewendet tu mir ein gefallen sei immer für deinen bekannten da lass ihn wenig allein das er das gefühl krigt nicht einsam zu sein hätte ich dasgemacht wwer mein freund vieleicht noch am leben weiler immer die nähe nach meinen parntner und mir suchte
ABİDE
 


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