Wenn Glaube krankmacht

Für die Philosophen und Debattanten unter uns - hier könnt Ihr über Gott und die Welt oder den (Un-)Sinn des Lebens philosophieren ;)
Bei Streitgesprächen bitte sachlich bleiben und nicht beleidigen!

Wenn Glaube krankmacht

Beitragvon Mantus » Mi. 10.08.2005, 17:37

Habe es geschafft, meine Bibelneurose loszuwerden. Wenn Du auch unter dem "Buch der Bücher" leidest oder gelitten hast, würde ich mich hier, gern mit Dir austauschen. Schreibe dann natürlich näheres. Schönen Gruß.

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Beitragvon Mantus » Do. 11.08.2005, 20:10

Der Mensch ist ein gutgläubiger Mensch. So ist er der ideale Boden für Religion. Das ist so lange nicht bedenklich, wie es der Mensch mit Gott selbst zu tun hat, denn der Mensch darf darauf vertrauen, dass Gott ihn nicht hinters Licht führt. Aber der Mensch hat es viel weniger mit Gott als mit dessen Vertretern zu tun. Und von ihnen lässt der Mensch sich, da sie ihm versichern, dass es zu seinem ewigen Glück und Heil sei, viel erzählen. Gläubig akzeptiert er ohne Fragen, was sie ihn zu glauben und zu tun lehren, denn wenn eine Autorität ihm in göttlichem Auftrag entgegentritt, scheint ihm jeder Zweifel sündhaft. (Uta Ranke- Heinemann)

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Beitragvon Mantus » Fr. 12.08.2005, 23:19

Religion ist des fanatischen Geisteskrankheit - Finde ich genial diesen Spruch, ist leider nicht von mir.

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Beitragvon Mantus » Fr. 12.08.2005, 23:48

Gott ist allmächtig und allgütig? - Entweder Gott will die Übel beseitigen, aber er kann es nicht, oder Gott kann es, aber will es nicht, oder Gott will es und kann es, - Wenn Gott es will, aber nicht kann, ist er nicht ALLMÄCHTIG, wenn er es kann, aber nicht will, ist er nicht ALLGÜTIG, wenn er es nicht kann und nicht will, ist er weder ALLMÄCHTIG noch ALLGÜTIG. (Epikur + 271/270 v.Chr)

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Beitragvon Mantus » Mi. 17.08.2005, 11:49

negatives Glaubensbekenntnis - Die Bibel ist nicht Gottes-, sondern Menschenwort. Das Gott in drei Personen existiert, ist menschlicher Phantasie entsprungen. Jesus ist Mensch u. nicht Gott. Maria ist Jesu Mutter u. nicht Gottesmutter. Gott hat Himmel u. Erde geschaffen, die Hölle haben die Menschen hinzuerfunden. Es gibt weder Erbsünde noch Teufel. Eine blutige Erlösung am Kreuz ist eine heidnische Menschenopferreligion nach religiösen Steinzeitmuster. (U. Ranke-Heinemann)

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Beitragvon Mantus » Mi. 17.08.2005, 14:18

Wenn Du durch die Straßen gehst - sollst Du leise sein. Wenn Du tust wovon Du träumst - sollst Du leise sein. Wenn Du siehst woran Du glaubst - sollst Du leise sein. Wenn Du sagst was Du denkst - sollst Du leise sein. Wenn Du fühlst das Du lebst - sollst Du leise sein. Wenn Du küsst was Du liebst - sollst Du leise sein. Wenn Du weist wer Du bist - sollst Du leise sein. Wenn Du spürst das Du anders bist - dann mußt Du lauter SCHREIN! FREIHEIT ich will nicht leise sein FREIHEIT ich will noch lauter schrein!

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Beitragvon Mantus » Mi. 17.08.2005, 14:30

Wenn Du weist was Du willst - dann sollst Du leise sein. Wenn Du siehst was Du hast -dann sollst Du leise sein. Wenn Du fühlst das Du hoffst - dann solst Du leise sein. Wenn Du spürst das Du anders bist - dann mußt Du lauter SCHREIN. FREIHEIT ich will nicht leise sein. FREIHEIT ich will noch lauter schrein! Wenn ich spüre das ich sterbe - dann will ich leise sein. Wenn ich fühle das ich lebe - dann will ich lauter schrein! (von UNHEILIG)

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Beitragvon Mantus » Mi. 17.08.2005, 21:05

