von Lingenia » Di. 28.09.2004, 20:37
Des Gedicht is einfach nur genial.....ich liebe es.....:
Das Kind und der Engel
„Warum weinst du mein Kind,
was ist mit dir geschehen?“
„Sag mir sind die Menschen so blind,
können sie´s denn nicht sehen?
Merken sie nichts von der Trauer,
die meine Seele so grausam erfüllt,
spüren sie nicht den eisig Schauer
der meinen Körper garstig umhüllt?
Alle Schmerzen nahm ich demütig hin,
ohne ein einzig Wort.
Doch jetzt, da ich niemand mehr bin,
Sehn ich mich weit fort.
Fort von diesem kalten Planet,
Fort von all dem Trug und Schein,
Die Erde ist erfroren, seht!
Das lebendig Herz ist Stein.“
„Sie sind blind und taub,
wollen stets nur schönes finden.
Aus ihren Mündern kommt Staub,
Lügen und ewig währende Sünden.
Sie stehlen sich das Glück
Der schwachen, müden Herzen.
Geben es nimmer zurück,
Ihre Opfer verenden mit Schmerzen.
Schmerz, der die Seele befällt,
Schmerz, der tötet und brennt,
Schmerz, der im Körper schellt,
Schmerz, der einst vom Leben trennt.“
„Sie haben selbst die letzte Hoffnung gebrochen,
die Hoffnung akzeptiert zu sein.
Der Hieb hat tief hinein gestochen,
Nun bin ich ganz allein.
Allein mit der fürchterlichen Leere,
die ihre knorrige Hand schon ausgestreckt.
Oh, ich wünscht das sie´s nicht wäre,
Die mein schreiend Seel´ bedeckt.
Das falsche Urteil ausgesprochen,
Ohne mein Herz zu verstehen,
Ihr Lüge haben sie nicht gerochen,
haben mich nicht einmal angesehen.
Haben sich entgültig abgewandt,
Sich entgültig mir verschlossen.
So stehe ich hier vor tiefem Rand,
Zuviel Lüge ist geflossen...“
„Mein Kind ich fühle wie du,
die Menschheit ist verdorben.
Du willst jetzt deine friedlich Ruh
Und wärst so gerne gestorben.
Sie werden niemals Einsicht gewinnen,
Stets werden sie vernichten.
Doch eines Tages von grauen Zinnen,
Wird man über sie richten.
Sie töten Seelen, den schwachen Geist,
Nehmen dies nicht einmal wahr,
Merken nicht wie die Welt vereist,
Denken es war schon immer da.
Du und ich, wir wissen genau,
Wie´s um diese Erde steht.
Komm doch einmal her und schau,
Wie die Menschheit sich selbst verrät.
Jeden Tag ein neuer Betrug,
Ein neues, gestelltes Lachen,
Ein abenteuerlicher Höhenflug,
auf Kosten der Schwachen.“
„Das falsche Spiel mich langsam erstickt,
ich kann nicht mehr frei leben.
Die Zeit, die gegen mich tickt,
ich kann ihr nichts mehr geben.
Welchen Sinn hat das quälende Weilen,
Sollte ich nicht endlich fliehen?
Mein Seel´ wünscht sich fortzueilen,
Sollte sie denn nicht frei ziehen?“
„Mein Kind, oh ich fühle dir nach,
Deine Gedanken liegen so nah,
Die Gefühle verwirrt, der Geist liegt brach,
Die Hoffnung ist nicht mehr da
Auch ich stand einst an diesem Rand
Entschlossen der Welt zu entsagen,
Habe damals nicht erkannt,
Was eine Stimm mir wollt sagen
Dumpf drang sie in mein Ohr,
Aber sie rief meinen Namen.
>Mein liebes Kind, was hast du vor?
Pflanze nicht den entgültig Samen.<
Doch ich schluchzte bitter und sprang,
Einen süßen Duft hab ich gerochen,
Vernahm die Stimme die leise sang:
>Du hast mit einem Engel gesprochen..........<"
written by: schwarzeTräne