von Exitus » Do. 15.09.2005, 19:46
Ich hasse dich. Du hast mich umgebracht.
Ich bin tot. Langsam aber sicher hast du mich Sekunde für Sekunde mehr getötet.
Und wenn du mich wieder aufgebaut hast, dann hast du mich danach wieder umso tiefer gezogen.
Du bist zerbrochen und hast von mir verlangt, dass ich dich wieder zusammensetze.
Ich hab gehofft. Ich hab gehofft, dass du irgendwann so bist, wie du bist.
Ich musste die Last deiner Lügen tragen. Ich trage das alles immer noch.
Du hast nie erkannt, wie du mich zerstört hast.
Aber wie auch? Ich konnte es ja selbst nur sehr selten erkennen. Immer dann, wenn ich am Boden lag und du mich nicht aufheben wolltest.
Immer, wenn ich blutend vor dir stand und meine Augen dich lautlos angeschrien haben.
Ich weiß nicht mehr, wie oft ich dich zusammengesetzt habe.
Ich hab jeden Tag die Puzzelteile deiner Selbst gesucht, gefunden und zu dem Gesamtwerk hinzugefügt.
Ich.
Ich ganz allein hab dich gemacht.
Und jetzt? Jetzt bist du glücklich. Und ich trage immer noch die Narben auf meinen Armen und meiner Seele.
Ich kann noch die Worte hören die du einmal zu mir gesagt hast. Es tut weh. Es tut so schrecklich weh.
"Ich werde dich für immer lieben. Ich werde erst aufhören dich zu lieben, wenn wir tot sind."
Hast du nicht gemerkt, dass ich bereits tot bin? Und jetzt ist deine Liebe tot. Ich spüre es. Ich sehe es in deinem Blick. Wie du mich anguckst, voller Mitleid.
"Wieso tut sie sich das nur an? Warum macht sie nichts? Warum redet sie nicht mehr? Warum isst sie nicht mehr?".
Ich tue das, was du mir angetan hast. Nur, dass ich es sichtbar mache. Ich bin nicht so verlogen.
Wenn ich könnte, dann würde ich dich umbringen. Ich hasse dich. Und ich brauch dich nicht mehr. Du hast nicht mal meinen Hass verdient.
Und ich werde es beenden. Nicht du. Nein, ich verdammt nochmal.
Es ist mir egal, was danach kommt, aber ich will dich am Boden sehen. Ich will dich so sehen, wie du es verdient hast.
Ja, vielleicht bin ich scheiße. Vielleicht bin ich die Schuldige.
Ich bin nicht neidisch auf dich, weil du dir dein ganzes Leben nur zusammengelogen hast. Und nur ich durfte die Wahrheiten wissen.
Ein Mal. Ein einziges Mal hab ich mich gewehrt. Und ich wurde dafür verachtet, beschimpft und nieder gemacht. Mir wurde nicht geglaubt.
Du denkst, dass ich all das einfach so vergessen werde? Nein, das werde ich nicht.
Du wirst bekommen, was du verdienst. Glaub mir. Und ich will, dass die Welt erblindet beim Anblick der Wahrheiten.
Niemals. Niemals werde ich dir irgendwas verzeihen.
Du bist das Gute. Ich bin das Böse. Nur, dass dieses Mal das Böse Recht hat.
Und niemand glaubt mir, aber das ist egal, denn ich bin schon lange tot.
Zerbrich bei diesem Gedanken!