Hochsensibilität

Hier geht's um jede Form von zwischenmenschlichen Beziehungen, also um Liebe(skummer) und Partnerschaft (auch Sexualität), um Freunde, Bekannte, Angehörige und andere soziale Kontakte in Eurem Umfeld.

Hochsensibilität

Beitragvon Head69 » So. 20.11.2011, 11:55

Ich weiß nicht,ob ich mir zu folgenden,fast wissenschaftlich untersuchten,Thema, hier Ratschläge holen kann.
Man muß dazu auch ein wenig Ahnung von Psychologie und Zusammenhängen haben.
Ich bin ein hochsensibler Mensch geworden,mit allen,was ihn auszeichnet. Ursache darin ist scheinbar ein posttraumatisches Belastungssymptom.
Ich hab mich für eine Frau interessiert,die ich dann,als es mit einer Partneschaft konkret wurde,einfach schlicht nicht mehr wollte. Mit einem Schlag war sie plötzlich für mich nicht mehr so attraktiv und interessant.
Ursache dafür ist eine viel zu kurze Kennenlernphase gewesen,die ich aber,für mich im Nachhinein unerklärlich, zuließ. Das ich in der Entwicklungssphase dieser Verbindung nicht die Kraft der Trennung besaß,bewirkte in mir dieses Belastungssymptom Eingangs erwähnt.
Nun bin ich auf einen interessanten Artikel gestoßen,der genau meine Gefühlswelt wiederspiegelt.
Dieses Erlebte hat mich zu einem hochsensiblen Menschen werden lassen. Ein charakteristischer Wesenszug ist bei solchen Menschen,wie bei mir,daß man sich sehr gut in andere hineinversetzen kann.
Um aber aus dieser Belastung der Hochsensibilität herauszukommen,wäre die Lösung,sich von einer momentan vorhandenen Situation zu lösen. Das hieße in meinem Fall Trennung. Da ich aber nun durch meine Sensibilität und der damit verbundenen Einfühlsamkeit gegenüber einem Menschen,der an mir sehr hängt,das nicht kann, ist meinen Zerissenheit in der Sache.
Ich kenne durchaus die Lösung meines Problems,alleine die Umsetzung aufgrund meines zu starken Einfühlungsvermögens,macht mir Probleme.
Wie gesagt, diese Frau hängt unglaublich an mir. Eine rationale Entscheidung ist fast unmöglich !

Ich brauche Rat. Danke.
Head69
 

Re: Hochsensibilität

Beitragvon frank » Mo. 21.11.2011, 09:06

Hallo, ich werde Dir keinen Rat geben, mir sind in Deiner Schilderung einige Dinge aufgefallen.
Bitte korrigiere mich wenn ich mich mit meiner Wahrnehmung Deines Geschilderten irre.

Ein gewisses Maß an Hoher Sensibilität ist allen Menschen zueigen,es geht nur im Laufe der Entwicklung unter dem Einfluß des Lebens verschüttet. Manchen Menschen ist es gegeben eine bestimmte Antenne für andere Menschen auszubilden.

Die Diskrepanz die Dich bewegt ist nur verständlich und nachvollziehbar. Wenn ich es richtig interpretiere hast Du ja schon eine Antwort für Dich selbst gefunden, ein "Nein" zu dieser Beziehung. Ohne Dir zu nahe treten zu wollen klingt es für mich nach "Du fühlst Dich verantwortlich für Dein Gegenüber" (Beziehung), möchtest sie nicht " emotional verletzen", kannst "nicht loslassen".

Hast Du eine Vorstellung davon wie es Dir ergehen würde wenn Du dich weiter auf die Beziehung einläßt, und es dann vielleicht doch zu einem Bruch kommt?
Kannst Du Dir vorstellen wie schwierig es für Dein Gegenüber ist in einer Warteschleife zu hängen?
Wie wird es Dir ergehen wenn Du sie Anteil an Deinem Wahrnehmen der momentanen Situation läßt?
Mag es sein, das Du dich vor Ihrer Reaktion fürchtest, oder der Ablehung die evtl. ihrerseits Dir gegenüber entsteht?
Alles nur mein Gedankenspiel....
LG Frank
frank
 

Re: Hochsensibilität

Beitragvon Head69 » Mo. 21.11.2011, 13:02

Hallo Frank !
Danke erstmal.

