Huhu grüß dich Dani,
Ich bin derzeit in einer Tagesklinik und besuche dort die Traumatherapie. Das sind immer verschiedene Blöcke. 6 Monate hatte ich schon hinter mich gebracht und jetzt bin ich gerade in dem darauf folgendem 3 Monate Block. Oftmals ist dazwischen 3-5 Monate Pause.
Mein Therapeut und ich arbeiten viel mit der inneren Kind/Anteile Strategie und im Einzelgespräch mit ihm, arbeiten wir mit der Bildschirm Technik. Ich blicke dort auf die Wand , er sitzt neben mir, in dem Abstand der für mich In ordnung ist. Dann blicke ich auf die Wand. Und schildere mein Ereignis: "Sie lief dort lang" - also in der dritten person erzähle ich es. Es schafft Distanz zu dem Erlebten. Mein Therapeut führt mich durch das Ereignis durch. Fragt mich wie meine Gefühle und meine Gedanken waren immer in kleinen Abständen dazu. Vorher gibt es immer eine Stund in der wir besprechen um welche Situation es geht, wie es anfängt, mittelteil, endteil. Also eine kurze Zusammenfassung. Am Ende jeder Sitzung fragt er noch, wie hoch meine Anspannung jetzt ist, wenn ich jetzt direkt an die Situation denke. Und vorab haben wir einen Glaubenssatz vereinbart, wie z.b. Ich habe alles getan was ich konnte und ich bin was wert! - Und er fragt dazu dann auch noch, auf einer Skala von 1-10 oder so, wie sehr ich das schon glaube.
Ich muss sagen, dass ist die perfekte Methode für mich. Es ist natürlich auch eine Konfrontationtherapie, allerdings nicht so intensiv wie das EMDR. Mein Therapeut möchte es einmal mir mir versuchen, wenn meine Anspannung gesunken ist.
Meine Erfahrung mit der Bildschirmtechnik ist,
1. Ich bestimmt das Tempo, die Pausen, ob es unscharf wird und und und, das gibt mir Kontrolle und Sicherheit und das ist super
2. 5 Wochen bin ich da und ich denke in 2-3 Sitzungen ist die Verarbeitung so angestoßen worden, dass ich die nächste Situation besprechen kann. Natürlich mit der gleichen Methode.
=> Der Vorteil an der Tagesklinik ist. Man kommt morgens und geht nachmittags/abends wieder. Es ist wie Schulunterricht könnte man ähnlich vergleichbar sagen. Es gibt noch eine weitere Bezugsperson und eine Ärztin bei denen man jeweils ein mal in der Woche Gespräche hat. Man befindet sich in einer Gruppe mit Menschen, die auch PTBS haben und man hat Gesprächsgruppen, Interaktionsgruppen, Gestaltungsgruppen, bewegungsgruppen und man wird sehr gut begleitet. Bei diesem schwierigen Weg.
Aber ich möchte nichts schön reden. Sich aktiv mit dem Trauma zu beschäftigen ist ein sau harter Weg, mit (bei mir jedenfalls) vielen Körperlichen Symptomen, Alpträumen und Dissoziationen. Im Endeffekt bearbeitet man direkt und offen in voller Konfrontation das Ereignis und holt die Gefühle und Gedanken von damals wieder hoch. Man wird gestützt, doch den Weg muss man alleine gehen und man muss die Verarbeitung zulassen, die Gefühle zulassen. Was sagt mein Traumtherapeut immer so gerne: WUT ist gut, so beginnt die Verarbeitung. lassen sie sie zu. Sie hat eine Berechtigung da zu sein.
Und wegen dem beruf etc. sollte man sich keine großen Sorgen machen, die eigene Gesund sollte einem immer am wichtigsten sein.
Und für jedes Problem gibt es auch eine Lösung.

Mein Lieblingszitat in so dunklen Zeiten ist momentan:
Mut ist, den Möglichkeiten mehr Glauben zu schenken als dem Erlebten.Rechtschreibfehler bitte entschuldigen.

LG
p.s. Ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen. Irgendwie.