" Hier mein Geheimnis. Es ist ganz einfach: Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar." "Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.", wiederholte der kleine Prinz, um es sich zu merken. "Die Zeit, die du für deine Rose verloren hast, sie macht deine Rose so wichtig." "Die Zeit, die ich für meine Rose verloren habe ...", sagte der kleine Prinz, um es sich zu merken. "Die Menschen haben diese Wahrheit vergessen", sagte der Fuchs. "Aber du darfst sie nicht vergessen. Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast. Du bist für deine Rose verantwortlich ... "
(aus "Der Kleine Prinz")
Beim aufräumen meiner Bücherregale ist mir der kleine Prinz in die Hände gefallen.
Ein sehr schönes Buch! Denke gerade über einige Sätze nach.
Als ich den „Kleinen Prinzen“ von Antoine de Saint - Exupery zum ersten mal las, dachte ich, dass es sich um eine schöne „Geschichte“ handelt, die sowohl für Kinder als auch für Erwachsene verständlich wäre. Da ich den Text als eine Vermittlung von grundsätzlicher Moral, Werten, Verantwortung und Lebenswahrheiten verstanden hatte. Ein Text aus denen Fragen entstehen, die man philosophisch diskutieren und durchdenken kann. Aber auch als ein Buch, dass vermag „..ein Stück weit das Vertrauen in die unbedingte Treue der Liebe wiederherzustellen...“.
Der kleine Prinz ist wahrscheinlich eine durchdachte Traum- oder Idealgestalt der Menschlichkeit, die der Autor sich selber für sein Leben und auch für das Leben der Menschen allgemein gewünscht hätte.
Exupery nannte sein Menschlichkeitsideal „Der Kleine Prinz“. Ein Königskind also. Sehr viele Märchen erzählen von Königskindern, die in die Welt kommen und alles mit anderen Augen sehen. So ist es auch beim kleinen Prinzen, der ganz in kindlicher Unvoreingenommenheit, im Vertrauen, Treue und Angstfreiheit sich auf eine Reise begibt. Er kennt keine sozialen Unterschiede. Er urteilt nach seinen kindlichen und ehrlichen Kriterien ohne zu verurteilen.
Wenn man davon ausgeht, dass der kleine Prinz die kindliche Gedankenwelt des Autoren wiederspiegelt, und man weiter davon ausgeht, dass dieses kindliche Gedankengut immer im Namen der Erwachsenenvernunft weichen musste, so muss man beim lesen des Buches nicht nur erkennen, dass der Autor diese kindliche Weltenansicht fast verloren hat, sondern auch, dass er sie sich zurückersehnt. Doch er resigniert, da er weiß, dass er mit der kindlichen Sichtweise in der Erwachsenenwelt nicht überleben kann, da die Erwachsenen immer nur vernünftig und ernsthaft sind.
Die Erwachsenen waren außer Stande mit dem „Herzen zu sehen“
Alle diese Menschen haben gemeinsam, dass sie alleine und einsam sind. Alle haben sich unterschiedliche Scheinwelten erschaffen, um ihrer Einsamkeit zu entfliehen oder um sie zu ignorieren. Sie alle haben Angst sich selbst zu erkennen. Entweder verloren sie die Objektivität, ignorierten ihre Gefühle oder wiedersprechen sich selber ohne es zu merken.
Sind wir Erwachsen nun wirklich so einsam, wie es dort beschrieben wird. Hält uns der kleine Prinz einen Spiegel vor Augen. Flüchten wir nun wirklich immer?
Oder steckt doch in uns allen ein kleiner Prinz? Der nur leider wenig zum Ausdruck kommt.
Oder sind an den düsteren Gedanken der Erwachsenenwelt wirklich so viele Wahrheiten enthalten?
Einer der wichtigsten Sätze ist für mich und auch als Antwort auf die Fragen: „Die Sprache ist eine Quelle der Missverständnisse“