Kann Mitleid helfen?

Für die Philosophen und Debattanten unter uns - hier könnt Ihr über Gott und die Welt oder den (Un-)Sinn des Lebens philosophieren ;)
Bei Streitgesprächen bitte sachlich bleiben und nicht beleidigen!

Beitragvon Dante! » Do. 11.11.2004, 19:51

Es ist einfach wichtig zu beobachten. Um zu sehn ob etwas nicht stimmt oder nicht. Aber manchmal übersieht man etwas. Weil man selber nicht sehen will, dass etwas nicht stimmt.
Es ist eben jeder nur ein Mensch und Menschen machen Fehler. Es hat also nicht immer etwas mit Desinteress oder Naivität zu tun, dass man etwas nicht erkennt, was eigentlich so eindeutig ist. Ich glaub aber, dass wenn einem etwas an dem anderen liegt, hat man immer ein offenes Ohr. Aber man kann eben auch nur die Hand reichen. Zugreifen muss der andere schon selber.
Dante!
 

Beitragvon Exitus » Fr. 12.11.2004, 16:49

Hmm ich persönlich brauche sowas wie Mitleid nicht...ganz im Gegenteil...sobald ich merke, dass jemand mit mir Mitleid hat, zieht mich das nur noch mehr runter...es macht mich sogar verdammt wütend...

Exitus
Exitus
 

Beitragvon Lingenia » Fr. 12.11.2004, 16:54

Exitus hat geschrieben: es macht mich sogar verdammt wütend...

Exitus


Kenn ich, wobei es mich nich runter zieht sondern einfach nur wütend macht!!!!!!
Lingenia
 

Beitragvon CrazyKiwi » Fr. 12.11.2004, 20:33

Ich muss sagen, mit Mitleid kann ich auch nicht viel anfangen. Aber es fällt vielen leider schwer etwas zu tun, außer dass du ihnen leid tust. Zuviel Angst zum Helfen oder auch nur zum Zuhören...
CrazyKiwi
 

Beitragvon -ce- » Fr. 12.11.2004, 22:53

hallo ihr beiden, exitus und dead black angel

Was Du nicht zu brauchen meinst - widerlegst es gerade selber.

Brauchen tust Du/Ihr (Mitgefühl, was gegenüber bloßem Mitleid einen Weg weist, aus lethargischer Lähmung vorwärtsstößt / Ich denke, wir können uns auf diese Definition einigen) sehr wohl, weil Du instinktiv weißt, daß Du so ganz von selber Deinen Weg wohl nicht finden würdest.

Du willst nur die Nähe nicht zulassen, daß Dich einer da "berührt", wo Du infolge früherer (als Kind etwa) unbekümmerter Arglosigkeit in Deiner freien Entwicklung schwer verletzt wurdest.

Und eben weil Du Dich da so total verlassen von der Welt sahst, hast Du Vertrauen zu niemandem mehr - schon gar nicht, wenn diese Leute sich intensiv Dir zu nähern versuchen.

Du hast eine eherne Grenze gezogen, um Freund wie Feind auf sicherem Abstand zu halten, Dieser Abstand ist Dein Panzer. Und gerade das nimmt Euch jegliche Flexibilität. (Wobei ich es verstehen kann und für mich respektiere, und weiß, daß mit ein paar wohlmeinenden Worten hier nicht Abhilfe geschaffen werden kann. Das bedarf eines langen Weges mit noch vielen Tränen.)

Taucht - irgendwann einmal - jemand auf, der Euch lieb gewinnt, müßtet Ihr Euch sowieso entscheiden, ob Ihr Euch weiter, leicht verletzbar, hinter dieser selbstgesetzten Regel verschanzen wollt, oder die Liebe zulassen.

@crazy kiwi: Es kann auch Angst der Helfer sein, nachher durch den Betroffenen immer weiter in Beschlag genommen zu werden. Mit jedem Stück mehr an Nähe offenbaren sich aus dessen Sicht weiterführende "Abgründe", weitere Wunden, die der Betroffene, hat er nun erstmal die Hilfe zugelassen, am liebsten nun sämtlich von dieser Person, die ihm einmal geholfen hat, geheilt wissen will, was die Helfer (professionelle ausgenommen), dann schnell überfordern kann, weshalb sie solche Beziehungen dann eilig zu beenden suchen - ... und der solche Erfahrungen macht, igelt sich wieder und noch mehr ein.

Freundlichst, -ce-
-ce-
 

Re: Kann Mitleid helfen?

Beitragvon senta » Sa. 20.02.2010, 12:52

Ich finde, Mitleid hat so einen negativen Beigeschmack bekommen, in den öffentlichen Diskussionen.
Mancher traut sich nicht mehr zu sagen,
daß Mitleid manchmal auch echt gut tut.
Es scheint ein Zeichen von Schwäche zu sein, daß so sehr negativ besetzt ist.
Ohne Mitleid wäre diese Welt sicher nicht mehr lebenswert, und, sich manchmal auch Mitleid zu wünschen ist eine sehr menschliche und wichtige Schwäche.
Wir Menschen können eben nicht nur Stärken haben,
jemand, der sich so gibt, ist mir sowieso suspekt.
Seitdem ich hin und wieder bei den Menschen, die sich um mich bemühen auch mal Mitleid, oder Mitfühlen erfahre, was ich früher wohl nicht kannte und gewöhnt war, beginnt sich auch meine Sicherheit meinen Gefühlen gegenüber etwas zu festigen.
senta
 

Re: Kann Mitleid helfen?

Beitragvon Roni » Sa. 20.02.2010, 13:45

für menschen die mitgefühl nicht gewohnt sind und ein sehr weiches herz, mit ener steinharten gewachsenen schale, haben ein annehmen von empathie ein sehr große schmerz, kann sich manche nicht vorstellen, diese wenschen haben lernen müssen ohne ein mitgefühl zu überleben.
Roni
 

Re: Kann Mitleid helfen?

Beitragvon senta » Sa. 20.02.2010, 13:52

ja, das denke ich auch.
Ich selbst habe am Anfang immer gedacht,
die wollen mich ja nur verarschen,
die sagen alles nur so dahin,
die wollen mir was,
habe manchmal oft einfach so "um mich geschlagen", wenn jemand versucht hat,
mich gefühlsmäßig zu erreichen.
Passiert heute bei großer Anspannung auch noch manchmal,
aber ich lerne langsam,
daß es eben auch helfen kann und oft auch entlastend ist,
jemanden mitfühlen zu lassen.
senta
 

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