Ich habe einen ähnlichen Thread gelesen bei mir ists aber doch ein bisschen anders, deswegen eröffne ich jetzt dafür mal ein eigenes Thema.
Großer Unterschied: ich hab noch nicht mal eine Ausbildung.
Hab aber zwei große Interessen: Landwirtschaft und Medizin.
Leider ist beides unschaffbar für mich (volle Berentung auf Zeit, chronisch krank/psychisch behindert).
Ich weiß nicht, was ich kann, alles ein bisschen, habe schon zig Tests gemacht, beim biz und auch im Internet. Was wirklich brauchbares ist auch da nicht rausgekommen.
Das hört sich an wie eine 15 jährige, die bald ihren Abschluss macht, aber ich bin erschreckenderweise schon 26.
Ich habe 2 Ausbildungen angefangen, die ich nach einiger Zeit abbrechen musste. Insgesamt habe ich aber schon etliche Berufe im Praktikum ausprobiert. Scheiterte meist daran, dass ich mir das nicht zutraute (Angst).
Versagerkarriere; wenn man das so liest, könnte man denken, ich wäre stinkfaul.
Das finde ich aber nicht, denn ich bin schon motiviert. Ich lerne zuhause freiwillig, z.B. alles was mit Medizin zu tun hat, ich bilde mich allgemein und ich würde jetzt gerne in einem Fernstudium mein großes Latinum nachholen.
Aber sobald ich das Haus verlasse läuft alles schief.
Ich hab Angst vor Menschen, denk immer, was die von mir denken und dass ich mich verstellen muss. Auch meine Freunde zu sehen bereitet mir Angst und Druck. Man merkt davon aber nichts sagen mir die Leute, trotzdem quält mich deren Anwesenheit. Es sagen so viele, dass sie mich mögen, aber ich merke nichts. Alles tot.
Seit dem letzten Praktikum glaube ich, dass ich nie wieder arbeiten werden kann (seitdem schlafe ich auch keine Nacht mehr durch).
Katastrophenvorstellung, ich will arbeiten, aber ich weiß nicht was, wie und wofür.
Wofür wird mir nicht klar und ich habe z.B.meine mutter gefragt, sie sagt, für die Familie.
Ich würde gerne eine haben, „normal sein“ kann aber nicht, da meine Gefühle tot sind.
Sexualität ist ein no go, Alleine das ist schon Kampf, dass durchzustehen, z.B. mit meinem jetzigen Freund. Ich versuche unsere Treffen herauszuzögern deswegen.
Und das Menschen so gierig nach sowas sind, dass löst in mir Fluchtgefühle aus.
Kinder rühren mich gar nicht. Wie ich das so mitkriege, machen sie nur Arbeit, Dreck und Lärm, kosten unendlich viele Nerven und sorgen für schlaflose Nächte.
Ich find kleine Kinder auch nicht süß.
Als Alternative wird hier ja dann oft ein Haustier aufgeführt.
Ich hatte mal ne Katze für ein paar Tage aber hab die Nähe nicht ausgehalten. Und ich hatte das Gefühl, ich muss sie die ganze Zeit beschäftigen, damit sie sich nicht langweilt. Außerdem hab ich mich nicht getraut zu bewegen, wenn sie neben mit im Bett lag und schlief. Ich musste nur noch weinen und wollte, dass sie weg ist. Dabei war sie soo süß und eigentlich mag ich Tiere. Scheinbar aber nur, wenn ich nicht für sie zuständig bin.
Klingt alles total unsympathisch...
Aber zurück zur Arbeit.
Mal zusammengefasst, was andere von Arbeit halten:
Zitat von meinem Psychiater:
Arbeit macht keinen Spaß, ist ne Belastung und macht Schaden und deswegen erhält man Ende des Monats die Entschädigung dafür.
Meine Mutter sagte, sie wollte unbedingt Lehrerin werden und brannte dafür. (Wie kann man das, wenn man gar nicht weiß, was einen später erwartet? - wusste sie auch nicht).
Jetzt sagte sie, ihr Beruf ist 20% Spaß und der Rest nervt.
Wie hält man das aus, wenn man weiß, das man noch 35 jahre vor sich hat? (in meinem Fall)
Meine Erfahrung mit Arbeit:
Wenn ich arbeite, dann besteht mein Leben nur aus Arbeit. Nach Feierabend und am Wochenende will ich nur meine Ruhe, weil ich nicht mehr kann und versuche irgendwie Energie für den nächsten Tag/die nächste Woche zu gewinnen, meistens indem ich schlafe. Mehr nicht.
Das halte ich ein halbes jahr aus und dann lande ich wieder in der Klinik wegen Selbstmordgedanken oder gar -versuch.
Ich weiß, jaja, das Leben ist kein Ponyhof, kein Spaß bla, aber wozu dann das Ganze? Die ganzen Jahre quälen, nur damit man irgendwann tot umfällt? Oder noch schlimmer mit Krebs, Schlaganfall oder Schmerzen dahinsiechen, bis man tot umfällt.
Und man darf noch nicht mal vorher aus dem Leben treten, weil dann gesagt wird, das ist feige und man schuldig gesprochen wird.
Das ist doch für die Angehörigen auch besser! Wenn man sieht, wie diese Person leidet und am Leben scheitert. (dieser dumme Spruch: lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende).
Ich kenn auch die andere Seite, meine geliebte Patentante hat sich auch umgebracht und ich vermisse sie. Noch heute fließen in bestimmten Situationen Tränen, auch jetzt wenn ich das schreibe. Aber vielleicht war das besser für sie. Ich weiß, wie man leiden kann.
Und ja, ich weiß auch, das ganze trieft vor Selbstmitleid. Aber ich seh einfach keinen SINN!
Wo ist da der Lebensinhalt? Ich bin verzweifelt.
Und bitte, bitte keine Anschuldigungen...mir fiel das seeehr schwer, mich hier zu offenbaren, weil ich weiß, dass sind keine schönen Gedanken und die meisten werden jetzt wohl Zornesfalten im Gesicht haben. Aber ich muss diese Gedanken einfach mitteilen und die Fragen stellen, weil ich so nicht weiterkomme, und ich will und muss weiterkommen, sonst kann ich langsam einpacken und gehen.