Die Bibel und warum ich das Christentum verließ: Verteuflung v. Homosexualität: (Römer1/26) Frauenfeindlichkeit: (Timotheus2/9) (Kolosser3/18) (1.Mose22) Antisemitismus: (Johannes19/6) vernichtende Gottesstrafen gegen andersdenkende z.B. sofortiger Tod: (Apostel5/5) Erblindung: (Apostel13/8) von Würmern zerfressen: (Apostel12/21) Gott fordert Bestrafung o. Ausrottung v. Andersgläubigen u. deren Kult: (2.Mos34;11ff)(5.Mos9) Jesus predigit o. praktiziert religiöse Intolleranz u. Exorzismus (Mk16/16)

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Beitragvon Mantus » Mi. 17.08.2005, 22:18

Sorry, Smilies solten 8. werde Das sind nur ein Bruchteil von Beispielen. Dieser Bibelgott hat so viele menschliche Züge, wie z.B. Zorn, Intolleranz, Drohung, Einschüchterung. Wut usw. da denke ich das er nur von Menschen erfunden sein kann. Ob es einen o. keinen Gott gibt weiß ich nicht, denke aber das er ALLE Menschen mag u. ohne so kleinkarierte menschliche Züge auskommt. Als Kind in der Kirche, tat mir der tote Mann am Kreuz immer leid, als ich erfuhr das sein eigener Vater in auch für mich hinrichten ließ, war ich geschokt. Schlimmer war aber das reden und drohen von und mit der Hölle. Diese Angst vor ihr war immer da und die Träume voll damit und ich wollte doch Gott gefallen. Meine Eltern fanden immer was und ließen mich ihre Härte spüren. Ich brach den Kontakt ab als ich erfuhr das sie mit mir zum Exorzisten gehen wollen. Fällt mir gerade so ein, da morgen der Papst nach Köln kommt, der auch Exorzismen durchführte. Letzter Todesfall: Aneliese Michel :( -> Internet


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Beitragvon Mantus » Mi. 17.08.2005, 22:46

sorry letzter Todesfall in Deutschland

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Beitragvon Mantus » Fr. 26.08.2005, 14:54

Zu dem Adler sprach die Taube: Wo das denken aufhört, da beginnt der Glaube; Recht, sprach jener, mit dem Unterschied jedoch - wo Du glaubst, da denk' ich noch. (Ludwig Robert)

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Beitragvon Mantus » Do. 22.09.2005, 12:49

Mein Glaube verbot mir zu denken und zu hinterfragen, da ich es als sündhaft empfinden würde.

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Beitragvon Neseret » Fr. 23.09.2005, 09:07

Hallo Matus,

vieles, was Du schreibst, kommt mir sehr, sehr bekannt vor...
Ich bin in einer sehr religiösen Familie aufgewachsen.
Mein Opa war mein Priester...

Lange Jahre, um genau zu sein die längste Zeit meines Lebens (etw 20 Jahre) hing ich dem christlichen Glauben (auch aus Überzeugung) an...
Wobei in diesem Moment die Frage in mir aufsteigt, ob es wirklich Überzeugung gewesen ist...?

*seufz *
Solang wie ich denken kann, bin ich mit meinen Eltern in die Kirche gegangen.
Als Kind hörte ich immer die Sprüche, dass ich „Vater und Mutter ehren“ solle, damit es mir „Wohl ergehe“...
Damit wir nicht an die Steckdosen gingen, erzählte Mama meinem Bruder und mir, dass in den Steckdosen der Teufel wohne... Heute kann ich darüber schmunzeln, aber damals...

Sie hatte meinem Bruder auch eingeimpft: „Egal was ihr auch tut, EINER sieht es immer! Und wir bekommen raus, wenn ihr etwas angestellt habt!“

Naja, wie in den Geschichten ja bereits angeklungen:
Fußend auf der Bibel wurden mein Bruder und ich für alles verantwortlich gemacht, was geschah...
Wenn wir Blödsinn machten, dann bekamen wir meistens sofort eine gelangt.
Wenn wir Widerworte gaben, bekamen wir eine auf den Mund.
Oder den Arschvoll, einen „Satz heiße Ohren“...

Aber wir waren ja auch Schuld, weil wir unartig waren...
Das fand ich aber nicht das Schlimmste...
Am Schlimmsten jedoch waren die seelischen „Schläge“ sprich die Beschimpfungen, die Beleidigungen... Demütigungen...

Aber die Eltern hatten ja auch von Gott die Berechtigung dazu...
Sie sollten ihre Kinder ja züchtigen...

