vorneweg, seit ein paar Wochen bin ich in Behandlung bei einer Therapeutin. Medikamente nehme ich nicht.
Ich habe einen sehr guten Überblick über meinen Zustand und den Werdegang meines Zustandes. Alleine, helfen selber kann ich mir nicht.
Meine Psychologin bemängelt meine Blockadepolitik, ich gebe das Kommando nicht ab. Sagt sie. Kann ich auch nicht. Vertrauen muss gelernt werden. Hat das nicht hingehauen oder ist es sogar missbraucht worden, jeder rettet seinen Hintern so gut er eben kann. Ich rette eben meinen. Auch wenn ich mich nicht mag, die einzige Person, die für mich da war, das war ich selber. Alle anderen, die sich verschiedentlich bemüht haben, die waren schon von Anfang an zu spät dran. Heute ertrage ich Zuwendung schlicht nicht mehr.
Meine Mutter hat mich und meine Schwester verprügelt und gedemütigt, mein Vater hat das wortlos beobachtet. Das ist der Ursprung der ganzen Geschichte.
Das Ergebnis davon ist eine gute Portion Selbsthass. Ich bin mir gegenüber furchtbar kritisch und putze mich gerne selber runter. Ich habe keine geschlechtliche Empfindung meiner Person gegenüber. Ich empfinde kein Alter. Meinen Körper auch nicht. Ich kenne kein Wohlgefühl. Die einzige Empfindung, die mir sagt, ich wäre am Leben, das ist Schmerz. Darmkoliken sind böser Schmerz. Bei meiner ersten Kolik hab ich geglaubt, ich würde sterben. Ich mag keine Schmerzen.
Bei 1,6m wiege ich 48kg. Das ist Ausdruck von meiner Genussfeindlichkeit. Wie man geniesst, ich habe keine Ahnung. Hormonell bin ich eher männlich gelagert. Ich setze sehr schnell extreme Muskulatur an. Das ist so ziemlich alles, was ich an Stolz empfinden kann. Sagen muss ich hier, ich hätte ein Stammhalter werden sollen und hab das leider nicht geschafft.
Nach 10 Sitzungen will sich einfach noch nichts von Erfolg zeigen. Ich reagiere deswegen ziemlich angefressen und hab beim letzten Termin einen mittleren Aufstand hingelegt. Ich bin so unglaublich frustriert und das macht es mir nicht leichter. Ob die Therapie was nutzen wird, ich weiss es nicht. Aktuell möchte ich alles hinschmeissen und mit dem Schädel gegen die Wand rennen. Bis Blut spritzt und ich endlich bewusstlos zusammenbreche. Damit endlich Ruhe in meinem Schädel herrscht.
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