Bei Ängsten ist es nun mal so, und es hat mir auch mal ein Oberarzt in Psychosomatik gesagt, dass die Besserung nur duch die immerwärende Konfrontation damit eintritt. Und du tust genau das. Du konfrontierst dich damit und versuchst es zu überwinden. Nochmals: RESPEKT.
Ich habe eine Angst schon überwunden: Nach der Scheidung hatte ich panische Angst vor dem Schlüsselklirren. Es klingt vielleicht lächerlich, aber für mich bedeutete es, vor allem wenn das Geräusch vor meiner Wohnungstür zu hören war, dass mein Mann gleich nach Hause kommt und dann - ich habe es mal so formuliert -
erst geht die Tür auf, dann geht die Klappe auf, dann geht es richtig los. Und das machte mir nach einigen Jahren große Angst. Eine Angst, die auch nach der Scheidung blieb. Ich bekam Schweißausbrüche, wenn meine Nachbarn ihre Türen aufschloßen. Irgendwann sagte ich mir aber und immer wieder, dass es MEINE Wohnung ist, dass mein Ex nicht reinkommen kann, wenn ich das nicht möchte. Nach und nach legte sich die Angst. Jetzt kriege ich nur gelegentlich einen kleinen Herzsprung, wenn ich mal Schlüssel klirren höre. Es ist jetzt nur ein Beispiel und ich habe noch dies oder jenes nach zu arbeiten.
Das hat mir aber zum ersten mal gezeigt, dass ich im Grunde keine Angst vor der Angst zu haben brauche. Ich muss nur umsichtig mit mir dabei umgehen und mich besser zurückziehen, wenn ich nicht mehr kann, aber es trotzdem immer wieder versuchen. Und genau das tust du ja schon. Eine Therapie würde dir helfen den Ursprung deiner Ängste zu verstehen. Darum ist die auch unumgänglich. Aber wie gesagt, ich finde, dass du dich bereits auf dem richtigen Weg befindest.
Gutes Gelingen (
) dabei,
Caissy.