Ich bräuchte mal euren Rat zu folgender Situation:
Es geht um einen Mann, den ich jetzt schon seit ca. 4 Jahren kenne. In der Zeit hatten wir mal mehr, mal weniger Kontakt, aber größtenteils übers Internet und Handy, da quasi halb Deutschland zwischen uns liegt und wir uns nur sehr selten gesehen haben.
Diese seltenen Treffen haben damals aber schon gereicht, dass ich mich vor ungefähr 3 Jahren verliebt hatte, wo ich auch das Gefühl hatte, dass die Sympathie auf beiden Seiten vorhanden ist, wir sind uns damals auch ziemlich nah gekommen.
Aber wie das so ist, dadurch dass wir so weit voneinander entfernt wohnen (und noch ein paar andere Umstände), hat sich die Sache dann verlaufen.
Wir hatten die Jahre danach auch noch immer mal wieder Kontakt, aber im Prinzip hat jeder sein eigenes Leben gehabt.
Jetzt kam es vor 2 Wochen, dass wir mal wieder gechattet haben, aber irgendwie, und fragt mich nicht wie das kam, wurde dieses Gespräch dann so intensiv, lang, fröhlich, ernst, oberflächlich und tiefgründig, und einfach alles, dass ich einfach nur WOW! dachte. WOW, so hab ich mich schon Ewigkeiten nicht mehr gefühlt, dass jemand so auf meine Wellenlänge ist und man sich so über Stunden unterhalten kann.
Ihm ging es da wie es sagt genauso und so haben wir dass eine Woche fortgeführt, und uns jeden Tag geschrieben, ohne dass es langweilig wurde.
Dabei gab es beidseitige Komplimente und ja... ich würde sagen es war "Flirten", auch wenn ich mich damit nicht so wirklich auskenne

Wir haben sogar ein Treffen ausgemacht für den nächsten Monat!
So, nun mein Problem:
Mein Kopf weiß einfach, dass das ganze keine Chance hat. Er hat sein (absolut perfektes) Leben und ich meines 500km entfernt. Und ich bin auch absolut kein Fernbeziehungsmensch, da fehlt mir einfach die "Sicherheit".
Er war das letzte Wochenende auf einem Festival und hatte kein Smartphone dabei, das heißt wir hatten an diesen Tagen keinen Kontakt, was mir schon schwer gefallen ist, da wir uns eben die Woche davor so intensiv miteinander beschäftigt haben. Und ich habe zu meinem großen Missfallen auch öfters an ihn denken müssen, als mir lieb ist. Ich hasse das, aber konnte es trotz Ablenkung und Freunden treffen, etc. nicht abstellen...
Er kam gestern zurück und als wir dann geschrieben haben meinte er, dass es absolut perfekt war und es die tolltesten Tage seit langem für ihn waren. Da aber kein "Schade dass du nicht da warst" oder ähnliches dazu kam, wollte ich dann natürlich nicht zugeben: "Schön für dich, ich hab mir das ganze WE den Kopf über dich zerbrochen."
Ich hatte dann noch was von der Arbeit erzählt und dass ich ein so gutes Gespräch mit meinem Kollegen hatte und dann meinte er: "Du wirst mir doch nicht etwa abtrünnig werden?"
Aber ansonsten war er gestern zurückhaltend was das Schreiben anging, und ach keine Ahnung...
Ich weiß halt einfach nicht, was ich von der ganzen Sache halten soll, bzw. wie ich mich verhalten soll...
Auch wenn wir in vielen Sachen so gleich ticken, ist er doch der "Ich brauche meinen Freiraum"-Typ und ich in solchen Sachen der "Klammer"-Typ, leider...
Außerdem bin ich so furchtbar ungeduldig....
Und ich finde es einfach unerträglich, dass ich hier wie der letzte Doof sitze und mir Gedanken über ihn mache, während er sein tolles, perfektes Leben lebt.
Andererseits denke ich, dass es ja auch nicht "einfach so" kommt, dass wir so viele, viele, viele Stunden "miteinander verbracht" und geschrieben haben.
Und dann ist da ja auch noch dieses Treffen für den nächsten Monat, wo ich Angst habe, dass ich mich zu sehr drauf freue, und er dann doch noch absagen könnte...

Ich hoffe ihr habt einen Rat für mich...