Usw...usf...

Je öfter ich es widerhole, desto absurder...und ja auch widerwärtiger wird es für mich...

Und dann kommt gleich wieder der Gedanke, dass ich so etwas nicht denken darf, weil meine Eltern eben meine Eltern sind...
Sie haben halt alles für mich getan...
Ausserdem, wie sagte meine Oma immer:“Du musst immer gut über deine Eltern reden, ihnen Freude dereiten etc. blabla..., denn du weißt nie, wie lange du sie hast!-Sonst wirst Du es eines Tages bereuen, wenn sie nicht mehr da sind. Dann erst wird es dir leid tun und du wirst nie wieder die Möglichkeit haben, dies wieder gut zu machen!!!“

In der Schule wurde ich ständig verprügelt.
Ich habe mich nie gewehrt, weil ich dachte, es sei eine Prüfung oder eine Strafe, weil ich immer so unartig war...
Und ich dachte, wenn ich den anderen verzeihen würde, dann würde Gott mir irgendwann auch verzeihen, dann würde das alles irgendwann einmal aufhören...

Wie sagte mein Opa immer:“In dem maße, wie ihr anderen verzeiht, wird euch auch vergeben...“ (...und vergib uns wie auch wir vergeben unsern Schuldigern...)
Woran ich damals nicht dachte war, dass ich natürlich auch selbst zu meinen „Schuldigern“ gehöre...
„Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“...
Ich kann andere nur wirklich lieben, wenn ich auch mich selbst liebe...
Anderen nur verzeihen, wenn ich mir selbst verzeihe...

Anderen habe ich immer und immerwieder vergeben... nur mir selbst nicht...
Ich habe anderen gedient („der Größere diene dem Kleineren...“, „die letzten werden die ersten sein...“ etc.etc...), mich selbst aber dabei verleugnet und irgendwann verloren...

Ich habe mich aufgegeben, weil ich dachte, das sei das Ziel des Christentums, das sei der Sinn meines Seins, um zu Gott zu gelangen...
„Wer hoch steigt, fällt tief...“also bin ich nie hoch gestiegen...
Ich hatte Angst davor...
Meine Talente, mein Licht habe ich immer unter den Scheffel gestellt, weil alles andere “Hoffärtig“ wäre und eitel...
„Die Liebe ist langmütig und freundlich...“ Das hohe Lied der Liebe (1. Kor. 13) ist Dir sicherlich auch bekannt, oder?

Ich habe wirklich versucht, so zu leben, wie es von einer guten Christin erwartet wurde...
Oder sagen wir, das die Kirche meint, was einen gute Christin ausmacht.


Mittlerweile differenziere ich zwischen dem christlichen Glauben und dem, was die Kirche einem weismachen will, was christlicher Glauben zu sein hat.


Warum ich mich vom christlichen Glauben angewendet habe?
Es begann eigentlich ziemlich langsam...
Ich fand es irgendwann nicht mehr tragbar zu sagen, dass Menschen, die nicht dem christlichen Glauben angehören, verdammt seien.
Das sie keine guten Menschen seien, sondern wegen ihres „falschen“ Glaubens in der Hölle schmoren würden...
Das konnte ich nicht glauben!

Und da ich mich selbst immer wieder mit der Bibel beschäftigte...
Ich lernte Gott oder das Göttliche anders kennen, als mir die Priester (auch aus anderen Gemeinden) weismachen wollten.

Für mich war Gott nicht so „böse“ und nicht so rachsüchtig...
Ich glaubte, trotz allem, dass Gott ein liebender Vater sei..., der seine Kinder halt mal, wie meine Eltern, züchtigte, wenn sie unartig waren.

Wie sollten sie denn sonst ihre Grenzen kennen lernen?

Dann begann ich mich durch einen „blöden“ Zufall (?) für Magie und Hexerei zu interessieren... (natürlich alles hinter dem Rücken meiner Eltern)
Für „alte“ Religionen und auch für die Weltreligionen an sich...

Eines Tages las ich ein Buch von dem Dalai Lama („Das Herz aller Religionen ist eins“).
Dort stand, dass jede Religion auf dieser Welt EIN WEG ist, der für jede Seele etwas in sich birg, das sie für ihre spirituelle Entwicklung braucht.
Also, dass jede Religion für den Entwicklungstand und die Bedürfnisse einer Seele „zugeschnitten“ ist.
Es sei deshalb gut und auch wichtig, dass es so eine große Religionsvielfalt gebe.

