Co-Abhängige Mutter und Schwester

Hier geht's um jede Form von zwischenmenschlichen Beziehungen, also um Liebe(skummer) und Partnerschaft (auch Sexualität), um Freunde, Bekannte, Angehörige und andere soziale Kontakte in Eurem Umfeld.

Co-Abhängige Mutter und Schwester

Beitragvon UnverstandeneSeele » Fr. 26.07.2013, 18:46

Hallo alle miteinander, ich hoffe das ich mich bei diesem Thema kurz fassen kann...

Meine Mutter ist die Tochter eines Alkoholikers (der geprügelt hat), der mit 45 Jahren an Lymphdrüsenkrebs gestorben ist. Also kenne ich ihn gar nicht.

Als meine Eltern sich trennten als ich 12 Jahre alt war, war meine Mutter scheinbar überfordert und hat mich und meine mittlere Schwester oft geschlagen, auch wegen Lapalien.

Als ich dann 15 war, das war im Jahr 2000 hat meine Mutter einen Mann kennengelernt, der nach 2 Jahren Beziehung bei meiner Mutter eingezogen ist (ich wohnte bei meinem Vater) und 3 Jahre später haben sie geheiratet. Wenn meine Mutter sich über mich oder meine mittlere Schwester aufgeregt hat, dann ist sie natürlich damit zu ihm gegangen und hat ihm das erzählt. Seine Reaktion war dann meist, das er ihr sagte wie sie das am besten regeln sollte (mit strenge) und das er uns dann fertig machte. Zu mir hat er einmal gesagt, das er mir gleich so derbe eine klatscht, das meine Mutter mich von der Wand kratzen müsse und das ich ein "Kronleuchter" und "es zu nix bringen würde"

Durch seinen Einfluss hat meine Mutter mich dann rausgeworfen und mein Vater hat mir (weil ich noch in der Ausbildung war) eine Wohnung bezahlt. Nachdem ich dann auszog, brach der Kontakt zu meiner Mutter und meiner jüngsten Schwester komplett ab. Der Mann meiner Mutter hat mir sogar Hausverbot erteilt und meinte wenn ich nur in die Nähe des Grundstücks komme, dann würde er die Polizei rufen.

Ein paar Jahre später kam dann immer mehr zu Tage, das er Alkoholiker ist und auch schon 5-6 mal seinen Führerschein wegen Alk abgeben musste. Nach erfolgreichen MPU´s bekam er den aber immer wieder zurück. Meine Mutter hat natürlich immer alles aus der Co-Abhängigkeit heraus für ihn getan.

-Sich nach seinem Zeitplan gerichtet, egal um was es ging
- Hat ihn nachts betrunken abgeholt, auch wenn sie selber morgens um 5 Uhr zur Arbeit aufstehen muss
- Er kam nach Hause, hat sich vor den Pc gesetzt und gar nichts mehr getan
- Er hat immer weiter teure Dinge gekauft und Schulden gemacht und meine Mutter hat immer schön mit unterschrieben
- Als meine Mutter im Jahr 2010 für 6 Wochen in Kur war, hat sogar meine jüngste Schwester (Fahranfängerin) ihn nachts betrunken abgeholt und das meiner Mutter vorerst nicht erzählt

So letztes Jahr im Januar ist er nun (ENDLICH!) ausgezogen, weil meine Mutter sich getrennt hat. Er hatte sogar schon längere Zeit eine neue Freundin.

So nun zu meinem eigentlichen Problem. Meine Mutter nimmt ihn immer noch in Schutz (obwohl sie immer noch und das seit richtig langer Zeit zu einer AA Gruppe für Angehörige geht) und macht mich bei ihm schlecht.
Gestern ging es um ein Sparbuch, das meiner jüngsten Schwester gehört, aber auf meine Mutter und ihren Ex-Mann läuft (keine Ahnung warum) Da musste er etwas unterschreiben, das meine Schwester das Sparbuch auflösen kann um sich ein neues auf ihren Namen anzulegen. Wir standen alle in der Küche und da sagt meine Mutter doch zu ihm "Wenn mir ja was passiert, dann legen nachher noch die beiden anderen (meine mittlere Schwester und ich) Anspruch auf das Geld und das wird dann ja durch drei geteilt"

HALLO ?!?! Erstens, ich würde nie ansprüche auf das gesparte Geld meiner jüngsten Schwester erheben und Zweitens, wieso redet sie mich derartig schlecht?? Und das auch noch dem DEM???

