ne kleine Buchempfehlung:
Marie-Sissi Labèche - Borderline
mag keine Beschreibung geben, leiber einen kleinen Ausschnitt:
Die Nabelschnur, die mich an meine Mutter fesselt, ist kurz davor, durchtrennt zu werden. ich habe Atemnot. Ich werde nicht überleben, das ist mir zu klar. ich kann es nicht. Weil ich noch nicht abgestillt bin. Der auf einem schmutzigen Kußboden vergessene Fötus ist zu schnell gewachsen. Ich brauche mein Laufställchen. ich brauche mein Fläschchen, meinen Schnuller, meine Plazenta. ich muss zurück in den Bauch.
In diesem ist kein literarischer Höhenflug zu erwarten und auch kein intelektuelles Statement, besonderes letzeres ist gut so, es gibt schon so viele. Es sind einfach nur die Gedanken, die Geschichte einer Frau, mit einer eigenen Sprache, die alleine ist, seit ihrer Geburt, alleine gelassen und dadurch gefangen. Dieses Buch ist ein Spiegel, für den Leser, gleichsam eine Wiederentdeckung seiner eigenen Sinne, seiner eigenen Geschichte - Prädikat: sehr zu empfelen, ein jeder sollte seine Geschichte in einem solchen Buch veröffentlichen, ist doch die eigenen geschichte oft nur in Familienfotos schlecht abgelichtet.
Kann sich fast jeder hier zu Weihnachten schenken
