Hallo Liebe Gemeinde
Ich bin neu hier und will einfach mal dies Forum nutzen um meine Angst und Verzweiflung mizuteilen. Geteiltes Leid ist bekanntlich eine Erleichterung.
Zu meiner Person: ich bin 50J alt, und leide seit 17 Jahren an Depressionen und Ängsten mit teilweisen psychotischen Schüben. Mehrere Klinikaufenthalte, Psychotherapien usw. Die Psychotherapie wurde abgebrochen weil ich man mich als hoffnungslosen Fall und "austherapiert" betrachtete, was ja teilweise auch richtig ist. Denn irgendwann ist alles gesagt und man dreht sich nur noch im Kreis. Ich habe alles gelesen, was es zum Thema Depression und Angststörung gibt. Jeder sagt und meint etwas anderes. Daher habe ich es aufgegeben, mich an andere Leute zu wenden und mich diesbezüglich mitzuteilen.
Habe es trotz alle dem geschafft mich als Freiberufler über Wasser zu halten -
finanziell keine Sorgen.
Irgendwann bekam ich die Diagnose Persönlichkeitsstörung. Dies ist ja bekanntlich nicht heilbar.
Momentan nehme ich wieder Mirtazapin und bin damit etwas in Watte gepackt, was mir unheimlich
hilft. Die Probleme wrdenn aber dadurch nicht gelöst.
Habe vordergründig starke Angstgedanken. Teilweise werde ich beherrscht von irrationalen Ängsten -
so z.B. die Angst, die Sprache zu verlieren. Ich weiß, daß die Angst irrational ist und trotzdem schwirren solche Gedanken in meinem Kopf (daher denke ich, es ist der Übergang zum psychotischen Krankheitsbild)
Man kann seine Gedanken ja nicht austricksen - das habe ich immer wieder und über viele Jahre versucht, so nach dem Motto "jetzt geh ich unter die Menschen - laß mich ablenken - und bin fröhlich". Das funktioniert nicht. Das Unterbewußtsein ist zu stark. Genauso, funktioniert es nicht, wenn ich auf Krampf irgendwo hinfahre oder etwas unternehme, oder mir einen Urlaub zwangverordne. Auch hilft es nur ein wenig, wenn man sich ausheult, oder den Leuten etwas vorjammert.
So habe ich natürlich alle meine Freunde verloren. Bin alleine - es hat Zeiten gegeben, wo ich selbst vor meinen besten Freunden Angst hatte - das ist furchtbar. Ich schäme mich dafür und habe Schuldgefühle.
Ich denke das hängt mit Minderwertigkeitsgefühlen zusammen. Die habe ich immer gehabt, auch vor Ausbruch meiner Depression. Dazu kommt, daß ich homosexuell bin, also nicht mit einer Frau in einer Beziehung leben kann.
Mein Leben ist ein Scherbenhaufen - so sieht es momentan aus. Damit will ich an dieser Stelle für heute schließen. Vielleicht habt Ihr ja irgendeinen mutmachenden Kommentar. Darüber würde ich mich freuen.