Ich habe meine jüngsten Schwester heute geschrieben, das ich das echt mies fand und von ihr kam dann das hier:

jüngere Schwester: Hat sie nicht gesagt "dann können die beiden" und wenn nicht dann hat Mama das nicht so gemeint, bzw nicht drüber nachgedacht. Und ich meine, warum interessiert dich, was W..... von dir hält, bzw ob Mama dich bei dem schlecht macht? Du willst doch eh nix mit dem zu tun haben.

Ich schrieb zurück: Ich fands halt gemein :/ Es geht nicht darum das W..... schlecht von mir denken könnte, es geht einfach um den Spruch von Mama. Ein einfaches "wenn mir was passiert, dann kommt J.... nicht an ihr Geld ran" hätte es auch getan. Versetz dich mal in mich rein, wie ich mich fühle, wenn sowas gesagt wird. Empathie besitzt ihr irgendwie beide nicht so wirklich. Weisst du überhaupt warum W..... mir so scheissegal ist? Scheinbar nicht, denn wir durften ja in der Familienberatung nicht darüber reden. Ich will jetzt keinen Streit anfangen, sondern einfach nur Dinge ansprechen, die zu Gunsten von W...... unter den Teppich gekehrt wurden.


Meine letzte Nachricht hat sie noch nicht übertragen bekommen.

Am liebsten würde ich den Kontakt komplett wieder abbrechen, aber ich habe nur meine Familie, Freunde habe ich keine, nicht mal einen.

Meine mittlere Schwester denkt übrigens genauso wie ich und meine jüngste Schwester hält voll viel von ihm, weil er wie sie sagt mehr für sie getan hätte als unser leiblicher Vater.
UnverstandeneSeele
 

Re: Co-Abhängige Mutter und Schwester

Beitragvon Luna » Fr. 26.07.2013, 20:15

Hey!
Das ist eine schlimme Geschichte und es tut mir sehr leid. Das, was du da erlebst, ist nicht "normal", sondern entsteht zum großten Teil - wie du schon erkannt hast - aus Co-Abhängigkeiten und Verdrängung seitens deiner Familie, besonders Mutter.
Da es offenbar nur zu Zwist und Streit kommt, wenn ihr versucht, auf einen Nenner zu kommen, bringt es momentan wohl nichts, das logisch-sachlich klären zu wollen.
Zu deinem eigenen Schutz würde ich dir raten: Nimm Abstand von deiner Familie und lass dir helfen, das alles zu bewältigen. Ich habe selbst einiges Schlimmes mit meiner Familie durch und letztlich hat es mir gut getan, Abstand zu nehmen. Die Folgen des Erlebten spüre ich heute zwar noch, aber werde immerhin nicht ständig wieder neu getriggert.
Es kann besser werden! Hab Mut und Zuversicht.
Es muss ja keine Trennung auf ewig sein. Manchmal kommt mit der Zeit auch mehr Einsicht.

Gruß, luna
Luna
 

Re: Co-Abhängige Mutter und Schwester

Beitragvon UnverstandeneSeele » Fr. 26.07.2013, 22:09

Meine jüngste Schwester hat eben zu meiner Mutter gesagt "Ich glaub jetzt habe ich S..... vergrault" und hätte fast angefangen zu weinen. Meine Mutter hat mich dann angerufen zu Hause, aber da ich gerade mit meiner mittleren Schwester unterwegs war, weil ich mal raus musste, hab ich das nich mitbekommen. Meine Mutter hat mir sogar ne sms geschrieben das ich sie mal anrufen soll (hatte mein Handy aber zu Hause gelassen)

Als ich wieder zu Hause war, hab ich das gesehen und habe sie angerufen. Sie meinte ich solle mich nicht dafür interessieren was W..... über mich denkt und das er sowieso denkt das alle scheisse sind, weil er eben nen Alkohol Abusus hat. Sie hat gar nicht verstanden das es mir um den Spruch ging den sie zu ihm gesagt hat.

Naja, ich suche mir jetzt auf jedenfall eine Stelle wo ich Hilfe bekomme, damit ich mich lerne mich nur um mich selbst zu kümmern.

Abstand von meiner Familie wäre aber schlimmer für mich, als wie immer jeden Samstag da zu sein. Ich hatte 6 Jahre keinen Kontakt zu meiner Mutter und seit 2006 hat unser leiblicher Vater zu uns allen drei Mädels den Kontakt abgebrochen (er wohnt NEBEN meiner Mutter) Ich liebe meine Mutter ja sehr und ich bin süchtig nach ihrer Aufmerksamkeit und Zuneigung. Sie ist ja so ganz lieb und kümmert sich um uns, aber sie sagt halt manchmal Sachen ohne vorher nachzudenken.
UnverstandeneSeele
 


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