Das war genau das, was ich in meiner Seele spürte, wofür ich aber zu dem Zeitpunkt noch keine wirklichen Worte hatte finden können...
Aber dort hatte ich dann den ersten Ansatz gefunden.
Doch das hatte ziemlich lange Jahre gedauert...

Und dann, mit etwa 18 bin ich auf Wicca (also die „Hexenreligion“) und den Paganismus (das Heidentum) gestoßen...
Tja... und dort habe ich vor etwa vier Jahren letztendlich meine seelische Heimat, meinen Glaubensweg gefunden...
Dort ist FREIHEIT *schmunzel * weil es niemanden gibt, der mir dort vorschreibt, was ich zu glauben habe oder wie ich meinen Glauben zu leben habe.

Naja, anfangs hatte ich natürlich immer Angst davor, in allererster Linie, weil ich mir immer noch Gedanken darüber machte, was für „Konsequenzen“ es haben würde...
War es tatsächlich „richtig“ was ich glaubte etc.etc...
Der christliche Glauben und die Denkstruckturen sind zum Teil immer noch so tief in mir verwurzelt...

Insbesondere, was den „Schuld“ und „Sühne“ – Gedanken anbelangt...
Damit mach ich mich noch immer ziemlich kaputt...
*seufz *
Ich hoffe, ich schreibe nicht allzu wirr...

Es fällt mir immer noch schwer, meine Gedanken zu artikulieren...

Liebe und herzliche Grüße
Neseret
Neseret
 

Beitragvon Neseret » Fr. 23.09.2005, 09:15

Ich würde Dir gerne noch ein paar Dinge zu Deinen Gedanken sagen:
Erst einmal gratuliere ich Dir dazu, dass Du es geschafft hast, Dich davon zu befreien!
Ich hoffe, auch wenn ich mich von dem Glauben an sich gelöst habe, dass ich irgendwann einmal diese Zwangsgedanken, ablegen werde, die sich in mir und meinen Gedanken verselbstänidigt haben...

Der Mensch ist ein gutgläubiger Mensch
Das ist so lange nicht bedenklich, wie es der Mensch mit Gott selbst zu tun hat, denn der Mensch darf darauf vertrauen, dass Gott ihn nicht hinters Licht führt. Aber der Mensch hat es viel weniger mit Gott als mit dessen Vertretern zu tun. Und von ihnen lässt der Mensch sich, da sie ihm versichern, dass es zu seinem ewigen Glück und Heil sei, viel erzählen


Darin stimme ich Dir vollkommen zu.
Ich denke schon, dass der Glaube für den Menschen eine „gute“ und „wichtige“ Angelegenheit sein kann, solange er den Menschen in seiner Entscheidungsfreiheit und seiner Entwicklung nicht behindert.
Und so lang, wie er dem Menschen nicht schadet.

Man sieht es ja an Beispielen, wie so eine „Abhängigkeit“ vom Glauben „anrichten“ kann.

Ich habe für mich erkannt, das es drei Wahrheiten gibt:
Die des Göttlichen
Die des Menschen und
Die der Welt.

Die göttliche Wahrheit, Gott oder das Göttliche an sich erfährt jeder Mensch auf seine eigene, persönliche Wahrheit.
Deswegen denke ich, dass Glauben auch etwas sehr intimes und privates ist.
WIE jeder Mensch die göttliche Wahrheit erfährt kann sich durchaus von Mensch zu Mensch unterscheiden.

Wenn ich mich, z.B. mit Dir über meinen Glauben und meine Erfahrung mit dem Göttlichen austausche, dann wird meine erfahrene göttliche Wahrheit zu meiner persönlichen Wahrheit, in dem Moment, in dem ich sie ausspreche.
Du hast vielleicht eine andere Erfahrung gemacht und eine andere göttliche Wahrheit erfahren...
Was maße ich mir dann an, über DEINEN Glauben oder DEINE Wahrheit zu „richten“ oder sie als unwahr darzustellen?
Die Wahrheit der Welt, ist dann die, die von außen, z.B. durch die Kirche an uns herangetragen wird.

Sie besteht auch aus persönlichen Erfahrungen.
So bedingt eine Wahrheit die andere.
Aber ist deshalb eine Wahrheit „falscher“ als die andere?
Ich für mich persönlich sage „Nein“.
Aber *schmunzel * das ist ja auch MEINE Wahrheit ;-)


Gläubig akzeptiert er ohne Fragen, was sie ihn zu glauben und zu tun lehren, denn wenn eine Autorität ihm in göttlichem Auftrag entgegentritt, scheint ihm jeder Zweifel sündhaft.