Was Du nicht wissen kannst,da ich es in meiner Ausführung zunächst unerwähnt ließ :

Ich habe mir ihr darüber gesprochen,und war kurz davor,diese Beziehung zu beenden. Sie kennt also meine Gefühlslage. Aber nie hätte ich damit gerechnet,daß mir ihre plötzlich auftretenden Ängste und die damit verbundene Hilfslosigkeit so nahe gehen. Auf deutsch, sie hat mich förmlich unter Tränen angeschluchtzt, doch wenigstens in lockerer Art,bei ihr zu bleiben.
Seit dem befinde ich mich in einer Art Handlungsunfähigkeit.
Ich kann mich ( leider ) zu gut in ihre Lage versetzen. Wir teilen übrigens nicht Bett und Tisch,wohen also jeder für sich.
Eine Trennung würde aber für sie auch ein erheblicher sozialer Einschnitt bedeuten,denn ich bin auch für sie da in den Alltäglichkeiten des Lebens. Manchmal komme ich mir vor wie ein Dienstleister in Freundschaft.
Wie gesagt,sie weiß,daß ich eigentlich lieber Schluß machen würde.
Head69
 

Re: Hochsensibilität

Beitragvon frank » Mo. 21.11.2011, 18:32

Hallo
Auf deutsch, sie hat mich förmlich unter Tränen angeschluchtzt, doch wenigstens in lockerer Art,bei ihr zu bleiben.

Ich finde es ist eine gute Basis wenn Ihr Euch auf einer rein freundschaftlichen Ebene einlassen könnt, gleichdem weiß ich wie schwer es einem fällt auf dieser Ebene miteinander umzugehen.

Eine Trennung würde aber für sie auch ein erheblicher sozialer Einschnitt bedeuten,denn ich bin auch für sie da in den Alltäglichkeiten des Lebens.

Kannst Du das ein wenig transparenter ausdrücken, natürlich nur wenn es Dir nicht zu nahe kommt?

Manchmal komme ich mir vor wie ein Dienstleister in Freundschaft.

Das klingt ja so als wäre es für Dich ein Dauerzustand. Philosophisch betrachtet hat reine Freundschaft auch etwas mit damit zu tun.

Dir einen angenehmen Abend
frank
 

Re: Hochsensibilität

Beitragvon Head69 » Mi. 23.11.2011, 11:30

Hallo Frank !

So einfach ist das nicht,sonst würde es mich nicht in irgendeiner Form belasten.

Die "Freundschaft"sieht so aus, indem sie nach wie vor auch ein gewisses Maß an Zärtlichkeiten sich von mir wünscht.
Punkt 2 - dieser soziale Verlust bei evtl Trennung : Sie ist nicht mobil,wir wohnen in einer Kleinstadt,sie hat neben mir kaum weitere soziale Kontakte, keinen Vollarbeitsplatz.

Gegen Freundschaft und lockeres Umgehen wäre ja nix einzuwenden, aber mir ist für mich klar,daß ich mir,vor allem durch diese Art und Weise alles verbaue,um mich wieder neu an jemand Anderen zu binden.
Es gibt Momente,da befällt mich eine richtige Traurigkeit,wenn ich daran denke,wie ich "normalerweise" handeln müßte, aber ich kann mich eben hochsensibel in sie hineinversetzen.

Gruß
Head69
 

Re: Hochsensibilität

Beitragvon frank » Do. 24.11.2011, 19:09

Sorry, ich wollte bei Dir nicht den Eindruck erwecken das ich Deine Wahrnehmung in Frage stelle.

Hast Du Dir schon einmal überlegt für Deine Problemstellung professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen?
So wie Du es schilderst spielen hier mehr Variablen eine Rolle die zu entwirren mehr als einen Thread braucht.
Mir fällt auf, das sehr viele äußere Faktoren mit einfließen und so etwas wie eine "gegenseitige Abhänigkeit" besteht die viele Ursachen haben kann.

LG Frank
frank
 


Zurück zu Beziehungen und Umfeld

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 0 Gäste