Beziehungsprobleme

[eragon2013]

Danke. Hab trotzdem ein richtig schlechtes Gefühl

[Panyria]

*Glücklich verheiratet mit Borderliner*

Ich kriege oft zu hören: Das ist aber ungewöhnlich.
Und ich denke, dass würdest du auch hören, weil ihr euch seit 5 Jahren immer wieder zusammenrauft. Borderliner sind sehr schwierig. Ich hasse ja solche Aussagen wie "Typisch BL" aber muss sie selbst verwenden :/ Sicherlich sind nicht alle gleich und lassen sich nicht über einen Kam scheren aber dieses Schwarz-Weiß-Denken ist oft hart, weil es dieses Auf und Ab von Idealisieren und Abwerten auslöst. Und man selbst als Partner muss unweigerlich mit auf und ab und schon ist man co-krank... Dein Partner lernt dich natürlich sehr gut kennen und weiß, wie er dich verletzen kann. Und der Borderliner tut dies. Wenn "meiner" seinen Film schiebt, kann er richtig richtig beleidigen, ist nicht wieder zu erkennen.

Es ist einfach wichtig, bei dem ganzen Auf und Ab und Hin und Her eine Konstante zu sein. Und für sich selbst zu sorgen ist unerlässlich. Leichter gesagt als getan... Aber wie willst du der Fels in der Brandung sein, wenn du nicht für dich selbst und dein Leben Verantwortung übernehmen kannst? Es geht einfach nicht, dass dir die Sorge um deinen Freund deinen Abschluss versaut. Wenn er "BL-typsich" Probleme mit seiner Identität hat und schwankt, ist es besonders wichtig, dass du bei dir bleibst. Am Ende hat er eben auch Verantwortung für sich, du kannst nicht immer überall sein.

Überfordere dich nicht! Nicht, dass du am Ende auch "kaputt gehst" und da habt ihr beide nichts davon... Es ist echt blöd, das sagt sich immer so leicht und man weiß das ja eigentlich auch

[eragon2013]

Cool das freut mich dass es auch andere nicht Borderliner gibt die mit einem Borderliner zusammen oder sogar verheiratet sind.

Wenn ich jemandem erzähle dass ich seit 5 Jahren mit einem Borderliner zusammen bin haben die meisten auch sehr viel Respekt davor. Wir haben auch schon einige Krisenzeiten hinter uns die wir irgendwie überstanden haben. Auch das mit dem beleidigen kenne ich nur zu gut. Wie ich schon erwähnte trinkt er momentan auch viel, gerade dann ist es besonders schlimm.

Ich habe immer versucht stand zu halten, und leider muss ich sagen ich habe auch Fehler gemacht, ihn zwar nie betrogen, aber mit anderen gechattet, oder auch in Richtung sexuelle Themen sehr intensiv gechattet (ihr könnt euc schon denken was ich meine), klar war das falsch und ich weiß bis jetzt och nicht wieso ich das gemacht habe. Mein Freund hat es raus bekommen und jetzt hällt er es mir immer noch vor und will natürlich die Wahrheit wissen ob da vielleicht nicht doch mehr war.

Ich habe ihm gesagt dass da ansonsten nichts war aber er glaubt mir einfach nicht, was ich auch irgendwie nachvollziehen kann

[Panyria]

Vor Fehlern ist niemand gefeit, kein "Normalo", kein BLer, eben keiner! Er hat macht auch welche. Ich kann mir vorstellen, dass die Vorhaltungen dann kommen, wenn er eh in einer abwertenden Phase ist. Zündstoff quasi, damit er Argumente hat, die seine in dem Moment grundlose Gefühlslage untermauern. Vielleicht hat er das Gefühl, dich abwerten zu wollen und sucht nach Gründen zur Bestätigung, damit ihm dieses Gefühl gerechtfertigt vorkommt... Schwer zu beschreiben, was ich meine. Eben einfach, dass er was sagen kann, um das komische, plötzliche Gefühl zu rechtfertigen. Es gibt ihm Sicherheit, dass er nicht was Blödsinniges denkt. So in der Richtung. Ich musste mich auch schon als Hure beschimpfen lassen, weil ich vor der Beziehungen für andere "die Beine breit gemacht" hab (O-Ton). In dem Moment musst du dir selbst die Stabilität geben und wissen, dass das jetzt nicht gerechtfertigt ist. Du siehst deine Fehler ein, bereust, du hast draus gelernt, mehr kann man nicht machen und es ist doch ok so.

Das Problem bei mir war und ist auch noch, dass man selbst unsicher wird. Wenn ich sage "Hey, dieses Verhalten fand ich jetzt nicht gut", kann es passieren, dass so lange diskutiert und verdreht wird, dass ich das schlechte Gewissen habe, weil ich gemein bin Sowas kann ein BLer meist ganz gut - den Schwarzen Peter zu schieben. Da ist es schwer, bei sich zu bleiben. Es ist dann auch nicht so einfach, etwas Gutes für sich zu tun, weil man evtl. selbst glaubt, man ist "böse" und das Abwerten annimmt oder auch, weil man Sorge hat, dass der andere sich nach nem heftigen Streit vielleicht was tut, wenn man nicht da ist und aufpasst. Diese Gefühle gilt es dann zu bekämpfen und eben selbst so stabil wie möglich zu bleiben. Ich hab mich in den ersten 3 Jahren gnadenlos überfordert. Nun ist es seit über 2 Jahren viel viel besser (Stabilität, wer hätte das je für möglich gehalten?!) aber ich hänge nun selbst in einer Depression

[eragon2013]

Ich muss so ehrlich sein und zugeben, ich habe mehr als einmal Fehler gemacht.
Man könnte meinen ich habe beim ersten mal schon draus gelernt, aber anscheinend nicht.
Doch die Beziehung ist mir zu wichtig und deshalb habe ich mir geschworen es wird nicht mehr passieren.

Das mit den endlos langen Diskussionen kenne ich natürlich auch. Das ist momentan so jeden zweiten Tag der Fall. Am liebsten würde ich sie vermeiden weil es mich jedes mal runter zieht, aber wenn er einmal angefangen hat hört er nicht mehr so schnell auf.

Wie kam es bei euch dazu dass es besser wurde? Und darf ich fragen warum du selbst momentan Depressionen hast obwohl es doch besser läuft?

[Panyria]

Darfst du Gerne auch als PN, dann kann ich mich da morgen mit der Antwort befassen. Wenn du magst

[eragon2013]

Okay mach ich
Finde es auf jeden Fall interessant wie es anderen geht die im Prinzip das gleiche mitmachen oder mitgemacht haben