von Blume » Fr. 22.02.2013, 19:49
Ich glaube, dieser Akzeptanz und Gleichheit steht einfach noch im Weg, dass es viel zu viele uralte Klischees und Vorurteile darüber gibt, die von der Medienbranche auch noch gefestigt werden. Warum glauben denn die meisten "Normalen", dass es in der Psychiatrie weiß, steril und ungemütlich ist und dass dort alle entweder vor lauter Wahnsinn schreien oder total depressiv in der Ecke hängen und nicht sprechen? Ich meine, in der Realität ist ja eher das Gegenteil der Fall, aber in vielen Filmen, gerade Horrorfilmen oder Thrillern, wird eine Psychiatrie eben wirklich als "Klapse" dargestellt, in der nur Patienten behandelt werden, die richtig krank sind und mit denen man nichts mehr anfangen kann. Und wie soll man von diesem Vorurteil loskommen, wenn man es nicht besser weiß? Ich meine, die meisten Leute ohne Probleme kommen jetzt nicht unbedingt mal in eine Psychiatrie, um sie sich mal von innen anzuschauen und ein Teil dieser Welt zu werden. Außerdem haben viele bestimmt auch Angst, sich mit psychisch Kranken einzulassen, weil da die Gefahr, dass man in seiner eigenen Seele zu tief graben müsste, viel zu groß ist. Dann die Unsicherheit - wie mit solchen Menschen umgehen? Könnte ich nicht was Falsches sagen? Es geht teilweise auch mir so, mit Homosexuellen. Ich habe nichts gegen Schwule und Lesben, mein Motto ist "Leben und leben lassen", aber ich weiß auch oft nicht, wie ich mich verhalten soll, wenn ich einem homosexuellen Paar begegne. Da bin ich auch unsicher, habe auch Angst, irgendwas Unangebrachtes zu sagen. Eigentlich braucht man diese Angst heutzutage nicht mehr und gerade weil ich selber weiß, wie sehr diese Unsicherheit von anderen nerven kann, sollte ich es ja eigentlich besser machen, aber das ist halt bei mir auch so drin, dass ich dann schnell unsicher werde, was aber (zumindest bei mir) nicht heißt, dass ich diskriminierend oder rassistisch bin und etwas gegen die Gleichheit aller habe. Von daher kann es sogar nachvollziehen, wenn andere aus Unsicherheit Gespräche mit uns "Gestörten" meiden und lieber auf ihre althergebrachten Klischees vertrauen.
Rassismus und Diskriminierungen allerdings kann ich in keiner Weise nachvollziehen, verstehen, befürworten etc. Ich glaube, jemand der sich dahingehend äußert, macht das nur, um sein eigenes Ego mal wieder zu stabilisieren.