wie seid ihr zu einer Terapie gekommen?

Unterforum zu den verschiedenen Therapieformen und -möglichkeiten (sowohl ambulant als auch stationär). Berichtet von Euren Therapie-Erfahrungen mit Therapeuten, Psychologen, Psychiatern und Kliniken oder auch Selbsthilfegruppen. Wir versuchen auch, Euch bei der Arzt-/Therapeuten- oder Kliniksuche zu helfen.

wie seid ihr zu einer Terapie gekommen?

Beitragvon pluemchen » Sa. 29.05.2010, 22:42

Hallo,

mögt ihr mir erzählen wie ihr zu einer Terapie gekommen seid bzw. wann ihr euch entschlossen habt eine Terapie zu machen?

Ich hadere schon seit ein paar Monaten mit dem Gedanken eine Terapie zu machen. Aber irgendwie schaffe ich es nicht den Bogen zu kriegen und anzurufen. Zu Zeiten wo es mir nicht besonders gut geht kann ich mich nicht aufraffen, sondern bin froh wenn ich arbeit, Kinder und den Haushalt so einigermaßen aufrecht erhalten kann. Dann fehlt mir die Energie mich mit den Problem auseinander zusetzten. In den Phasen wo es mir gut geht kann ich rational gesehen erkennen das ich doch wohl eine Terapie anstreben sollte. Dann sind aber meine Gedanken im Weg. Brauche ich wirklich Hilfe, so schlimm sind deine Problem doch nicht, es läuft doch auch so, will ich wirklich wissen was in meiner Kindheit war etc.. Wenn ich dann aber nachts hochschrecke weil Erinnerungen aus der Kindheit hochkommen, stellt sich mir wieder die Frage soll ich oder soll ich es sein lassen. An meine Kindheit habe ich nicht viele Erinnerungen. Ich sollte dazu sagen das ich es nie gelernt habe über meine Gefühle zu sprechen. In meinem Kopf geht alles kreuz und quer.

Ich glaube mein Problem ist das ich es nicht gewohnt bin mit anderen über meine Person zu sprechen. Im laufe der Jahre habe ich viele Taktiken entwickelt um die Leute zum reden zu bringen ohne das sie auf meine Person zu sprechen kommen. In der Kindheit habe ich früh gelernt : erzähle etwas von dir oder von deinem zuHause und du wirst es zu spüren bekommen. Mich jetzt jemanden so weit zu öffnen das ich ihm das wenige was ich von meiner Kindheit weiss zu erzählen fällt mir schwer. Noch heute habe ich manchmal das Gefühl das jemand in einem Raum kommt, sauer ist und das ich eine grade rechte einfange. Mein Mann versteht es nicht, wie auch... ich verstehe es ja selber nicht.
Was ich zusätzlich als schwer empfinde sind die Vorwürfe die ich von seiten der Famlilie bekomme. Du hast dich so verändert, wir sind ja gar nicht wichtig, selbst deine Ausdrucksweise hat sich verändert, du hälst dich für etwas besseres, um nur einige der standart Sprüche zu nennen. Klar habe ich mich verändert, ich bin früh ausgezogen, habe inzwischen Kinder bekommen, bin verheiratet und bin aus einer 200 Seelengemeinde in eine Stadt gezogen. Jeder entwickelt sich im laufe seines Leben weiter, nur weil ich über den Tellerrand hinwegsehe und andere Ansichten vertrete bin ich die "doofe".

Über Tipps wie ich weiter verfahren sollte wäre ich sehr dankbar. Ich hoffe ihr könnt meinen Gedanken irgend wie folgen :oops:
Pluemchen
pluemchen
 

Re: wie seid ihr zu einer Terapie gekommen?

