von Exitus » Sa. 25.06.2005, 09:55
Tagebuch "eines" Mädchens
Du schreist, aber bringst keinen Ton heraus. Du leidest still. Du quälst dich, aber keiner sieht es. Es passiert zu langsam, kaum spürbar, aber es ist da, das weißt du genau.
Du willst, dass sie dich sehen, dich beachten, auf dich aufmerksam werden. Du willst, dass sie wissen, was du durchmachst, aber du kannst es nicht sagen. Es kommt nicht über deine Lippen, deine Worte sind leer.
Du willst Hilfe, obwohl du genau weißt, dass du dir nur selbst helfen kannst. Du hast es versucht, du bist gescheitert.
Du willst die Liebe, die dir zu lange vorenthalten war, aber du weißt, dass du sie nicht bekommst, du weißt es ist zu spät.
Du möchtest nicht mehr leben, aber du bringst dich nicht um. Du bist zu feige. Du hast Angst vor dem Leben aber auch vor dem Tod.
Du lebst in einer Zwischenwelt aus Selbstzerstörung, zwischen Verstand und Gefühl, zwischen Wille und Resignation, zwischen Hass und Liebe.
Du tötest täglich einen Teil von dir, um zu überleben und weißt nicht, was du mit deinem Rest Leben anstellen sollst, du erträgst es nicht.
Du kannst dich nicht vollends töten, dafür liebst du es zu sehr, dich zu quälen, dich leiden zu sehen.
Du hungerst, um endlich zu verschwinden, doch du tust es nicht. Du bleibst doch hier und weißt nicht wofür.
Ist die Hoffnung zu groß? Die Hoffnung auf etwas besseres? Was soll passieren, ein Wunder? Die Welt bleibt gleich, sie wird sich nicht ändern.
Niemand kann dir helfen, im Endeffekt bist du doch allein und das weißt du.