Ja und auch Nein, denke ich.
Selbst in der Bibel steht geschrieben: „Prüfet alles, und das Gute behaltet.“
Als ich schon etwas älter war und mich schon etwas länger mit anderen Glaubenswegen auseinandergesetzt hatte, habe ich mir dies immer wieder zu Herzen genommen.
Als ich begann, mich langsam vom Christentum zu lösen, erkannte ich natürlich viele Gemeinsamkeiten zwischen den Religionen.
Und ich überprüfte für mich, was ich für mich annehmen konnte und was nicht.

Deshalb war dann auch im nachhinein die Lösung vom Christentum eine logische Konsequenz.
Ich war nicht mehr in der Lage, zum Gottesdienst zu gehen, wenn ich nicht mehr daran glaubte.
Oder das Abendmahl zu nehmen, wenn ich auch daran nicht mehr glaubte.
DAS grenzte für mich an Blasphemie und war für mich respektlos gegenüber dem christlichen Glaubens.

Religion ist des fanatischen Geisteskrankheit


Wenn Du Religion als das, was die Kirche vorgibt und diktiert bezeichnest, gebe ich Dir vollkommen Recht.
Wie bereits gesagt: ich trenne strikt zwischen dem persönlichen Glauben an sich und dem, was die Kirche als wahren Glauben ansieht...

Kennst Du das „nette“ Forum Jesus.de?
Da kann man viele Beispiele kennen lernen von fanatischen Christen!

Da krausen sich mir so manches Mal die Zehennägel, wenn ich die Sachen lese...

Gott ist allmächtig und allgütig?


Ich glaube, das diese Fragen „falsch“ gestellt werden.

Man sollte eher fragen, was ist „gut“ und was ist „böse“.
Das ist alles eine Frage des Blickwinkels, denn alles „Böse“ enthält etwas „Gutes“ und jedes „Gute“ enthält etwas „Böses“.
Beispiel:
Der Glauben: wenn er „Gut“ ist, hilft er den Menschen. Ist er „Schlecht“, so „tötet“ und „schadet“ er ihm.
Wir beide und ich denke noch andere, können Lieder davon singen.

Im heidnischen Glauben ist es so, dass alles seinen Platz hat und das „Böse“ ebenso zum Leben dazugehört wie das „Gute“.
Es ist eine Seite derselben Medaille.

„Gutes“ und „Böses“ hält das Rad des Seins am Laufen.
Nur so entwickelt man sich, und nur so funktioniert das Leben.
Um ein Beispiel dafür zu nennen:
Göttin und Gott haben im Paganismus immer einen „dunklen“ Aspekt.
Die Göttin gibt Leben, aber sie nimmt es auch wieder.
Ebenso wie der Gott.
Bei den Ägyptern war Sekhmet die Göttin der Seuchen und Krankheiten.
Aber auch diejenigen, die Gesundheit schenkte.

Schaut man sich den christlichen Gott an, so hat auch er sowohl „Gutes“ als auch „Böses“ in sich.
Immerhin schenkt er Leben, andererseits nimmt er es auch wieder.
Gegenspieler gibt es auch.
Muss es auch geben, denn wie soll sonst alles im Gleichgewicht bleiben?

Die Bibel ist nicht Gottes-, sondern Menschenwort.


*Kopf nick *
Das sehe ich auch so.
Aber wenn ein Mensch das glauben möchte, so soll er das auch glauben.
Man wird die Menschen nicht davon abbringen können.
Ich ehrlich gesagt möchte es auch nicht... Der Glaube macht selig...

Ich denke, dass die Bibel schon einige wahre Dinge enthält.
Ich will auch nicht abstreiten, dass die Menschen von ihrem Glauben, von ihrer Gotteserkenntnis und ihrer göttlichen Wahrheit erfüllt waren.
Aber dennoch ist die Bibel ein von Menschen geschriebenes Buch, dass auch sehr oft verändert wurde.
Wenn man sich die Bibeln aus unterschiedlichen Jahren ansieht, wo sie sich alles unterscheiden...
Das ist echt enorm!

