Ich hoffe, ich poste das in die richtige Unterrubrik.
Mein Problem ist Folgendes:
Ich hatte eigentlich immer schon Probleme mit meiner Figur, d.h., ich habe mich immer schon zu dick gefühlt (auch wenn ich rational, wie jetzt gerade weiß, dass mein Gewicht gut ist, aber die "Erkenntnis" hält nie lange an. Ich habe manchmal solche Komplexe, stehe vorm Spiegel und weine). Früher hatte ich aufgrund eines traumatischen Erlebnisses Zwänge starke Depressionen, die ich aber mithilfe einer Therapie in den Griff bekommen habe. Auch da hatte ich diese Problematik mit der Figur und dem Essen immer wieder, besonders, wenn ich unter Stress oder Spannung stand. Die Zwänge bezogen sich auf oftmalige Kontrolle, ob der Herd, das Licht usw. aus ist, wenn ich rausging oder z.B., dass ich das Handtuch oder den Waschlappen in eine bestimmte Position bringen musste. (hoffe, das hört sich für "Außenstehende" jetzt nicht mega bekloppt an). Wenn ich unangenehme Situationen, Stress habe, oder mich alleine fühle, kommen die Zwänge (jedoch leichter und nicht in der krassen Intensität, dass sie mein Denken so stark wie früher beeinflussen) sowie die Essproblematik wieder. Letztere macht mir im Moment gerade besonders zu schaffen, weil ich u.a. Prüfungen (Uni) habe und einfach kaum Energie habe, da ich hungern "muss". Also das muss in Anführungsstrichen, weil ich es ja eigentlich nicht muss, aber ich fühle mich schlecht mit meiner Figur. Das mache ich jetzt schon über längere Zeit, hatte mir extra einen Plan erstellt, also dass ich erst nur Suppen zu mir nehme, Säfte usw., aber habe es dann nicht durchgehalten, weil ich dann wieder diese Fressattacken hatte. Ich habe schon kaum was zu essen zu Hause, damit es nicht wieder beginnt, aber vorgestern z.B. hatte ich mich schlecht gefühlt und bei einer Freundin eine halbe Tüte Süßes gegessen, ich konnte einfach nicht widerstehen. Dann dachte ich mir zu Hause "jetzt ist eh alles egal" un habe zu Hause drei Teller Nudeln abends mit Tomatensoße, zwei Dosen Mais, Müsli (ohne Milch, hatte einfach den Drang was zu essen) gegessen und bin dann noch zum Supermarkt und habe mir Schokolade + ne Tüte Chips gekauft und das auch noch gegessen. Ich konnte einfach nicht aufhören. Am Ende saß ich heulend hier und nahm Abführmittel (aber nur wenig). konnte die halbe Nacht vor Schuldgefühlen nicht schlafen und hungere seit gestern wieder. Ich muss mich unendlich beherrschen, nicht wieder so einen Fressanfall zu bekommen, aber im Moment ist die Beherrschung größer als mein Verlangen, weil ich weiß, dass es mir danach wieder beschissen geht. Ich lebe alleine, meine Familie lebt aber 1 Straße weiter und ich bin daher öfter bei ihnen, gerade jetzt im Sommer zum Abendsdraußensitzen usw. Es gibt so oft Stress, weil ich nicht vernünftig essen kann, ich sage immer 'ich kann nicht', aber sie verstehen es nicht und sagen immer, ich mache nur Stress, ich soll endlich normal werden usw. Ich würde einfach so gerne ganz normal drei Mahlzeiten am Tag essen, aber wenn ich morgens beispielsweise Müsli esse, denke ich mir 'das hättest du dir auch sparen können' und habe ein schlechtes Gewissen und esse danach am liebsten nichts mehr.
Gesundheitlich ist es jetzt nicht so megaschlimm, aber ich merke, dass es seelisch langsam beginnt, mein fast ganzes Leben zu bestimmen, da sich alle Gedanken darumdrehen und ich z.B. weniger mache als früher (gehe seltener mit Freundinnen aus oder auf Geburtstage. etc.) es hört sich so bescheuert an, aber ich beneide die anderen, wie sie z.B. einfach ein Brot essen ohne danach diese Schuldgefühle zu haben. und wenn ich jetzt im Sommer sehe, wie Leute draußen Eis essen, könnte ich heulen. Es ist so banal, aber innerlich hält mich irgendwas zurück.

Ich war ja in Therapie (jetzt nicht mehr, nehme aber noch Fluoxetin 20mg) und wir hatten das Thema auch mal besprochen und sie meinte, dass es ist, weil ich etwas brauche, an das ich mich halten kann, also etwas, worauf ich mich fokussieren kann, eine Konstante und nicht die Kontrolle verlieren will. Habe in meinem Menschen leider einige Menschen verloren (teils auch aus meiner Familie, durch Familienstreit oder Tod) und fühle mich einfach oft alleine.
Kennt jemand dieses Problem? und wie geht ihr damit um? was würdet ihr mir raten? soll ich vielleicht die Dosis der Medikamente (die sind auch gegen Fressattacken etc.) erhöhen?
Herzliche Grüße!!