Beitragvon kaffeetante80 » So. 30.05.2010, 17:36

ich hab mit der thera angefangen, als mir meine vergangenheit wieder "hochkam" und ich merkte, dass ich da nicht mehr raus komme. ich wollte aus der dauer-depri-stimmung so schnell wie möglich wieder rauskommen, weil ich ja inzwischen schon 2 kinder hatte. dass es trotz thera so ein langer, schwieriger weg wurde, ahnte ich damals noch nicht, ich bin mehr als froh, dass ich rechtzeitig was unternommen hab.
kaffeetante80
 

Re: wie seid ihr zu einer Terapie gekommen?

Beitragvon pluemchen » So. 30.05.2010, 19:47

Also so ähnlich wie bei mir, nur das Du schon um einiges weiter bist. Toll das Du so schnell den Bogen bekommen hast. :respekt: Meine Kindheitserinnerungen kommen so langsam bei mir auch hoch, was ein merkwürdiges Gefühl ist. Denn eigendlich habe ich nicht viele Erinnerungen. Wobei ich auf diese Art der Erinnerungen doch gerne verzichten könnte. :oops: Mein Mann meint auch ich solle eine Terapie machen, um zur Ruhe zu kommen. Nach jedem Gespräch mit der Familie falle ich in ein bodenloses Loch obwohl jeder doch für sein Leben verantwortlich ist. Und ich nicht ihr Leben lebe kann und will. :!:
pluemchen
 

Re: wie seid ihr zu einer Terapie gekommen?

Beitragvon kaffeetante80 » So. 30.05.2010, 19:59

mir war es einfach sehr wichtig, mein "innenleben" wieder in den griff zu bekommen, allein schon wegen der kinder, die damals noch sehr klein waren. leider bin ich trotz thera (oder vielleicht gerade deshalb) erstmal noch tiefer gefallen. seit 2 1/2 jahren bin ich aber soweit stabil und seit nem halben jahr, geht es mir überwiegend gut. die thera hat sich also auf jeden fall gelohnt, alleine hätte ich das nicht geschafft.

wenn deine familie nicht hinter dir steht, bzw dir vorwürfe macht, vielleicht solltest du den kontakt etwas einschränken, mir hat das sehr gut getan.
kaffeetante80
 

Re: wie seid ihr zu einer Terapie gekommen?

Beitragvon pluemchen » So. 30.05.2010, 20:09

Den Kontakt zur Familie habe ich schon auf ein absolutes Minimum reduziert. Aber wenn wir dann mal alle paar Wochen telefonieren, reicht es um mich doch wieder runter zu ziehen. Den Kontak möchte ich der Kinder wegen zumindest zur Oma und zu der einen Tante erhalten.
pluemchen
 

Re: wie seid ihr zu einer Terapie gekommen?

Beitragvon kaffeetante80 » So. 30.05.2010, 20:33

ja das kenne ich nur zu gut. bei uns ist es auch noch so, dass wir mit meiner mutter in einem haus wohnen. als ich vor fast 3 jahren das letzte mal in der klinik war, hat mein mann mal klartext mit ihr geredet, seitdem hält sie sich zurück und wir verstehen uns gut. vielleicht wäre das bei euch auch ne lösung.?
kaffeetante80
 

Re: wie seid ihr zu einer Terapie gekommen?

Beitragvon spider » Di. 01.06.2010, 16:30

Ich habe damals vor 4Jahren eine Therpie begonnen - als ich damals mit meinen Exfreund zusammen war, und ich so depressiv war und mir das Leben nehmen wollte - nur "Haarscharf" es nicht geschafft habe..
Ich hab mich so zurück gezogen - dass keiner an mir ran kam und ich sogar meinen "Rettungsanker" damals ein sehr guter Kumpel so stark beleidigt hatte - dass er mich alleine gelassen hat. Da beschloß ich was zu ändern.

Nach zahlreichen gescheiterten Therapeuten besuchen - eine hat mich sogar beschuldigt ich sei selbst Schuld was mir in meiner Kindheit passiert sei. :twisted: :twisted:
Hatte dann zwei Jahre versucht mit Lügen und nur das notwendige über meine Person zu sagen durchzukommen.. aber als ich dann eine Ausbildung zur Krankenschwester machte und mich meine Vergangenheit jeden Tag eingeholt hat.

