von Lingenia » Di. 04.10.2005, 20:37
Fremde kälte
Ich finde mich am boden
kauernd, hilflos daliegend,
nur eine leere gestalt
ohne kraft
den glauben verloren
die hoffnung, so entfernt
so weit weg, für mich
unerreichbar, dieser horizont
genommen wurde mir
was mich am leben erhielt
die liebe, unendlich groß
gütig, warm, heilend
soviel licht für zwei herzen
zwei seelen die sich einmal
fanden, im garten der liebe
der himmel für uns zu klein
flogen wir immer höher hinauf
getragen von unseren flügeln
die uns die liebe verliehen hatte
eine welt voller licht
voller liebe, von engeln begleitet
regnete es für uns rote rosen
das glück so riesengroß
die zeit stand für uns still
die welt drehte sich nur für uns
alle last des lebens
des seins von uns genommen
nur unsere liebe existierte, nur liebe
dem boden langsam entgegentaumelnd
unbemerkt, völlig lautlos
spürte ich ungläubig
wie deine hände eine fremde kälte
ausstrahlten
dein gesicht, einst engelsgleich
erstarrt zur kalten fratze des todes
deine augen einst voller glanz
spiegelten keine sonne mehr
nur bleiche, leblose leere
meine seele, mein herz
gefangen, gebunden, gefesselt
durch meine liebe zu dir
konnten nicht glauben, den moment
den moment deines loslassens
plötzlich, schlagartig, kalt
voller schmerz
so schutzlos ausgeliefert
meine augen voller tränen
sahen wie du kleiner wurdest
verschwammst, in den tränen
meiner trauer
meine tränen, die ich vergoss
während du mich einfach fallen liessest
meine endlose liebe so riesengroß
ertrank in der finsterniss meiner tränen
der aufschlag, ungebremst
auf dem boden des lebens
alles licht, alles was groß war und schön
stürzte unaufhaltsam ins dunkel
schmerzzerrissen, leer
am boden angekommen
suchte ich nach dir
ich fühlte nichts in der dunkelheit -
du warst einfach fort
die schönheit des lebens
die leichtigkeit der liebenden
die sonne, die engel
das licht, die roten rosen
versanken in finsterniss
der himmel
einst zu klein und hell
jetzt übermächtig groß, schwarz
das alles leben zu ersticken droht
alles verraten was mein leben war
alles vergangen
was einst liebe war
eine schwarze sonne steht am himmel
kälte umgibt mich, liege einfach da
der verstand verschwommen
die seele einst hell erleuchtet
unter dem warmen licht der liebe
glüht nur noch schwach
mein herz, schlug einst zusammen
mit meiner liebsten, im einklang
ein sterbender ton, versiegt
mit jedem schlag und jeder umdrehung
der erde - ein wenig mehr
die flügel , von der liebe einst geschenkt
vom sturz gebrochen
durch die kälte
der lieblosigkeit, erfroren
alleine,
zurückgelassen,
gefallen -
liege ich zwischen meinen trümmern
den ruinen, von licht; von der liebe
ein sterbender ton
die schwarze sonne
ein dunkler himmel
visionen drehend
von licht
zur dunkelheit
ist dies mein neues paradies?
der glasgarten meiner seele ?
der neue ort für eine tote liebe?
zitternd, bleich
die neue welt vor den augen
ein grausames gefühl in mir
erwachend!
ein letzter schrei
nach liebe , licht
nach dem engelsgleichen gesicht
verhallt schallend im finsteren garten
unbeantwortet - erdrückende stille
nur ein sterbender ton
nur eine schwarze sonne
stille mein neuer begleiter
ein garten für mich allein
eine neue welt betretend
schreite ich zaghaft,
schritt für schritt
durch die trümmer
duch die ruinen
die du hinterlassen hast
eine verbrannte erde
es regnen wieder rosen vom himmel
so schwarz wie die sonne
die einst so hell für mich schien.
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