Psychische Erkrankung = Blockade

In diesem Forum geht es um psychotische Störungen und Symptome (wie z.B. Wahn, Paranoia und Halluzinationen) und das Krankheitsbild der Schizophrenie.

Psychische Erkrankung = Blockade

Beitragvon Zwahod » Do. 03.02.2011, 13:49

Hallo - ich schreibe, weil ich eines unbedingt loswerden will. Ich habe eine Schizoaffektive Störung die medikamentös gut im Griff ist- auch fühle ich mich in meiner Haut wieder einigermaßen wohl. Also nicht sediert sondern ich bekomme beispielsweise meinen Haushalt ganz gut in Griff. Auch meinen nicht allzu ausgeprägten sozialen Kontakten gehe ich nach.

Ich fühle mich jedoch irgendwo arbeitsfähig, daher bin ich auch nicht mehr im Krankenstand sondern arbeitslos.
Andererseits fühle ich mich durch die Erkrankung aber auch blockiert. Oft wird meine seelische Erkrankung mit Diabetes verglichen, da man da auch täglich ein Medikament nehmen muss, aber so einfach ist es leider nicht.
Wenn es darum geht zu arbeiten vor allem dauerhaft, dann lässt die Energie ziemlich schnell nach. Ich hatte gerade ein Praktikum gemacht, bin aber diese Woche krankgeschrieben wegen einer Erkältung. Früher wäre ich trotz Erkältung hingegangen - allerdings ist es auch so, dass die Arbeiten sehr stumpfsinnig sind und ich nichts dazu lerne, fühle mich sogar teilweise ausgenutzt und ich bekomme es ja nicht mal bezahlt.

Andererseits war das ein erster bzw. zweiter Test zurück in den Arbeitsmarkt zu finden, auch wenn es keine Übernahme von vornherein gab. Also lauter Dinge die auf die Motivation schlagen.

Wie motiviert Ihr Euch? Meine Motivation Arbeiten zu gehen lässt immerwieder mal zu wünschen übrig. Zum anderen schlafe ich auch sehr gerne und befasse mich ungern mit meinem Leben. Andererseits möchte ich aber auch vorwärts kommen. Aber auf diese Art komme ich nicht vorwärts.

Ich befinde mich in einem Dilemma - sagt auch niemand: Du musst oder es bringt einen weiter.

Andererseits möchte ich wieder Teil der Gesellschaft werden und ein "normales Leben" führen. Ich hatte alles - bis der erneute Schub kam, nach 7Jahren - hätte ich das geahnt hätte ich die Medis nie reduziert -aber jetzt ist es so.
Meine Behandlung in der Psychiatrie war letztes Jahr im Juli abgeschlossen und da gehörte ich zu den fitteren.

Vielleicht hat jemand gute Tipps.
Zwahod
 

Re: Psychische Erkrankung = Blockade

Beitragvon Vanilla » Do. 03.02.2011, 14:21

Das ist echt ein Dilemma und ich kann dir leider nicht wirklich eine Antwort geben.
Ich habe auch oft Probleme mich zu motivieren, habe nicht genug Antrieb.
Es antworten dir sicher noch andere User im Forum.
Dir wurde dieses Leben gegeben, weil du stark genug bist um es zu leben.
Unbekannt

Ja, ich hasse meine MS und sie mich scheinbar auch. Aber manchmal sitzen wir auch zusammen und lachen gemeinsam über meinen Gang

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Re: Psychische Erkrankung = Blockade

Beitragvon kratzetatze » Do. 03.02.2011, 15:20

Hallo Zwahod,
ich bin selbst gerade auch arbeitslos und krank geschrieben. Und ich warte auch eine Arbeitsreha mit der unterschwelliger Hoffnung allerdings nicht mehr arbeiten gehen zu müssen, weil ich mich zu antriebslos fühle und zu unkonzentriert. Allerdings ist die Psychose noch nicht so lange her, d.h. letzten Herbst, auch schizoaffektiv.

Momentan, also bis zur Reha, habe ich unter anderem auch Ängste vor der Bewerbungspflicht (deswegen lasse ich mich auch krank schreiben), da bekomme ich richtig innere Unruhe. Man könnte sagen, dass mir auch Motivation fällt.

lg
kratzetatze
 

Re: Psychische Erkrankung = Blockade

Beitragvon senta » Do. 03.02.2011, 15:52

Hi Zwahod,
also ich habe nicht die gleiche Erkrankung wie Du, aber ich befinde mich in einer ähnlichen Situation.

Es ist schwer Tipps zu geben.
Ich war auch lange krankgeschrieben.
Ich habe zB jetzt (nach psychiatr. Behandlung und REHA) noch eine Art Schonfrist, ab März gibt es aber wohl auch wieder den Bewerbungsdruck und davor graut mir schon.

Ich habe Kontakt zu einem psychosozialen Beratungszentrum, und wir wollen versuchen, ob eine Fördermöglichkeit über das Integrationsamt möglich wäre.

Evtl. eine Förderung übers Arbeitsamt um einen Teilzeitjob zu schaffen in dem Bereich, in dem ich bereits ehrenamtlich arbeite.

Vielleicht wäre etwas Ähnliches bei Dir möglich?
Überhaupt ist ehrenamtliche Arbeit eine gute Möglichkeit, um sich auszuprobieren, aktiv zu werden und um evtl. nützliche Kontakte zu knüpfen, auch im Bezug auf die Arbeitssuche.
Wie wäre es denn mit einem Teilzeitjob?
Ich würde es auch nicht schaffen, von jetzt auf gleich wieder Vollzeit zu arbeiten!


das ist alles frustrierend, das glaube ich Dir, dabei möchtest Du sicherlich etwas machen und schaffen, klar :troest:
senta
 

Re: Psychische Erkrankung = Blockade

Beitragvon Zwahod » Do. 03.02.2011, 15:54

Wenigstens bin ich nicht der Einzige dem es so geht. Als ich jünger war und noch keine Psychosen hatte, hatte ich keine echten richtigen Vorbilder. Ich habe immer gedacht, ich werde alles mal anders machen, wenn ich eine Familie habe um dann Vorbild zu sein. Allerdings habe ich mich im Laufe der Jahre und auch bedingt durch die Erkrankung von diesem Wunschdenken immer weiter entfernt.
Zwahod
 


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