Das Gott in drei Personen existiert, ist menschlicher Phantasie entsprungen


*schmunzel *
Allerdings kann man es auch anders sehen:
Die Schamanen, ebenso wie die Paganisten, gehen davon aus, dass das Göttliche in jedem Menschen ist.
Das jeder Mensch „gottgleich“ ist.
(Selbst die Bibel sagt, das der Mensch nach Gottes Bild geschaffen wurde)

Natürlich kann das auch das Phantasie sein, gebe ich zu, aber daran glaube ich.
*schmunzel * wieder MEINE Wahrheit ;-)

Das würde dann im Umkehrschluss bedeuten, dass Gott nicht nur in drei Personen existiert, sondern in Millionen :-)

Gott hat Himmel u. Erde geschaffen, die Hölle haben die Menschen hinzuerfunden. Es gibt weder Erbsünde noch Teufel. Eine blutige Erlösung am Kreuz ist eine heidnische Menschenopferreligion nach religiösen Steinzeitmuster

Gut, ich denke, die Menschen machen sich ja auch schon bereits jetzt das Leben zur Hölle, warum auf das „Ende“ warten?

Die Erbsünde...
Oder die Sünde an sich, ist ein „nettes“ Thema
Was ist Sünde?
Gibt es überhaupt „Sünde“?
Das Heidentum geht davon aus, dass es keine Sünden gibt, weil jeder Mensch sich selbst und seinem Gewissen verantwortlich ist.
Sicherlich muss jeder Mensch die Konsequenzen für sein Handeln übernehmen, aber das ist wiederum etwas anderes, als der „Sünden“-Gedanke.


Zu dem Text von UNHEILIG:

Ich gehe sogar soweit, dass ich damals zu mir gesagt habe, dass ich nicht wissen darf, was ich will, das ich nichts haben darf, das ich anders sein muss...
Das ich nur so sein darf, wie andere es haben wollen, weil ich dann erst den anderen diene...
Ich darf keinen eigenen Willen haben, keine eigenen Träume, Wünsche, Hoffnungen...
Ich darf nicht eigenständig handeln und denken...
Usw.usf.

Dieser Bibelgott hat so viele menschliche Züge, wie z.B. Zorn, Intolleranz, Drohung, Einschüchterung. Wut usw. da denke ich das er nur von Menschen erfunden sein kann

das er ALLE Menschen mag u. ohne so kleinkarierte menschliche Züge auskommt



*nick * Ja, so sehe ich das auch.
Das Göttliche ist viel größer, als sich manche das vorstellen, und ich denke, dass solche Religionen wie das Christentum, bzw. so, wie manche Menschen ihren Glauben gestalten, das Göttliche nur ein engen.

Der Glauben macht selig... und:
Wie du glaubst, so geschieht dir...
Und wenn sie Gott so blutrünstig und rachtdürstig sehen wollen...
Dann wird er ihnen auch so erscheinen.
Und wenn wir an eine Hölle nach dem Leben oder auch hier auf der Erde glauben (wollen)...
Nun, werden wir sie auch bekommen.

Die Energie folgt der Aufmerksamkeit... heisst es bei den Heiden/Esotherikern...


Darf ich Dich zum Schluss fragen, welcher Glaubensrichtung Du bzw. Deine Familie angehört(e)?




Liebe Grüße
Neseret


P.S. ich hoffe, ich habe nicht zuviel durcheinander geschrieben... :-)
Neseret
 

Beitragvon Mantus » Fr. 23.09.2005, 10:47

Meine Eltern gehören den freien Evangelikalen an, da ich den Kontakt abbrach haben sie aber keinen Einfluß mehr auf mich. - Es sehe Gemeinsamkeiten in Deiner Erziehung, im nachhinein einfach nur Grausam, wenn man schon keine Eltern hat, dann sollten doch wenigstens die Gedanken und so auch der Glaube einen wohlgesonnen sein und nicht noch einen draufsetzen. Mit meinen Einträgen u. Zitaten ist nur der Bibelgott gemeint, da er mich durch "sein Wort" knechtete. Ich kann mir vorstellen das es einen Gott gibt, das schwankt aber. Finde auch das der Glaube ein für jeden Menschen was ganz privates sein sollte und er seinen Glauben nicht allgemein verbreiten sollte. Ich will Dir mal schreiben was mir der Abschied vom Christentum gebracht hat: Freiheit im denken, keine Angst vor biblischer Vergeltung, Toleranz zu anders denkenden und anders artigen u.v.m. Alles wa so eingeschränkt und ich verleugnete meine Seele. Dies rächt sich immer! Höre auf Dich, was Du willst. :-) Aber das machst Du ja schon. :-) :-)

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