Hab ich mich mit der damaligen inneren Psychiatriestation Pflegern unterhalten und die haben mich zu einer guten Psychologin geschickt - die mich weiter zu einem guten Psychotherapeuten überwiesen hat.

Nur jetzt nach 4 Jahren glaub ich es geht nicht mehr weiter - :(
Vorallem weil ich umgezogen bin 3,5stunden weiter weg von meinem Therapeuten und deshalb die Sitzungen auf einmal im Monat oder mit noch längern Pausen dazwischen abgehalten werden. :cry:

Aber einen neuen Therpeuten/in hier vor Ort zu suchen - davor hab ich Angst - will nicht wieder an den Falschen geraden.

Ich wünsch dir viel Glück für die Therapie...
spider
 

Re: wie seid ihr zu einer Terapie gekommen?

Beitragvon pluemchen » Di. 01.06.2010, 16:40

Ich stelle mir grade vor, da habe ich einen guten Terapeuten und muss mir dann einen neuen suchen weil ich wegziehen musste. :shock: Du hast mein absolutes Mitgefühl. Das lügen im Sinne von ich erzähle nur das notwendigste von mir kenne ich zur genüge. Meine Standart Antwort, wenn mich jemand fragt und wie geht es dir und läuft alles, ist alles ok. Wobei meine Freundin und natürlich mein Mann inzwischen ziehmlich genau nachfragen, die lassen sich mit der Antwort es ist alles ok nicht abspeisen. Selbst meine Osteopathin hat es inzwischen raus das ich mehr erzähle als ich es von mir gewohnt bin. Ist ein sehr Merkwürdiges Gefühl. :x
pluemchen
 

Re: wie seid ihr zu einer Terapie gekommen?

Beitragvon kaffeetante80 » Di. 01.06.2010, 18:01

ein Therapeutenwechsel käme für mich im moment auch nicht in frage. da müsste ich schon seeeeehhhhhr weit weg ziehen. mein thera hat mir letztes jahr vorgeschlagen, ich solle mal drüber nachdenken, vielleicht mal zu nem traumaspezialisten zu gehn. ich kann mir das aber irgendwie nicht vorstellen, wie der einem wildfremden menschen, alles von vorne zu erzählen. wobei ich sagen muss, dass es mir inzwischen viel leichter fallen würde als damals. ich glaub es hat mir auch sehr geholfen, meine geschichte hier aufzuschreiben.
kaffeetante80
 

Re: wie seid ihr zu einer Terapie gekommen?

Beitragvon spider » Di. 01.06.2010, 18:25

Es ist auch verdammt schwer für mich.. ich hab zwar schon einen rausgesucht - aber ob ich da anrufen werde.. weiß ich noch nicht... hab Angst davor..
spider
 

Re: wie seid ihr zu einer Terapie gekommen?

Beitragvon pluemchen » Mi. 02.06.2010, 11:07

Deine Angst kann ich absolut nachvoll ziehen, ich habe Angst überhaup erst einmal diesen Schritt zu machen und einen Ersttermin beim Terapeuten zu vereinbaren.
pluemchen
 

Re: wie seid ihr zu einer Terapie gekommen?

Beitragvon kaffeetante80 » Mi. 02.06.2010, 11:15

augen zu und durch. es ist wirklich nicht schlimm und er/sie wird dir am tel keine "genaueren" fragen stellen.
kaffeetante80
 

Re: wie seid ihr zu einer Terapie gekommen?

Beitragvon Minni » Fr. 27.08.2010, 23:03

Also ich bin durch mein Darmalig noch Kinderarzt zum Therapie gekommen bzw zu klinik und dan zu Therapie.Bin allerdinsg Freiwillig zum Arzt gegangen.
Minni
 


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